Die acht Nationalspieler des SC Freiburg – hier der Österreicher Philipp Lienhart (links) und U Foto: Torsten Silz/dpa

Mit frischer Kraft empfängt Bundesligist SC Freiburg am Sonntag Union Berlin. Trainer Julian Schuster versucht dabei, Unwichtiges auszublenden – auch die Verlängerung seines Vertrags hat derzeit „keine Priorität“.

Gute Nachrichten für Julian Schuster und den SC Freiburg: Die insgesamt acht Nationalspieler haben ihre Länderspielreise gut überstanden, nur Merlin Röhl war diese Woche bislang nicht im Training. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt ein Blick nach München, wo der Rekordmeister die langfristigen Ausfälle zweier Stammspieler verkraften muss.

 

Erfolgreiche Länderspiele für die SC-Kicker

Die Freiburger Nationalspieler dagegen kehrten zu Wochenbeginn gesund und mit zusätzlichem Selbstvertrauen zurück in den Breisgau. Ritsu Doan qualifizierte sich mit Japan als erstes Land für die Weltmeisterschaft 2026, Stürmer Michael Gregoritsch traf nach seinem Tor in der Liga auch im Nationaltrikot, Keeper Noah Atubolu gewann unter anderem den U21-EM-Härtetest gegen Spanien.

Ausgangsposition ist gut

Gepaart mit zuletzt sieben Bundesliga-Spielen ohne Niederlage überrascht es nicht, dass die Stimmung beim SC Freiburg derzeit gut ist. Im Saisonendspurt kann das zu einem wichtigen Faktor werden. Denn in den verbleibenden acht Spielen ist noch vieles möglich – sogar die Champions-League. „Wir haben uns in eine tolle Ausgangsposition gebracht“, sagte Trainer Schuster daher bereits nach dem Testspiel gegen den Karlsruher SC während der Länderspielpause – der einzigen in der Rückrunde.

Fokus aufs Wesentliche: SC-Trainer Julian Schuster Foto: dpa/Torsten Silz

Diese wurde beim Sport-Club genutzt, um „zwei Tage wegzukommen von den Gedanken und Energie und Kraft zu schöpfen“, erklärte Schuster am Freitagmittag. Er und sein Team sind nun bereit für den Endspurt, in dem es um viel geht – und der natürlich auch beim SC Freiburg nicht komplett frei von Nebengeräuschen ist. Schon länger gibt es Gerüchte um einen Abgang von Flügelspieler Doan. Eintracht Frankfurt wäre ein möglicher Abnehmer für den Japaner, die Ablöse dürfte im Bereich rund um 20 Millionen Euro liegen.

Schuster schwärmt von Doan

Schuster hofft, dass er Doan „sehr lange in unserer Mannschaft haben werde“ und muss gleichzeitig versuchen, es hinzubekommen, dass die Nebengeräusche auf dem Spielfeld keine Rolle spielen. Daher sei das auch im Gespräch mit der Mannschaft Thema gewesen.

„Es wird total wichtig sein, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren“, sagt der Trainer, der am Freitag auch eine Frage zur Verlängerung seines eigenen Vertrags abmoderierte. Nach einem Dreivierteljahr habe eine Verlängerung „nicht sofort wieder Priorität“, sagte er. Zwischen den Zeilen gelesen dürfte das wohl heißen, dass sein Kontrakt längerfristig ist – über die Vertragsinhalte macht man beim SC Freiburg traditionell keine Angaben. Vorgänger Christian Streich hatte seinen Vertrag mehrere Male zu dieser Jahreszeit um ein weiteres Jahr verlängert.

Vertragsverlängerung von Schuster derzeit kein Thema

Statt über seinen Vertrag zu sprechen, wollte sich Schuster am Freitag lieber auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist derzeit der Kampf um das internationale Geschäft – am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) kommt Union Berlin. Ein extrem wichtiges Spiel – auch mit Blick auf das Restprogramm der Freiburger. Denn danach warten unter anderem mit Borussia Dortmund, Leverkusen und Frankfurt noch drei schwere Heimspiele, gegen die zwei direkten Konkurrenten Wolfsburg und Gladbach muss der Sport-Club auswärts ran. „Es ist genauso wichtig wie jedes andere Spiel“, findet Schuster und freut sich auf das Heimspiel.

Gegner hat sich zuletzt stabilisiert

Denn auf dem eigenen Rasen gehören die Freiburger zu den Besten der Liga, Union ist gleichzeitig auswärtsschwach. Doch auch die Köpenicker können mit Selbstvertrauen auftreten. Erst gewannen sie in Frankfurt, zu Hause gab’s dann einen Punkt gegen die Bayern. „Sie haben in den letzten beiden Spielen stabile Leistungen gezeigt“, sagt Schuster über die Elf von Steffen Baumgart.

Union Berlin steht meistens sehr tief

Der Ex-HSV-Trainer dürfte seine Mannschaft auch am Sonntag gewohnt defensiv einstellen. Die Freiburger werden Geduld brauchen, um Lösungen zu finden. Dank Länderspielpause sollten sie ausgeruht genug sein, um auch über 90 Minuten die Lücke in der Abwehr zu suchen.