In der Europa League trifft der SC Freiburg am Donnerstagabend auf den Bologna FC aus der Serie A. Ein besonderes Spiel für den Italiener Vincenzo Grifo.
Dass am Mittwoch Vincenzo Grifo neben seinem Trainer Julian Schuster zur Pressekonferenz Platz nahm, dürfte wohl kaum jemanden überrascht haben. Denn das Europa-League-Spiel im Stadio Renato Dall’Ara des Bologna FC ist für den in Pforzheim geborenen Grifo auch eine Reise in das Heimatland seiner Eltern.
Er freue sich, „wieder italienische Luft zu atmen“, sagte er bereits vor dem Abflug nach Italien in einem Interview auf der Vereinshomepage. „Ich freue mich immer, hier zu sein“, sagte er dann am Mittwochabend bei der Pressekonferenz und sprach von einem „kleinen Kribbeln“ im Vorfeld eines Europapokalabends.
Zuvor hatte er bereits auf der Vereinshomepage die Besonderheiten des Stadions in Bologna mit dem Marathonturm betont. Dort geht es am Donnerstagabend (18.45 Uhr/RTL+) für den SC Freiburg um die nächsten wichtigen Punkte im Kampf um das Weiterkommen in der Europa League – dem erklärten Ziel der Mannschaft von Julian Schuster. Mit vier Siegen aus acht Spielen darf man sich im neuen Modus wohl zumindest mit der K.o.-Phase beschäftigen. Der erste Schritt in diese Richtung wurde gemacht – zumindest bei einem der beiden Teams des Duells am Donnerstag.
Freiburg startete mit Sieg – Bologna mit Niederlage
Während die Breisgauer dank des 2:1-Siegs gegen Basel optimal in den europäischen Wettbewerb gestartet sind, steht Bologna mit seinem Trainer Vincenzo Italiano schon etwas unter Zugzwang. Am ersten Spieltag verlor der aktuell Neunte der Serie A, der in der vergangenen Saison sogar in der Champions League mitmischte und dort im Januar 2025 zu Hause mit 2:1 gegen Borussia Dortmund gewann, mit 0:1 beim Premier-League-Team Aston Villa.
Nach der Europa League spielten beide Teams in ihrer Liga unentschieden
In der Liga spielten die beiden Kontrahenten am Sonntag anschließend jeweils unentschieden. Der SC Freiburg trennte sich mit 1:1 von der TSG Hoffenheim und hatte am Ende Glück, dass Noah Atubolu stark gegen Tim Lemperle parierte. Bologna spielte derweil 2:2 gegen den Tabellenletzten US Lecce und kassierte dabei in der 94. Minute des Ausgleich.
„Wir haben einen starken Kader und treffen nun auf Freiburg. Wir müssen bedenken, dass es im Laufe der Saison immer Höhen und Tiefen geben wird“, sagte FC-Trainer Italiano nach dem Spiel, in dem er personell viel rotierte und damit das kalkulierte Risiko in Kauf nahm, „einen Teil unserer Identität zu verlieren“.
Gegen den Sport-Club Freiburg dürfte er nun wieder auf seine beste Elf zurückgreifen und wie gewohnt vor allem auf die starke Defensive setzen. Zumeist kassierte Bologna in dieser Saison maximal ein Gegentor, das 2:2 am Sonntag war in dieser Statistik eine Ausnahme. Das weiß man auch beim SC Freiburg, der in Bologna auf Lukas Kübler (Kopfverletzung gegen Hoffenheim) verzichten muss. „Es ist eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich verteidigt und dem Gegner wenig Luft und Räume schenkt“, sagte Schuster mit Blick auf den Gegner. Und: „Sie haben den Pokal gewonnen, das zeigt welchen Charakter die Mannschaft hat.“
Ähnlich äußerte sich auch Grifo. „Es ist eine gute Mannschaft, die individuell unglaublich gute Spieler hat“, sagte der Mittelfeldspieler, der zum Abschluss auch eine Frage auf Italienisch beantworten durfte.
Danach war für ihn und seinen Trainer Feierabend, und es ging raus an die italienische Luft, von der die Freiburger auf der Fahrt vom Flughafen zum Stadion zuvor noch wenig hatten. Das dürfte sich spätestens im Flutlichtschein des Stadio Renato Dall’Ara ändern.