Bei der Müllsammelstelle Grubergrund kommt es immer wieder zu Verschmutzungen, seit die Müllbehälter für den Restmüll nicht mehr vorhanden sind.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Abholung oft erst später als geplant / Erhebliche Verschmutzungen

Schenkenzell. Mit einem Pilotversuch soll die Müllsammelstelle "Grubersgrund" sauberer werden. Der Gemeinderat lehnt eine Kostenbeteiligung durch die Kommune ab und sieht das Abfallwirtschaftsamt in der Verantwortung.

Im Grubersgrund gibt es eine geschotterte Müllsammelstelle, zur der auch die Bewohner der Zinken Müllerswald, Fräulinsberg und Holzebene Restmüll in roten und Plastik in gelben Säcken anliefern. Dort standen nach Auskunft von Bürgermeister Bernd Heinzelmann in der Gemeinderatssitzung bis im Herbst zwei 1,1 Tonnen große Restmüllbehälter, die bei der Müllbehälteraustauschaktion einkassiert worden waren. Neue Tonnen gab es keine mehr, weshalb es vermehrt zur Verschmutzung des Platzes kam. Auf diesen Zustand habe er das Abfallwirtschaftsamt hingewiesen.

Seitens der Behörde sei angeboten worden, die Gemeinde könne zwei Mülltonnen erwerben (circa 420 Euro). Ansonsten bleibe als Alternative, den Sammelplatz einzuzäunen und nur für die Benutzer zugänglich zu machen. Von einer solchen Regelung halte er nichts, da Schenkenzell im Außenbereich weitere fünf Sammelstellen habe, die dann ebenfalls eingezäunt werden müssten. Außerdem befänden sich die Plätze teilweise in Privatbesitz, weshalb nur ein Provisorium infrage komme, so der Bürgermeister.

Die Anwohner seien von der Verwaltung mehrmals aufgefordert worden, ihre Abfallsäcke zeitnah an die Sammelstelle Grubersgrund zu bringen, frühestens jedoch am Vorabend der Abholung. Das habe nicht immer geklappt. Auch deshalb, weil die Firma Alba wiederholt den Müll erst später als am offiziellen Termin abgeholt habe. Dieses Versäumnis habe er beim Abfallwirtschaftsamt angemahnt.

Im April sei es bei der Leerung der gelben Säcke und des Restmülls zu erheblichen Verschmutzungen an der Sammelstelle sowie im angrenzenden Bereich gekommen. Tierische Besucher wie Dachs, Fuchs und Vögel hätten auf der Suche nach Essbarem den Müll großflächig verteilt, ein Übriges habe der Wind verursacht.

"Trotz mehrmaliger Ermahnung an die Firma ist der Platz von ihr nicht richtig gesäubert worden", rügte Heinzelmann. Die Abfallbehörde habe seine Beschwerden bei der Jahresbesprechung mit Alba vorgebracht.

Im Ergebnis schlage das Müllentsorgungs-Unternehmen vor, in einem Pilotversuch über die Dauer eines halben Jahres sechs 1,1 Tonnen Müllgefäße für monatlich 30 Euro anzumieten. Durch Schlösser hätten nur berechtigte Personen Zugriff auf die Tonnen. "Wir als Kommune sind nicht der Verursacher des Problems und nicht verpflichtet, Geld auszugeben. Wenn der Pilotversuch Kosten verursacht, ist das eine Angelegenheit des Landkreises", so der Bürgermeister.

Stefan Maier (CDU) plädierte für eine gute Lösung für die Anlieger. Zum Glück sei die Sammelstelle in Grubersgrund die einzige im Außenbereich, die mit Verschmutzung zu kämpfen habe. Andreas Göhring (Freie Wähler) sah das eigentliche Problem bei den gelben Säcken, die schnell kaputt gingen. Hier sollte der Landkreis stabilere Säcke ausgeben. Werner Kaufmann (CDU) vertrat die Ansicht, dass die Firma Alba gefordert sei. Die wolle Kosten sparen und nicht aufräumen. Der Müll sei Sache des Landratsamts, das für eine akzeptable Lösung sorgen müsse.

Einstimmig lehnte das Gremium eine Kostenbeteiligung beim Pilotversuch ab und bat den Bürgermeister, dieses Meinungsbild an den Kreis weiterzugeben.