Immer mehr Lebensmittel sind mit gefährlichen Stoffen belastet. Foto: /Martin Wagner/Martin Wagner

Desinfektionsmittel, Fremdkörper, Verunreinigungen. Die Zahl der Lebensmittelwarnungen ist seit Jahresbeginn ungewöhnlich stark angestiegen.

Düsseldorf - Die Zahl der staatlichen Warnungen vor gefährlichen und unhygienischen Lebensmitteln und weiteren Produkten ist seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Das berichtete die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf eine Auswertung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Freitag.

Demnach wurden auf dem staatlichen Portal „lebensmittelwarnung.de“ bis Ende August insgesamt 167 Warnungen veröffentlicht, 30 mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon betrafen 139 Meldungen Lebensmittel (39 mehr als im Vorjahreszeitraum), der Rest entfiel auf Bedarfsgegenstände und Kosmetika. Besonders seit Juli seien die Zahlen gegenüber früheren Werten ungewöhnlich angestiegen.

Obst, Gemüse, Wurst und Fleisch

Im Lebensmittelbereich waren laut dem Bericht Grenzwertüberschreitungen, mikrobiologische Verunreinigungen und Fremdkörper-Funde häufig Anlass für eine Warnmeldung. Viele Rückrufe betrafen dabei Obst und Gemüse, Getreide und Backwaren, gefolgt von Fleisch, Geflügel und Wurst.

Hanf und Desinfektionsmittel

Zuletzt hatten mehrere große Rückrufaktionen für Aufsehen gesorgt. So hatte der Discounter Lidl wegen eines zu hohen Wirkstoffgehalts in hanfhaltigen Lebensmitteln Gebäck, Tee und Proteinriegel zurück gerufen. Der erhöhte Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) könne zu unerwünschten gesundheitlichen Folgen wie etwa Stimmungsschwankungen und Müdigkeit führen.

Zudem nahmen mehrere Hersteller Produkte vom Markt, weil die Zutat Johannisbrotkernmehl mit Spuren des krebserregenden Desinfektionsmittels Ethylenoxid verunreinigt war.