In der Waldstraße in Schenkenzell gibt es 4,5 Bauplätze, die aber bisher keine Interessenten fanden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat: Derzeit stehen nur zwei Wohnhäuser zum Verkauf, eins davon in Kaltbrunn

Schenkenzell. In der Gemeinde gibt es circa 100 Bauplätze, davon zehn im Ortsteil Kaltbrunn. Aber nur wenige sind auch käuflich. Teilweise sind sie erschlossen, aber alle durch einen Bebauungsplan gesichert. Dies teilte Bürgermeister Thomas Schenk in der Sitzung des Gemeinderats mit, nachdem in der Sitzung davor Rätin Brigitte Sum um eine genaue Aufstellung gebeten hatte.

Schenk legte die Betonung auf "circa", weil die Anzahl der Bauplätze nie ganz genau ermittelt werden könne. Manche zusammenhängende Fläche in Privatbesitz könne in größere oder kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Der Stand der Auswertung datiere vom Frühsommer 2016, nachdem die Gemeinde durch das Scheitern des geplanten Baugebiets "Winterhalde" eine Umfrage im Ort nach verfügbaren Bauplätzen gestartet habe, verriet der Bürgermeister. Bei den 100 Bauplätzen seien jene 19 im Baugebiet "Oberdorf-West" nicht enthalten.

Von den rund 90 Baugrundstücken in Schenkenzell stünden der Gemeinde – einschließlich der durch Spielplätze belegten zwei Plätze – 7,5 eigene zur Verfügung. Von privater Seite seien insgesamt 5,5 Plätze in der Waldstraße, Wiedmenstraße und Stockhofweg käuflich. Sie warteten aber schon seit mehreren Jahren vergeblich auf einen Interessenten.

Größerer oder langandauernder Leerstand nicht erkennbar

Eine zusammenhängende Fläche mit zehn Plätzen scheide aus, da einer der beiden Eigentümer einer Erschließung nicht zustimme. Dass diese im Bereich Oberdorf liegen könnten, dazu wollte Schenk aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Aussage machen. Wenn im Mischgebiet "Spannstatt" die beiden geplanten Mehrfamilienhäuser verwirklicht werden, stünde noch eine Restfläche für etwa sechs Wohnhäuser oder einen nicht störenden Gewerbebetrieb zur Verfügung. Als Resümee könne festgestellt werden, dass Bauplätze in der Gemeinde vorhanden seien, bei Interessenten jedoch regelmäßig auf Ablehnung stießen, sagte Schenk.

Zurzeit seien in Schenkenzell nur zwei leerstehende Wohnhäuser käuflich, eines davon in Kaltbrunn. Zwei bis drei Häuser würden sporadisch als Feriendomizil genutzt und weitere zwei Gebäude seien unbewohnt, aber nicht zu erwerben. In den vergangenen Jahren seien erfreulicherweise mehrere Gebäude an junge Familien im Ort veräußert worden. Einen längeren Leerstand gebe es meist nur dort, wo die Preisvorstellungen nicht dem aktuellen Markt entsprächen. Stimme der Preis, finde ein Haus auch rasch einen Käufer.

Ein größerer oder langandauernder Leerstand könne für Schenkenzell nicht festgestellt werden. Wohnungen könnten im früheren Gasthaus Ochsen und auf der "Spannstatt" gekauft werden, wusste Schenk.