Rat: Satzung für Erschließung beschlossen

Schenkenzell (lh). Mit dem Satzungsbeschluss hat der Gemeinderat den Weg für die Erschließung einer dritten Erweiterung des Wohngebiets "Oberdorf-West" geebnet. Schon im Herbst 2018 könnte dort gebaut werden. In der Sitzung beriet und wog das Ratsgremium über die eingegangenen Anregungen von Behörden und Bürgern ab.

Insgesamt sind laut Planer Gebhard Gfrörer vom Ingenieurbüro aus Empfingen 18 Stellungnahmen eingegangen, darunter drei von Einwohnern. Die vorgenommenen Änderungen seien mit dem Landratsamt abgestimmt. Entsprechend der Argumentation der unteren Naturschutzbehörde zur möglichen Flachland-Mähwiese sei zwischen der Kommune und der Behörde ein öffentlich-rechtlicher Vertrag abgeschlossen worden (siehe Bericht oben).

Auf Wunsch des Umweltschutzamts sei der Abstand des Baufensters des nördlichsten Bauplatzes zur Gewässerverdolung angepasst worden.

Einwohner kritisiert "flächenfressende Einzelhausbebauung"

Der Anregung eines Bürgers, einen bestehenden Stichweg zu einem Gebäude im Bereich Pfarrberg herauszunehmen, sei ebenso umgesetzt worden wie die Bitte eines zweiten Einwohners, die Erschließung eines hinteren Grundstücks durch die Verlängerung einer vorhandenen Sackgasse zu ermöglichen. Im Ergebnis änderten sich die Straßenflächen durch die Änderungen aber nicht.

Die Forderungen eines dritten Bürgers bezeichnete der Planer als teilweise inkonsequent. Die Behauptung, Doppelhäuser seien nicht zulässig, stimme so nicht. Durch die durchlaufenden Baufenster seien auch größere Gebäudeeinheiten wie Doppelhäuser und Gebäude für betreutes Wohnen möglich. Im Übrigen entspreche die "offene Bauweise" der Regelung der ersten und zweiten Erweiterung. Altersgerechtes Wohnen entstehe derzeit im Bereich "Spannstatt", argumentierte der Architekt.

Erwähnter dritter Bürger zeigte sich in seiner umfangreichen Stellungnahme verwundert, dass mit der Erschließung im Bereich Oberdorf-West die letzte große landwirtschaftliche ebene Fläche trotz des fortschreitendem demografischen Wandel bebaut wird. Der Zuschnitt der Grundstücke sei üppig und mit überwiegend flächenfressender Einzelhausbebauung solle die Fläche möglichst schnell bebaut werden, kritisierte er.

Laut Gfrörer könne er nun die Erschließungsplanung, die während des Verfahrens schon parallel in groben Zügen erfolgt sei, fertigstellen und die Ausschreibung vorbereiten. Die Vergabe könne in einer Ratssitzung im März erfolgen. Es müsse dann abgewartet werden, was im Mai bei der Überprüfung der Fläche herauskomme. Bis zu den Sommerferien könne aber mit einem ersten Erschließungsabschnitt begonnen und im Spätherbst die ersten Häuser gebaut werden.