Beide Glocken wurden wieder aufgehängt, links die neue Glocke als Ersatz für eine gerissene. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Eingehängt und in Betrieb genommen / Zusätzliches ehrenamtliches Engagement erforderlich

Schenkenzell-Kaltbrunn. Nach über einem Jahr der Stille war erstmals am vergangenen Mittwoch wieder der Klang der Glocken von der St. Georgs-Kapelle auf dem Rossberg zu hören.

Zimmerermeister Simon Westermann von der Firma Schneider Turmuhren und Glockentechnik in Schonach, sowie Gerhard Fischer und Martin Herrmann vom Forstbetrieb Fürst zu Fürstenberg und Ortsvorsteher Stefan Maier waren an der Montage beteiligt. Dadurch, dass ein Gerüst gestellt wurde, bestand die Möglichkeit, Zugang zum Glockentürmchen zu erhalten.

Im vergangenen Jahr war festgestellt worden, dass die größere der beiden Glocken aus Bronze auf dem Kapellentürmchen so gerissen war, dass sich diese als irreparabel herausstellte. Aus diesem Grund und Dank der Hilfe von Spendengeldern war es möglich geworden für über 3000 Euro eine neue Glocke aus Messing zu beschaffen.

Die mit ihrem Eichenjoch rund 20 Kilo schwere Glocke wurde mittels zweier Kugellager in das Glockentürmchen integriert und kann mit einem Seil von der Empore aus geläutet werden. Als die Montage der ersten Glocke abgeschlossen war, zeigte sich Martin Herrmann über das Fehlen der zweiten Glocke verwundert.

Wie Hermann aus dem Gespräch vor einem Jahr wusste, war damals vereinbart worden, dass die zweite Glocke eigentlich so ertüchtigt werden sollte, dass wieder aufgehängt wird und zum Läuten wieder verwendet werden kann. Da dies bislang nicht geschehen war, wurde in einer spontanen Aktion von Martin Herrmann und Simon Westermann mit viel Improvisation und handwerklichem Geschick die Ertüchtigung spontan vorgenommen und es gelang tatsächlich, bis zum späten Nachmittag der aufgehängten Glocke ihren ursprünglichen vollen Klang zu entlocken.

Auch das als historisch eingestufte Eichenjoch konnte in seiner Form erhalten und wieder verwendet werden.

Doch es galt noch mehr zu erledigen: Während die zweite Glocke entsprechend bearbeitet wurde, wurde von Gerhard Fischer eine Kupferverkleidung für das Glockentürmchen hergestellt und montiert, damit das Holz dem rauen Klima des Rossbergs noch einige Zeit länger Stand hält. Ebenfalls der Turmreiter durch zusätzliche Bretter in sich stabilisiert. Zudem wurden neuen Seildurchführungen geschaffen.

Ortsvorsteher Maier: "Aufwendige und anspruchsvolle Leistung"

Alles in allem, so stellt Stefan Maier fest, sei es von allen Beteiligten eine aufwendige und anspruchsvolle Leistung gewesen. Besonders freute er sich, dass Simon Westermann, der eigentlich nichts dafür gekonnt habe, dass die zweite Glocke noch nicht instandgesetzt war, nach Beendigung seines ersten Auftrags weitere drei Stunden für die zweite Glocke aufgewendet habe – und das ehrenamtlich, weil ihm dies "am Herzen gelegen" sei und er gewollt habe, dass alle Beteiligten und der Verein zum Erhalt der Kapelle zufrieden sei. Dafür sagte ihm Maier mit einem besonderen "Vergelt’s Gott" Dank.

Zudem dankte der Ortsvorsteher allen Beteiligten für die eingebrachte Zeit und das herausragende Engagement, das zur Montage und somit zur Vervollständigung der St. Georgs-Kapelle auf dem Rossberg geführt habe. Dank sagte er zudem allen Spendern und bat gleichzeitig um weitere Spenden, da die Instandhaltung der Kapelle für den Verein hohe laufende Kosten mit sich bringe.

Weitere Informationen: Fragen rund um die Kapelle auch hinsichtlich der Durchführung von Hochzeiten, Taufen und anderen Feiern sowie zu Spendenmodalitäten beantworten Bürgermeister Bernd Heinzelmann, Telefon 07836/9397-11 sowie Ortsvorsteher Stefan Maier, Telefon 07836/17 62.