Die Schallbacher Kulturtage beginnen. Über zwei Wochen wird einiges geboten.
Im Rahmen der Schallbacher Kulturtage wird am Freitag, 16. Mai, 19 Uhr, die Ausstellung „Schwarze Madonna – Ich bin dunkel, aber schön“ des in Vogelbach lebenden Künstlers Johannes Beyerle in der Peter und Paul-Kirche eröffnet. Im Rahmen der Vernissage findet ein einführendes Gespräch zwischen der Historikerin Kathryn Babeck und Beyerle zu den Themen Flucht, Vertreibung und Landschaft statt. Der Pianist Martin Klingler gestaltet die Ausstellungseröffnung musikalisch.
Büsten und Zeichnungen
Drei lebensgroße Büsten, auf Eisenstangen modelliert, bilden den Ausgangspunkt. Eine Figur setzt sich durch ihre sehr dunkle Patina von den anderen ab. Der Titel der Inszenierung beruft sich vor allem auf die Schwarze Madonna von Czestochowa aus Polen, welche die heiligste Reliquie des Landes darstellt. Ihr Gesicht ist von fast schwarzer Farbe, auf einer Wange sind tiefe Schnitte zu sehen. Gut möglich, das diese Ikone auch von Janina Bazan, einer von unzähligen, polnischen Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeit in Deutschland verrichten mussten, bewundert wurde, heißt es in der Ankündigung.
Ausstellung bis 1. Juni zu sehen
Zeichnungen von Landschaften, die Janinas Kindheit geprägt haben, sind der Figureninstallation zugeordnet. Schier endlose Ebenen, von Flüssen durchzogen. Im Zweiten Weltkrieg verschleppten deutsche Soldaten Janina, und sie musste Zwangsarbeit leisten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs emigrierte sie zunächst nach Brasilien, dann in die USA. Jahre später wurden ihre Erfahrungen von einer ihrer Töchter in einem mehr als hundertseitigem Bericht festgehalten.
Die Ausstellung dauert bis zum Sonntag, 1. Juni, und ist mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Am Samstag, 17. Mai, gastiert ab 19.30 Uhr das Tango-Ensemble Brisas del Sur um den Bandoneonisten Wolfgang Weniger in der Schallbacher Kirche. Der Anspruch der Gruppe bestand laut Ankündigung von jeher darin, die Kompositionen von Astor Piazzola fortleben zu lassen.
Schon einmal zu Gast
Brisas del Sur hat im Jahr 2002 im SWR-Studio Freiburg und im Spiegelzelt beim Zelt-Musik-Festival ihr Debut gegeben und begeisterte das Publikum bereits an den Schallbacher Kulturtagen 2023. In diesem Jahr werden neben Weniger Felix Borel (Violine), Lambert Bumiller (Klavier), Thomas Vogt (E-Gitarre) sowie als neues Mitglied der Freiburger Kontrabassist Winfried Holzenkamp mit von der Partie sein. Holzenkamp war ein Jahr als Stipendiat in Buenos Aires und konnte dort die Besonderheiten der Spieltechniken des Tango Argentino studieren.
Zwar orientieren sich die Arrangements der Gruppe an dem „Quinteto Tango Nuevo“, mit dem Astor Piazzola in der 1980er-Jahren Erfolge in ganz Europa feierte, jedoch lässt die Improvisationsfreude der Musiker auch im Hinblick auf die veränderte Zusammensetzung der Gruppe eigene Impulse erwarten, heißt es. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird um eine angemessene Spende bei der Kollekte gebeten.
Gottesdienst mit Konzert
Am Sonntag, 18. Mai, wird im Rahmen der Schallbacher Kulturtage ab 11 Uhr ein Konzert-Gottesdienst mit dem Subito Saxophonquartett geboten.