Stefan Heinzelmann (von rechts), Martin Doll, Jens Schillinger und Matthias Schmid werden von Gerhard Roth, Ehrenpräsident des Blasmusikverbands Kinzigtal, geehrt. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Musikverein Schenkenzell gibt ein viel beklatschtes Jahreskonzert / Vier Mitglieder werden geehrt

Viel Applaus hat der Musikverein Schenkenzell für sein Jahreskonzert erhalten. Dazu lud die Kapelle am Samstag in die Festhalle ein.

Schenkenzell. Zunächst begrüßte Vereinssprecher Michael Doll die vielen Gäste und auch den Ehrenpräsidenten des Blasmusikverbands Kinzigtal, Gerhard Roth.

Dirigent Alexander Armbruster leitete das Jahreskonzert mit der Jugendkapelle musikalisch ein. Pauline Weiß und Julia Mäntele führten als Moderatorinnen durch die Stücke. Mit "Pokémon-Theme" begeisterten die Musiker Jung und Alt, das Stück "Shakelford Banks" entführte in den Wilden Westen mit freilaufenden Pferden. Zum Schluss gab der Nachwuchs "Havanna", arrangiert von Matt Conaway, zum Besten. Mit viel Beifall wurden die Darbietungen gewürdigt.

Doll erzählte, dass die Jungmusiker in diesem Jahr mit dem Jugendvorspiel gemeinsam das Juniorenabzeichen erreicht hätten. Außerdem hat ihr Dirigent den C 3-Schein an der Musikakademie in Staufen geschafft. Beide Erfolge honorierte das Publikum mit Applaus. Zur anschließenden Zugabe "Frosty the Snowman" zogen die Jungmusiker Nikolausmützen auf und begeisterten mit ihren musikalischen Darbietungen.

Nach einer kurzen Pause ehrte Doll die vier Musiker Stefan Heinzelmann, Martin Doll, Jens Schillinger und Matthias Schmid für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft. Zu jedem konnte er kleine Anekdoten erzählen und würdigte deren Funktionen, die sie im Vereinsleben übernommen hatten. Jeder erhielt als Dankeschön einen Vesperkorb und ihre Frauen einen Blumenstrauß. Vom Ehrenpräsidenten des Blasmusikverbands, Gerhard Roth, wurden die Musiker mit einer Urkunde und der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Passend dazu spielten die Musiker den Marsch "Die Sonne geht auf".

Wie Doll zum Konzert der Hauptkapelle einleitend erläuterte, gebe es für dieses kein Motto, sondern Dirigent Sascha Jager wage ein Experiment. Die Moderatoren Sophie Gruber und Andy Haberer gaben vor jedem Stück abwechselnd Informationen.

In "The last Centaur" kämpften vor mehr als 3000 Jahren die Götter und Titanen um die Vorherrschaft auf der Erde. In der musikalischen Darstellung des von Rosanno Galante arrangierten Stück konnte man diesen Kampf durchaus miterleben, eine Erlebnisreise durch die Geschichte.

Bei "Songs of Earth, Water, Fire und Sky" wurden die Ureinwohner Amerikas in der weiten Prärie des Wilden Westens musikalisch erlebbar. Ihre Danksagungen für die Gaben drückten sich in rhythmischer Musik aus. Das Stück zog die Zuhörer in den Bann und ließ die Weite dieser Elemente wahrnehmen.

Spezialeffekte ertönen

Auch bei "Island of Light" zeigte sich das Experiment des Dirigenten. Denn zum Stück wurden parallel laufende Töne und Spezialeffekte vom Band eingespielt, die ein besonders präzises Spielen im exakten Tempo notwendig machten. In dem Stück wird der Kampf grausamer Riesen gegen die Menschen geschildert. Doch das starke und intelligente Volk eines Königs überlistet die Riesen und feiert ein langes Fest. Schritte der Riesen und der anschließende Kampf wurden durch die Musik eindringlich dargestellt. Die Synchronizität mit den Einspielungen war eine besondere Herausforderung für Musiker und Dirigenten, die hervorragend umgesetzt wurde und das Publikum begeisterte.

Andy Haberer führte dann zum Leben von Cordula Wöhler. Diese war zum Katholizismus gewechselt und wurde von ihrer Familie verstoßen. In Tirol beschrieb sie ihr Leben in dem "Segne du Maria, segne mich dein Kind". Wie dieser Choral musikalisch interpretiert wurde, erlebten die Zuhörer mit "Crossbreed" – ein gekonnter und einfühlsamer Vortrag.

Mit "See Rock City" ging es nach Amerika, eingestimmt mit rhythmischen Klatschen. Ein Blick von der Touristenattraktion "Rock City" auf sieben Staaten, oder das Baden unter Wasserfällen wurden gekonnt musikalisch dargeboten.

"Jitterbug", das letzte Stück des Konzerts, führte in die Goldenen 1920er-Jahre in Amerika. Jazz, Swing und Big Bands prägten diese Jahre. Zu allen Gelegenheiten wurde getanzt, und mancher Tanzstil sah aus wie ein zitternder Käfer, also Jitterbug, wie Haberer ausführte. Musikalisch reiste die Hauptkapelle in die Jazz-Hochburgen New Orleans und Chicago mit jazzigen und swingenden Melodien und typischen Big-Band-Klängen.

Wie nach allen Stücken applaudierten die Zuhörer lange und forderten eine Zugabe, die mit "Mambo" hervorragend umgesetzt wurde. Mit rhythmischen Klatschen wurde eine weitere Zugabe gefordert.

Zunächst ergriff aber Michael Doll nochmals das Wort und bedankte sich bei den beiden Dirigenten, die als Motivatoren die Musiker zu immer neuen Leistungen anspornten. Sein Dank galt auch den Kobalt-Hexen, die die Bewirtungen übernommen hatten. Den Schlusspunkt setzten die Musiker dann mit dem Marsch "Abel Tasman". Mit langem Beifall honorierten die Besucher die musikalische Höchstleistung der Musiker.