Clara Schöne trifft in letzter Sekunde zum Ausgleich. Foto: sc Foto: Die Oberbadische

Frauenfußball 1. Bundesliga: SC Freiburg trennt sich zum Abschluss der Saison mit 1:1 von Essen

Freiburg (pd). Der SC Freiburg hat im letzten Saisonspiel gegen die SGS Essen vor 1783 Zuschauern zwar einen Sieg verpasst. Doch mit dem 1:1 (0:1)-Remis beendet der Frauen-Bundesligist aus dem Breisgau mit der neuen Rekordpunktzahl von 48 Zählern die Saison auf dem dritten Platz. Damit endet eine starke Spielzeit für die Mannschaft um Kapitänin Clara Schöne, die gegen Essen in der Nachspielzeit (90+2.) noch den Ausgleich erzielt hatte.

Acht Spielerinnen werden verabschiedet

Vor Beginn der Begegnung wurde es emotional auf dem Rasen des Möslestadions. Mit Laura Benkarth, Noemi Gentile, Majka Korenciova, Lina Magull, Lena Petermann, Sarah Puntigam, Julia Simic und Carolin Simon wurden nämlich gleich acht Spielerinnen von SC-Präsident Fritz Keller und Managerin Birgit Bauer verabschiedet.

Bei besten Bedingungen fanden die Gäste besser ins Spiel und gingen auch früh in Führung. Nach einem zu kurz geratenen Pass von Majka Korenciova schaltete Jana Feldkamp am schnellsten und lupfte den Ball aus 18 Metern über die slowakische Nationaltorhüterin zur Essener Führung ins Tor (6.).

Der Sport-Club brauchte einen Moment, ehe er sich vom frühen Rückstand erholt hatte, nahm dann jedoch das Heft des Handelns immer mehr in die Hand. Ein Tor wollte aber nicht fallen. Chancen über Chancen ließ der SC in Halbzeit eins aus. „Wir müssen zur Halbzeit eigentlich klar führen, haben beste Chancen ausgelassen“, fasste SC-Trainer Jens Scheuer die ersten 45 Minuten zusammen. „Im Gegensatz dazu nutzt Essen seine eine Gelegenheit eiskalt.“

Den Freiburgerinnen merkte man an, dass sie die Saison nicht mit einer Niederlage beenden wollten. So suchten sie nach der Pause weiter den Weg nach vorne. „Wir hatten den unbedingten Willen, den Ausgleich zu erzielen, haben dadurch aber teilweise kopflos und nervös agiert“, erklärte Scheuer. Die Folge waren große Freiräume für die Gäste, die diese nach einer guten Stunde eigentlich zur Entscheidung hätten nutzen müssen.

Erst in der Schlussphase besann sich der Sport-Club wieder auf seine Stärken und kam prompt zu Chancen. „Wir haben gerade noch rechtzeitig wieder angefangen, unser Spiel zu spielen“, meinte Scheuer. „Und vielleicht gibt es ja doch einen Fußballgott, der beschlossen hat, uns am Ende für unseren unbändigen Willen noch zu belohnen.“

Denn jene Belohnung folgte in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Nach einem Querpass von Hasret Kayikci stand Clara Schöne frei vor dem Tor und drückte den Ball zum umjubelten Ausgleich über die Linie. „Es wäre schade gewesen, nach dieser Saison das letzte Spiel zu verlieren“, meinte die Torschützin nach dem Spiel. „Am Ende war es doch egal, ob wir mit einem oder zwei Toren verlieren, also stand ich in den letzten fünf Minuten einfach nur noch vorne drin“, grinste Schöne, um ernst hinterherzuschieben: „Das Tor habe ich für Kim gemacht!“ Dabei zeigte sie auf ihre extra für das Spiel angefertigte Kapitänsbinde, auf der die Rückennummer fünf der am Kreuzband verletzten Kim Fellhauer zu sehen war.

Der Schlusspfiff ging beinahe im Jubel des gesamten Freiburger Teams und der lautstarken 1783 Zuschauer unter. Es war der Jubel über eine sensationelle Saison, die der Sport-Club mit 48 Punkten auf Platz drei beendet.

„Man neigt schnell dazu, die negativen Dinge zu betonen“, meinte Scheuer nach dem Spiel. „Es bringt aber überhaupt nichts, jetzt zu trauern, dass wir hier oder da den einen oder anderen Punkt liegengelassen haben. Vielmehr blicken wir zurück auf eine herausragende Spielzeit, in der wir wieder einen Punkt mehr geholt haben als letztes Jahr.“ Man wisse ja, wie schwer es in der Bundesliga sei. „Ich bin einfach stolz auf die Leistung meiner Mannschaft und des gesamten Staffs.“

Managerin ist stolz auf das Erreichte

Auch Managerin Birgit Bauer zeigte sich nach den letzten 90 Minuten zufrieden: „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft und das Erreichte. 48 Punkte und Platz drei sind eine unfassbare Ausbeute und der verdiente Lohn für eine großartige Saison.“ Der nun folgende Umbruch im Kader sei eine große Herausforderung, auf die man sich aber freue. „Jetzt feiern wir aber erstmal zusammen diese großartige Saison, gehen dann in die Pause und starten im Juli mit neuem Elan in die nächste Spielzeit.“

Tore: 0:1 (6.) Feldkamp (6.), 1:1 (90.+2) Schöne. SR: Joos. Z.: 1783.

SC Freiburg: Korenciova – Lahr (68. Karl), Schöne, Puntigam, Simon – Minge, Rebecca Knaak (79. Hegenauer) - Bühl, Magull, Starke – Petermann (61. Kayikci).