Seit Mitte Juni darf auf einer Teilstrecke von 600 Metern nur mit 40 Stundenkilometern durch Schenkenzell gefahren werden. Aber sobald das Tempolimit aufgehoben ist, wird kräftig aufs Gaspedal gedrückt. Foto: Herzog

Geschwindigkeitsbegrenzung im Ort ist Thema bei Fragestunde. Fahrer geben nach Ende der Beschränkung wieder Gas.

Schenkenzell - Seit Mitte Juni wird ein Teilbereich der Ortsdurchfahrt auf 40 Stundenkilometer beschränkt. So richtig gefruchtet hat die Maßnahme aber noch nicht.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats beschwerten sich in der Einwohnerfragestunde gleich mehrere Bürger über deutlich zu schnelles Fahren in der Bahnhof- und Landstraße (Bundesstraße 462), sobald die Geschwindigkeitsreduzierung aufgehoben ist. Dies sowohl in Richtung Alpirsbach als auch in Richtung Schiltach. Ab da soll der Lärm vor allem durch den Schwerlastverkehr dann richtig laut werden.

Blitzer sei abgelehnt worden

Die Zusage von Bürgermeister Bernd Heinzelmann, die Verkehrsbehörde in Rottweil aufzufordern, öfters mobil zu blitzen und die Situation bei der in Kürze anstehenden Verkehrsschau anzusprechen, war den Bürgern zu wenig. Sie forderten eine weitere stationäre Geschwindigkeitsmesssäule und eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer, "so wie das andere Kommunen im Kreisgebiet haben" - zumindest aber die Verlängerung der 40er-Zone von Ortsschild zu Ortsschild.

Ein Bürger behauptete gar, er habe diesbezüglich beim Landratsamt Rottweil angerufen. Der dortige Sachbearbeiter habe aber nicht mal gewusst, wo Schenkenzell liege. Wie Heinzelmann versicherte, habe die Verwaltung bei der Rottweiler Behörde einen zweiten Blitzer beantragt, der aber abgelehnt worden sei. Daraufhin habe er die Versetzung der bestehenden Messanlage weiter zum Ortsausgang Richtung Alpirsbach vorgeschlagen, aber noch keine Antwort erhalten. Er werde das Landratsamt nochmals daran erinnern.

Bereits das Verlängern der 40er-Zone bis zum jeweiligen Ortsende werde ein schwieriges Unterfangen. Die Gemeinde müsse unter anderem nachweisen, dass in diesem Bereich Fremdenzimmer für Urlaubs- und Feriengäste vorgehalten werden und diese durch Verkehrslärm belästigt würden. Ohnehin gelte das jetzige Tempolimit nur so lange, wie die Gemeinde das Prädikat "Luftkurort" besitze.

Durchgängig Tempo 40?

Ein weiterer Bürger forderte eine 40er-Zone auch für die Reinerzaustraße, weil dort die gleichen Probleme bestünden. "Da sind wir dran. Aber auch hier wird es die Begrenzung nur für einen Teilbereich und nicht bis zum Ortsende geben", machte der Bürgermeister wenig Hoffnung.

Ratsmitglied Werner Kaufmann (CDU) äußerte, es würde schon viel bringen, wenn die 40er-Zone verlängert werden könne. "Ich verstehe nicht, dass so etwas der Ortenaukreis hinbekommt, Rottweil aber nicht." Auch Ratskollege Stefan Mäntele (Freie Wähler) sprach sich für ein durchgängiges Tempolimit von 40 Stundenkilometern aus. "Vielleicht muss man da mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann in Kontakt treten, um bessere Chancen zu haben", schlug Mäntele vor.