Die Bushaltestellen in Schallbach sind jetzt barrierefrei, jetzt muss nur noch das Angebot so nachgebessert werden, dass die Einwohner zufrieden sind. Foto: Silke Hartenstein

Die Neustrukturierung der Buslinien im Markgräflerland wird am Dienstag, 8. April, ab 18.30 Uhr bei der öffentlichen Nahverkehrskonferenz in Binzen behandelt. Vorher sind die barrierefreien Bushaltestellen in Schallbach eröffnet worden.

Großer Bahnhof an der Bushaltestelle: Zur Einweihung der barrierefreien Bushaltestellen in der Dorfstraße fanden sich rund 80 Schallbacher ein. Prominente Gäste waren Gemeinde- und Kreisräte, Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter und Leiter des zuständigen Dezernats beim Landratsamt Lörrach und Planer Benno Moser vom Ingenieurbüro Moser.

 

Bereits ab heute (Dienstag, 8. April) fahren die Busse wieder auf der gewohnten Route durch Schallbach. Bürgermeister Christian Iselin bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Sein Dank ging auch an Altbürgermeister Rudolf Schöpflin, einen Teil seines Grundstücks zur Verfügung stellte, an Jana Stahl, die sich als Projektleiterin bei der Energieagentur Südwest um Fördergelder kümmerte, an das Bauunternehmen Vogel und Walliser und den Bauhof Vorderes Kandertal. Das Projekt liege im Kosten- und Zeitrahmen, freute sich Iselin.

Zu den Gesamtkosten von 240 000 Euro gehörten Erschließungsarbeiten für das hangwärts liegende Grundstück und für neue Straßenbeleuchtung. Künftig können auch die Straßenlampen in der Blauenstraße und „Hinter der Eich“ mit Solarstrom der Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Rathauskomplexes betrieben werden. Die reinen Kosten für die beiden Haltestellen lägen laut Iselin bei 175 000 Euro, davon würden 55 000 Euro gefördert.

Nachbesserungen sind noch in Verhandlungen

Ulrich Hoehler zeigte sich beeindruckt von der großen Zahl an Bürgern, die zur Einweihungsfeier kamen. Das zeige auch, wie wichtig die ÖPNV-Infrastruktur sei und wie stark der Zusammenhalt im Dorf. „Dieses Projekt hat Vorbildcharakter und ist ein gelungenes Beispiel für beidseitig barrierefreie Busstops“, sagte Hoehler. Mit Blick auf die Kosten fügte er kritisch hinzu: „Wenn es das wirklch braucht, damit der ÖPNV attraktiver wird, muss der Landkreis überlegen, wie das funktioniert“.

„Kommen Sie alle!“, lud Hoehler die Bürger nach Binzen ein – ein Scherz, der mit freundlichem Gelächter aufgenommen wurde. Im November 2024 demonstrierten über 100 Bürger vor dem Landratsamt gegen die zu dieser Zeit für Schallbach ungünstigen Pläne zur Neukonzeption des ÖPNV. „Wir haben da auch ein bisschen miteinander gerungen“, wandte sich Hoehler an Bürgermeister Iselin. Beschlossen wird das neue Konzept in der Kreistagssitzung am 21. Mai. Der Betrieb des neu strukturierten Linienbündels startet Mitte Dezember 2026.

Schallbach soll besser wegkommen als gedacht

Ab dann werden die jetzigen Linien 2 und 55 durch die Linien 200 und 245 ersetzt und so wie es aussieht, wird Schallbach dabei deutlich besser weg kommen als im vergangenen Herbst befürchtet. Die neuen barrierefreien Bushaltestellen im Dorf werden künftig Umsteigehaltestellen für den Wechsel von einer Linie zur anderen. Das, so Hoehler im Gespräch mit dieser Zeitung, könne bedeuten, dass dann zwei Busse hintereinander hier halten würden – und damit die Barrierefreiheit für die Fahrgäste beider Busse gegeben sei, müssten die neuen barrierefreien Bushaltestellen wohl etwas verlängert werden. Der Begegnungsverkehr zweier Busse sei kein Problem, hierfür sei die Straße breit genug.