Das Gebäude Gerhart-Hauptmann-Straße 29 soll komplett saniert werden. Aktuell steht es leer. Foto: Helen Moser

Seit Jahren ist die Gerhart-Hauptmann-Straße mit Müllablagerungen und Häusern, die mehr und mehr verkommen, ein Sorgenkind in St. Georgen. Die Stadt möchte in dem Bereich nun eine Sanierung angehen – und hofft, damit beispielhaft zu sein.

Immer wieder sorgt sie für Stirnrunzeln, die Situation in der Gerhart-Hauptmann-Straße – und sie beschäftigt nicht nur Anwohner, sondern auch die Stadtverwaltung schon seit Jahren: Müll, Gebäude in schlechtem Zustand und mehr prägen hier wiederholt negativ das Bild.

 

Auch dem Abfallwirtschaftsamt des Kreises ist die Straße „als Brennpunkt“ schon bekannt, berichtete Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts, bereits vor gut einem Jahr auf Anfrage unserer Redaktion. Die Abfallrechtsbehörde sei an dieser Stelle auch schon konkret tätig gewesen. „So wurde beispielsweise die Abfuhr unsortierter Abfälle speziell organisiert.“

In der Pflicht seien jedoch die Abfallverursacher beziehungsweise Eigentümer der Gebäude. Auch der Stadtverwaltung sind bei dem Thema die Hände gebunden, da sich die Gebäude größtenteils im Privateigentum befinden.

Für eines der Gebäude gilt das aber nicht: Das Haus Gerhart-Hauptmann-Straße 29 gehört der Stadt St. Georgen – und mit seiner Sanierung möchte die Verwaltung in der Gerhart-Hauptmann-Straße nun mit gutem Beispiel vorangehen. Zunächst 60 000 Euro sind zu diesem Zweck für das laufende Jahr in den städtischen Haushalt eingestellt. Sie werden für die Planung der Sanierung eingesetzt.

Pläne für Häuser in Talstraße haben Folgen

Bürgermeister Michael Rieger nennt im Gespräch mit unserer Redaktion Details zu den Plänen. Demnach ist in dem Gebäude die Schaffung von Wohnraum vorgesehen und „vielleicht auch, dass man eine Wohnung für Obdachlose frei hält“. Hintergrund ist, dass in den Gebäuden Talstraße 16 und 18, die sich ebenfalls im Eigentum der Stadt befinden, Veränderungen angedacht sind. Diese Häuser seien in guter Lage, jedoch in schlechtem Zustand, sagt Rieger. „Die wollen wir angehen.“

Die Wohnfläche für Obdachlose in der Talstraße fällt damit jedoch weg. Dennoch, betont der Bürgermeister, sei es wichtig, dass die Stadt Wohnraum für Menschen vorhalte, die keinen anderen Platz haben. „Obdachlos heißt nicht gleich, dass das schlimme Leute sind“, bekräftigt Rieger. Die Stadt helfe etwa auch bei Fällen häuslicher Gewalt oder bei plötzlichem Wegfall der Unterkunft mit Wohnraum aus, um vor Obdachlosigkeit zu schützen.

Rieger: Wie es hier aussieht, ist „heftig“

Dass die Wohnungen gebraucht werden, steht fest. Und das Haus in der Gerhart-Hauptmann-Straße, das aktuell leer steht, bietet sich an. Die Stadt will die Chance nutzen und das Gebäude komplett erneuern, um „wenigstens wieder ein paar Wohnungen zu haben“, sagt Rieger.

Er erhofft sich von dem Sanierungsprojekt auch einen positiven Impuls für die Nachbarschaft. „In dem Bereich müssen wir eh etwas tun.“ Denn wie es hier teilweise aussehe, sei „heftig“, findet der Bürgermeister. „Mit dem Haus wollen wir den Anfang machen.“