Musste in letzter Zeit viel Geduld haben: Freiburgs Mittelfeldspieler Amir Abrashi. Foto: Eibner

Fußball: In Freiburg ganz wichtig geworden. Mit altem Kumpel Grifo wieder vereint.

Nach elf Monaten Pause wegen eines Kreuzbandrisses kam das Bundesliga-Comeback von Amir Abrashi beim SC Freiburg schneller als erwartet. Für gute Laune sorgt beim albanischen Nationalspieler aber auch die Rückkehr eines alten Freundes.

Elf Monate nach seinem Kreuzbandriss ist der 28-Jährige kürzlich auf den Bundesligarasen zurückgekehrt und gleich wieder sehr wichtig geworden. Zwar könnte sich der albanische Nationalspieler nach seinen ersten beiden Spielen ein wenig feiern lassen, will das aber nicht. "Genug genossen, jetzt geht es vorwärts, nächstes Wochenende spielen wir in Leverkusen", sagte der defensive Mittelfeldakteur. Im Spiel bei Bayer 04 am Samstag ( 15.30 Uhr/Sky) will Abrashi mit dem Sport-Club die Serie von vier Spielen ohne Niederlage fortsetzen und selbst an seine jüngsten Leistungen anknüpfen.

Nach dem 5:1-Sieg zuletzt gegen den FC Augsburg, bei dem vor allem die Offensivspieler mit ihren Toren glänzten, bekam Abrashi ein Sonderlob von Christian Streich, das der Trainer nicht häufig verteilt. "Was Amir gespielt hat, war für mich eine große Freude, weil er fußballerisch und taktisch immer besser wird. Dazu kommt sein unbändiger Wille – das war beeindruckend", sagte Streich. "Ich hatte nicht damit gerechnet und es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal da oben war", sagte der Profi. "Es hat richtig gut getan, mit den Fans zu feiern."

Der Sieg gegen Augsburg und das 0:0-Unentschieden zuvor bei Schalke 04 bedeuteten für Abrashi das Ende einer langen Leidenszeit. Zuvor hatte er wegen seiner schweren Verletzung viel Geduld aufbringen müssen, was nicht zu seinen größten Stärken zählt. Im März 2018 riss er sich im Spiel bei Hertha BSC das Kreuzband, nach 2011 zum zweiten Mal in seiner Karriere. Es folgten eine Operation, die Reha und zusätzliche Einheiten mit einem Personal Trainer in der Schweiz. "Er hat mich immer wieder gepusht und ans Limit gebracht", sagte Abrashi.

So wie er auf dem Platz durch seine Energie und sein Zweikampfverhalten überzeugt, so arbeitete er sich nach seiner Verletzung wieder heran. Anfang November war er zurück im Mannschaftstraining, Anfang Januar durfte er im Trainingslager in Spanien erstmals wieder in einem Testspiel auflaufen. "Da war ich aufgeregter als vor dem Bundesligaspiel auf Schalke."

Abrashi war glücklich, wieder Fußball spielen zu können, und das auch noch mit einem seiner besten Freunde. Fast täglich hatte er mit Vincenzo Grifo telefoniert, seit der Offensivspieler Freiburg im Sommer 2017 verlassen hatte. In der Winterpause kam Grifo als Leihspieler von 1899 Hoffenheim zurück und verzückte seitdem nicht nur die SC-Fans. Er sorgte auch dafür, dass Abrashi seinen Kumpel nicht mehr anrufen muss, sondern ihn nahezu täglich sieht.