Mit dem Festumzug sowie dem Wettrennen der Schäfer und Schäferinnen erreichte der Wildberger Schäferlauf, das älteste Brauchtumsfest im nördlichen Schwarzwald, am Sonntag seinen Höhepunkt. Foto: Tim Geideck

Der Schäferlauf ist eines der ältesten Brauchtumsfeste mit großer Beliebtheit. Tausende Besucher kamen.

Wildberg - Mehrere Tausend Besucher und zahlreiche Ehrengäste von Rang und Namen strömten in die Stadt: Wildberg feierte  mit seinem Schäferlauf das älteste Heimat- und Brauchtumsfest des Nordschwarzwalds. "Großartig", so umschrieb Bürgermeister Ulrich Bünger die 192. Auflage des Schäferlaufs. Wieder einmal gelang es den Verantwortlichen der Stadt, Tradition und Unterhaltung gekonnt miteinander zu verknüpfen. Nicht nur sämtliche Vereine und Gruppen aus dem gesamten Stadtgebiet beteiligten sich am Schäferlauf, der seit 1723 gefeiert wird, sondern auch Gäste aus anderen Schäferlaufstädten sowie Brauchtumsvereine und Musikkapellen aus ganz Baden-Württemberg.

Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle, der dem diesjährigen Schäferkönigspaar die Kronen überreichte, betonte: "Der Wildberger Schäferlauf gehört zu den großen Festen in unserem Land. Ein Fest mit unverwechselbarer Atmosphäre. Ein wertvolles Stück Kultur, Heimat und Geschichte."

Den Auftakt bildete traditionell das Theaterstück "Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler", das am Freitagabend in der Stadthalle aufgeführt wurde. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Leistungshütens. Mit Irina Gumpelmayer siegte in diesem Jahr eine Frau, gefolgt von Herbert Schaible aus Dachtel und Reino Löffler. Alfons Gimber, Vorsitzender des Landesschafzuchtverands, wünschte sich bei der Siegerehrung mehr Wertschätzung für die Schäferei und weniger Bürokratie aus Brüssel: "Naturschutz und Landschaftsschutz sind nicht zu Dumpingpreisen zu haben."

Den Sonntag eröffnete ein großer Festzug von der Oberstadt hinunter zum Schäferlaufplatz. Dort stand dann der Höhepunkt an. Nachdem alle am Festzug teilnehmenden Musikkapellen, dirigiert von Achim Olbrich von der Wildberger Stadtkapelle, den Marsch "Unser Schwabenland" intoniert hatten, beim traditionellen Hahnentanz ein Siegerpaar gefunden war und verschiedene Volkstanzgruppen ihre Trachten und Tänze präsentiert hatten, bereiteten sich die Teilnehmer des eigentlichen Schäferlaufs auf ihren rund 100 Meter langen, barfüßigen Sprint über die Schäferlaufwiese vor.

Bei den Männern siegte wie schon vor zwei Jahren Martin Nieß aus Langenau. Er bildet nun für zwei Jahre zusammen mit Barbara Frey aus Göppingen-Hohenstaufen, die bei den Damen die Schnellste war, das Schäferkönigspaar. Bei den Männern wie auch bei den Frauen sind ausschließlich ledige Mitglieder baden-württembergischer Schäferfamilien zugelassen. Bei den Kindern gewannen Dominik Fröschle aus Bad Wildbad und Lisa Wohlfahrt aus Balingen. Zuvor traten die Wasserträgerinnen an, allesamt Schülerinnen des Wildberger Bildungszentrums. Hier war die Sulzerin Nicole Mittmann die Schnellste.

Siehe auch: Schäferlauf-Party: Die Fotos

Und: Fiedler freut sich über "tollen Schäferlauf"