"Die Bäänd" (rechts) gestaltet den Gottesdienst, den Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug und Monsignore Adam Borek zelebrieren, musikalisch. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Ökumenischer Neujahrsempfang in der voll besetzten envangelischen Kirche

Schenkenzell. "Der christliche Glaube lässt Ausgrenzungen nicht zu." Auch und gerade in der Ökumene gehe es darum, sich nicht ausschließlich am Trennenden zu reiben, sondern vielmehr das Verbindende zu suchen und zu fördern. Dies machte Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug in ihrer Predigt deutlich, und sie führte es ins Praktische fort: "Wir wollen miteinander feiern, miteinander singen, miteinander traurig sein, miteinander lachen und miteinander beten." Alle Aspekte dieses Miteinanders fanden sich beim ökumenischen Neujahrsempfang in der voll besetzten evangelischen Kirche in Schenkenzell.

Schwöbel-Hug und Monsignore Adam Borek zelebrierten einen fröhlichen wie andächtigen Gottesdienst. "Die Bäänd", Jugendliche und junge Erwachsene der evangelischen Kirchengemeinde, steuerte ihren eigenen Rhythmus bei. Ihre Begeisterung an Musik und Gotteslob sprang förmlich auf die Gemeinde über, heißt es in einer Mitteilung. Aber es wurde auch miteinander geschwiegen – in der Predigt gedachte Schwöbel-Hug der Befreiung des Lagers Auschwitz, an das von Menschen verursachte himmelschreiende Leid.

Auch die konfessionellen Gräben blieben nicht ungenannt, seien die heute so selbstverständlichen gemischt-konfessionellen Ehen so lange noch keine Normalität. Auf diese ging Bürgermeister Bernd Heinzelmann in seinem Grußwort nach dem Gottesdienst ein. Auch er rief auf zum Miteinander, brachte noch einen anderen Blickwinkel ein: Es gehe um den Dialog, aber auch um das Arrangieren miteinander, wo die personelle Situation ihren Tribut fordere. So geht Monsignore Borek zum 1. Mai in den Ruhestand, Pfarrerin Schwöbel-Hug folgt dann am 31. Dezember.

Wie Ökumene in Schenkenzell praktisch aussehen kann, wurde beim anschließenden Sektempfang genauso besprochen wie das Miteinander der Konfessionen gepflegt.