Wo steht der SC? Auch das Trainerteam rätselt noch. Von links: Co-Trainer Patrick Baier, Cheftrainer Christian Streich und Torwarttrainer Andreas Kronenberg. Foto: Arne Bicker Foto: Die Oberbadische

1. Bundesliga: SC Freiburg steigt in Leverkusen in die Saison 2013/2014 ein / Zuck lässt aufhorchen

Von Arne Bicker

Freiburg. Mit Hängen und Würgen, wie es so schön heißt, hat der SC Freiburg am zurückliegenden Wochenende die erste Runde im DFB-Pokal überstanden. Für die zweite Runde, die am Samstagabend ausgelost wird, wünschen sich die Freiburger nun händeringend ein Heimspiel. Am Nachmittag wartet derweil die Bundesliga-Premiere auswärts in Leverkusen auf eine südbadische Profitruppe, die immer noch nicht weiß, wo sie steht.

Das 21.000 Einwohner-Städtchen Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern wird der Sportclub in Erinnerung behalten: Erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung waren dem Freiburger Hendrick Zuck (113. Und 118.) die beiden spielentscheidenden Treffer zum 0:2 Endstand gelungen; zu diesem Zeitpunkt agierte der südbadische Bundesligist nach einer Gelb-Roten Karte gegen Innenverteidiger Immanuel Höhn (80.) bei großer Hitze bereits seit einer gefühlten Ewigkeit nur noch mit neun Feldspielern; zudem hatten sich die Hausherren etliche Torchancen gegen den Bundesligisten herausgespielt.

Ende gut, alles gut? „Neustrelitz war heute besser,“ hielt SC-Cheftrainer Christian Streich frank und frei fest. Und der Doppeltorschütze Hendrick Zuck meinte: „Wir haben nicht das geleistet, was wir uns vorgenommen hatten.“ Erstmals seit seiner im Januar erfolgten Verpflichtung aus Kaiserslautern hatte der Mittelfeldspieler Zuck einen Einsatz bei den SC-Profis erhalten; zu Beginn der zweiten Halbzeit war der 23-Jährige für den hochgelobten Neuzugang Francis Coquelin eingewechselt worden – ein Glückstreffer.

„Wir müssen jetzt abwarten, ob Hendrick Zuck auch in der ersten Bundesliga schon von Anfang an körperlich alles geben kann“, so Christian Streich. Zuck war in der Rückrunde der vergangenen Saison zum Zusehen verdammt; nun könnte er am Samstag beim Freiburger Bundesliga-Auftakt in Leverkusen (Spielbeginn 15.30 Uhr) den Kollegen Coquelin aus einer Startelf verdrängen, die sich noch nicht gefunden hat. Streich: „Hendrick Zuck hat sich verbessert und ist eine echte Option.“ Zuck könnte ein weiteres, leuchtendes Beispiel für die Fähigkeiten Christian Streichs werden, junge Spieler auf Bundesliga-Niveau zu hieven.

Der Vorjahresdritte und Championsleague-Teilnehmer Leverkusen gilt derweil nicht gerade als ein Lieblingsgegner der zuletzt so erfolgsverwöhnten Freiburger: In der Vorsaison gab es eine 0:2-Niederlage in Leverkusen und ein torloses Remis beim Rückspiel in Freiburg. Die Mannschaft des finnischen Trainers Sami Hyypiä hat am zurückliegenden Wochenende wie Freiburg ihr erstes Pokalpflichtspiel bei einem Regionalligisten bestritten; der 6:1-Sieg beim SV Lippstadt (Tore durch Bender, Sam (2), Kießling (2) und Son) fiel den Rheinländern dabei deutlich leichter als den Freiburgern ihr wackeliger Auftritt im Nordosten.

Beide Teams könnten am 24. Oder 25. September erneut aufeinandertreffen - wenn sie für die zweite Pokalrunde als Paarung ausgelost werden. Die Ziehung ist am Samstagabend, ab 21 Uhr, in der TV-Sendung „Samstag Live“ auf „Sky“ zu sehen. Der SC Freiburg wünscht sich hierfür nichts sehnlicher als ein Heimspiel: Nachdem die Streich-Truppe im Vorjahr alle fünf Pokalbegegnungen bis zum Halbfinal-Aus beim VfB Stuttgart auswärts bestreiten musste, soll nun endlich wieder das heimische Publikum als zwölfter Mann einbezogen werden.

Und die SC-Fans scharren mit den Hufen: Nachdem bereits 13.000 das Testspiel gegen Bilbao (0:0) sehen wollten, ist das zweite Saisonheimspiel gegen den Supermeister Bayern München ausverkauft - und das, obwohl die Partie an einem Dienstag gespielt wird. Die Begegnung am 27. August wurde aufgrund einer Dauerbaustelle an der Freiburger Leo-Wohleb-Brücke um eine halbe Stunde nach hinten verlegt; Anstoß ist jetzt um 18.30 Uhr.

Zuvor bekommt es Freiburg beim ersten Auftritt im heimischen Mage-Solar-Stadion mit dem FSV Mainz 05 (17. August) zu tun, gefolgt vom Auswärtsderby in Hoffenheim am 24. August. Bis dahin werden nicht nur die nach Neustrelitz leicht verunsicherten Fans, sondern auch das Trainerteam um Christian Streich einen konkreteren Hinweis auf die Spielstärke der neu zusammengemischten Freiburger Truppe haben. Noch ist Streich vorsichtig: Das Erreichen der körperlichen Leistungsstärke der Vorsaison traut er seiner Mannschaft frühestens im November zu.