Bei der Erschließung des Baugebiets "Oberdorf-West III" wird der Etat belastet. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schenkenzell erwartet einen Rückgang bei der Gewerbesteuer

Schenkenzell. Die Gemeinde Schenkenzell hat das Haushaltsjahr 2018 deutlich besser abgeschlossen als geplant. Statt 51 000 Euro konnten dem Vermögenshaushalt 435 000 Euro zugeführt werden. Das gute Ergebnis täuscht jedoch, weil aufgrund der Umstellung auf die Doppik seit diesem Jahr keine Haushaltsreste mehr übertragen werden dürfen, wie Hauptamtsleiterin Daniela Duttlinger erläuterte.

2018 seien mehrere geplante Vorhaben wie Umbau der Grundschule in ein Bürgerhaus, Brückensanierung und Beschaffung eines Fahrzeugs für den Bauhof nicht umgesetzt worden. All dies habe im Haushaltsjahr 2019 neu veranschlagt werden müssen und belaste den aktuellen Haushalt zusätzlich. Bei der Gewerbesteuer habe es abzüglich der zu zahlenden Umlage Mehreinnahmen von 107 000 Euro (Gesamt 2,03 Millionen Euro) gegeben. Sie sei mit einem Anteil von 33,8 Prozent weiterhin die größte Einnahmequelle der Kommune. Zu einem Minusgeschäft entwickelte sich hingegen der Gemeindewald. Statt einem Überschuss von 33 000 Euro gab es einen Fehlbetrag von 21 000 Euro. Gründe waren ein durch Sturm- und Käferholz rapide gefallener Holzpreis sowie nur 639 eingeschlagene Festmeter; der vorgesehene Hiebsatz lag bei 1600 Festmetern.

Durch den Erwerb der Grundstücke im Baugebiet "Oberdorf-West III" sowie dessen Erschließung war eine Kreditaufnahme von 750 000 Euro erforderlich. Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann erklärte, komme durch Bauplatzverkäufe und Erschließungsbeiträge wieder Geld in die Kasse, allerdings verzögert. Bei der Vergabe der Kanalarbeiten habe die Gemeinde die boomende Baukonjunktur in Form einer Kostenexplosion zu spüren bekommen. Statt der kalkulierten 220 000 Euro habe die Vergabesumme bei 338 000 Euro gelegen.

Die Verschuldung stieg zum Ende des Jahres auf 1,76 Millionen Euro oder 973 Euro pro Einwohner. Der Stand der Rücklagen summiert sich jetzt auf 446 000 Euro. Um die nächsten Jahre einigermaßen zu überstehen, müsse auf strikte Ausgabendisziplin geachtet werden.

Da für 2019 mit einem 25-prozentigen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zu rechnen sei, stehe in den kommenden Jahren kein Spielraum zur Verfügung. Die hohen Einnahmen bei der Gewerbesteuer 2018 werden durch den Abrechnungsrhythmus das Haushaltsjahr 2020 enorm belasten. Beim Wasserzins werde die Gemeinde um eine Erhöhung ab 2020 nicht herumkommen.

Da sich die Konjunktur eintrübe, werde die finanzielle Lage von Schenkenzell äußerst angespannt bleiben.