Wohin führt der Weg von Nico Schlotterbeck im Sommer? Foto: Eibner

An Nico Schlotterbeck und Mark Flekken führt in diesen Tagen kein Weg vorbei. Beide sind eng mit der Freiburger Erfolgsgeschichte verbunden - feierten sie doch auch jeweils ihr Debut in ihren Nationalmannschaften. Besonders um Schlotterbeck reißen die Gerüchte nicht ab. 

Er ist das Aushängeschild des SC - Nico Schlotterbeck. Mit seinen 22 Jahren ist er bereits Leistungsträger, Wortführer und der emotionale Leader auf dem Platz. Eine Position weiter hinten hält Mark Flekken den Kasten sauber. Statistisch gehört er zu den besten Torhütern der Liga - Flecken wehrt 78,2 Prozent aller Schüsse ab - Bestwert. Doch was zeichnet Schlotterbeck und Flekken aus und wie gestaltet sich die Zukunft der beiden Leistungsträger?

Schon jetzt dürften beide ihren Platz in den Freiburger Geschichtsbüchern sicher haben. Mit dem Sieg gegen den Hamburger Sportverein im Pokal-Halbfinale steht der SC erstmalig im Endspiel im Berliner Olympiastadion. Dort wartet entweder RB Leipzig oder Union Berlin. Für die Freiburger könnte am Ende der Saison also der erste nationale Titel herausspringen. Landen die Breisgauer - aktuell Fünfter in der Bundesliga - am Ende auch noch in der Champions League, wird der Freiburger Mannschaft wohl ein Denkmal vor dem neuen Europa-Park-Stadion gewidmet.

Nahe der deutschen Grenze geboren 

Einen nicht unwichtigen Anteil an dieser denkwürdigen Saison hat sicherlich der 28-jährige Flekken. Geboren in Bocholtz nicht unweit der deutschen Grenze wechselte der Niederländer schon im jungen Alter in die Jugend von Aachen. Im Jahr 2013 wechselte er nach Fürth, drei Jahre später schließlich nach Duisburg, wo sein Stern in vielerlei Hinsicht aufgehen sollte. 2016 staunte zunächst die Fußballwelt über den Niederländer  - bei einem Spiel seines MSV erzielte Flekken ein Tor und das sogar mit der Hacke.

Zwei Jahre später dann das andere Extrem. Während der 28-Jährige im Spiel gegen Ingolstadt kurz an seiner Trinkflasche nippte, kullerte der Ball über die Torlinie. Übrig bliebt ein verdutzt schauender Mark Flekken, der die Welt nicht mehr verstand. 

Der Niederländer ließ den Fehler jedoch schnell hinter sich und wechselte im Sommer des Jahres in den Breisgau. Zunächst noch die Nummer Zwei hinter Alexander Schwolow, sollte sein Stern aber schon bald aufgehen. Nachdem dieser 2020 in die Haupstadt wechselte, war der Weg für Flekken frei. Dann aber der Rückschlag: Beim Aufwärmen vor dem ersten Saisonspiel verletzte sich der 28-Jährige an der Schulter. Infolgedessen fiel Flecken viele Monate aus.

Aufstieg zur Nummer Eins

Seit seiner Rückkehr aber dann endlich der erhoffte Durchbruch - der Niederländer wurde zur Freiburger Stammkraft, ist in dieser Saison einer der besten Torhüter der Bundesliga und hat sich dadurch auch ins Rampenlicht der niederländischen Nationalmannschaft gespielt. Erst vor kurzem stand Flekken im Duell mit der deutschen Mannschaft um seinen Teamkollegen Schlotterbeck 90 Minuten auf dem Platz.

Vergleich mit Edwin van der Sar

Auf Landesebene profitiert er zwar auch von den Verletzungen seiner Kontrahenten, doch Bondscoach Louis van Gaal schwärmt von dem 28-Jährigen und vergleicht ihn aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten sogar mit der niederländischen Torwart-Legende Edwin van der Sar. Mit seinen Leistungen hat sich Flekken sicherlich auch auf die Zettel internationaler Top-Klubs gespielt, doch ein Wechsel in naher Zukunft scheint ausgeschlossen. Über die Vertragslaufzeit ist zwar nichts näheres bekannt, doch erst 2020 verlängerte man laut Angaben der Freiburger langfristig mit Flekken.

Anders sieht es dagegen bei Nico Schlotterbeck aus. Der Neu-Nationalspieler wird von vielen Vereinen umworben - sowohl im In- als auch im Ausland. Ein Wechsel ist so gut wie sicher, auch wenn der 22-Jährige zuletzt nichts von den Gerüchten hören wollte. Geht es nach den Experten ist sich Schlotterbeck bereits mit Dortmund einig. Es steht eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro im Raum. 

Bis dahin wird sich Schlotterbeck weiterhin vollends auf die Freiburger konzentrieren. Zeigten seine Aussagen die Tage doch, dass sich der 22-Jährige mit dem Pokalgewinn sowie der Teilnahme an der Champions League aus der Saison und wahrscheinlich auch aus dem Breisgau verabschieden möchte.

Feiern im Fokus 

Zumindest dem Erfolg im DFB-Pokal ist Schlotterbeck mit seinen Freiburgen nach dem Sieg gegen Hamburg einen Schritt näher gekommen. Nach dem Spiel bekräftigte der gebürtige Waiblinger, dass er sich erst nach der Saison entscheiden möchte. Für ihn stehe an diesem Abend erst einmal die Getränkeverteilung im Fokus. 

Doch nicht nur der kommende Sommer dürfte für Schlotterbeck Spannung bedeuten, denn auch die anstehende Weltmeisterschaft spielt wahrscheinlich schon jetzt im Kopf des 22-Jährigen eine Rolle. Wäre es für Schlotterbeck doch das erste Großereignis dieser Art. Zwar dürfte der 22-Jährige die Reise nicht mehr im Diensten der Breisgauer antreten, doch in Quatar könnte er mit Freiburgs Kapitän Christian Günter auf einen alten Bekannten treffen.