Wieder aus dem Koma erwacht, finden sich Totengräber Jakob (von links), Pfarrköchin Ilse und Pfarrer Friedolin Mondkälbchen als Winnetou, Apanatschi und Old Shatterhand wider und rauchen die Friedenspfeife. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Theatergruppe des Gesangvereins Frohsinn unterhält mit dem Schwank "Spuk im Pfarrhaus"

Wenn sich zwei Päpste einen Ringkampf liefern, Winnetou, Old Shatterhand und Halbblut Apanatschi die Friedenspfeife rauchen und aus Banditen plötzlich Mönche werden, dann ist Theaterzeit im Klostersaal Wittichen.

Schenkenzell. Mit dem Schwank "Spuk im Pfarrhaus" boten die Theaterakteure des Gesangvereins Frohsinn Kaltbrunn beste Unterhaltung für mehr als drei Stunden. In dem Dreiakter liefern sich die Geschlechter verbale Wortgefechte um Liebe, Alkohol und Ehepflichten mit unentschiedenem Ausgang und das Publikum kann sich daran genüsslich amüsieren.

Für Pfarrköchin Ilse Spukhase (Franziska Breithaupt) sind Männer das Brechmittel auf zwei Beinen, Mesner Alois Drachenzahn (Hubert Maier) sieht in Frauen nichts anderes als die faul gewordene Rippe des Mannes. Sie warten im beschaulich wie mysteriösen Ort Geisterburg auf den neuen Pfarrer, da der bisherige am Überkonsum von Messwein gestorben ist.

Das Gaunerpärchen Erwin und Lara Sattelfest (Felix Hauer und Katrin Schmid) wollen eigentlich nur den heiligen Antonius stehlen und den Opferstock ausrauben, als sie von der auf Männersuche befindlichen Tratschtante Agnes (Barbara Faißt) gestört werden und ins Pfarrhaus flüchten. Dort werden sie für den neuen Pfarrer und dessen Pfarrköchin gehalten und nisten sich in der Pfarrwohnung ein. Ab da beginnt es dann turbulent zu werden.

Eigenartiges geschieht

Mit Jan und Beate Lammkeule (Oliver Hauer und Marina Allgeier) will ein Liebespaar schnell heiraten, weil der Nachwuchs schon unterwegs ist. Das priesterliche Gespräch über die Hochzeitsvorbereitungen in der Kirche ist jedoch des Öfteren mit schwarzem Humor verbunden, da Erwin fälschlicherweise von einer Beerdigung ausgeht. Dass im Pfarrhaus angeblich der frühere Pfarrer Gustavio Halslos (Felix Hauer in einer Doppelrolle) spuken soll, findet Pfarrköchin Ilse lächerlich. Doch kaum hat sie darüber im Kirchenbuch gelesen, erscheint der Halslose tatsächlich und Ilse fällt in Ohnmacht.

Brenzlig wird’s für Erwin, als sich mit Fridolin Mondkälbchen (Thomas Schenk) der richtige Pfarrer vorstellt. In der Not greift Erwin zum Buch, schlägt den Widersacher bewusstlos und versteckt ihn im Schrank. Totengräber Jakob Tiefleger (Andreas Hauer) schwört dem Alkohol ab und macht Erwins Freundin Lara einen Heiratsantrag. Weil Agnes dies als sexuelle Belästigung ansieht, befördert sie Jakob und auch den dazugekommenen Fridolin ins Koma.

Wieder erwacht, finden sich Jakob, Ilse und Fridolin als Winnetou, Apanatschi und Old Shatterhand wieder und rauchen die Friedenspfeife. Weil die Polizei noch keine Spur von den Räubern des heiligen Antonius hat, engagiert Alois Winnetou und Old Shatterhand.

Plötzlich geschehen eigenartige Dinge in Geisterburg. Die heilige Statue taucht wieder auf und Erwin will ins Kloster der Kapuziner. Dessen Gangsterbraut macht daraufhin Jakob einen Heiratsantrag, und weil Ilse als Pfarrköchin nicht mehr gebraucht wird, hält sie um die Hand von Alois an. Jutta Sauerbraten (Steffi Heizmann) wird neue Pfarrköchin. Als sich somit alles zum Guten wendet, erscheint wieder der Halslose. Spukt es also doch im Pfarrhaus von Geisterburg?

Regie in der Komödie führten Cäcilia Fischer und Klara Mäntele, die auch als Souffleusen fungierten. Für die Maske war Angelika Maier verantwortlich.

Wer bei den beiden ausverkauften Theater-Aufführungen am Samstag und Sonntag keine Zeit oder keine Karten hatte, bekommt am Samstag, 15. Dezember, in der Lehengerichter Gemeindehalle noch einmal eine Chance.