6000 Freiburger Fans feiern ihre Mannschaft nach dem Spiel. Die Spieler und ihr Trainer Christian Streich tanzen und singen ausgelassen vor ihrer Kurve. Sie tragen rote T-Shirts mit der Silhouette des Berliner Olympiastadions. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale ist einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte des SC Freiburg.

Es war ein außergewöhnlicher Abend im Hamburger Volksparkstadion. Nur einmal zuvor hatte der sympathische SC Freiburg das Halbfinale erreicht, nun gelang durch eine kompromisslose Leistung der Einzug ins große Finale. Die Fans skandierten "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!". Wir werfen einen Blick auf die Leistung der "Helden von Hamburg". 

Die Spieler des SC Freiburg in der Einzelkritik

Mark Flekken: Der 28-jährige Holländer hat in der Bundesliga bereits zehnmal zu null gespielt, genauso oft wie Manuel Neuer. Dieses Kunststück sollte ihm gegen den HSV nicht glücken. Beim Kopfballgegentor in der 85. Minute durch Glatzel war er machtlos. Das war aber auch der einzige Wermutstropfen an einem glanzvollen Abend. Immer wieder bewies Flekken seine Ruhe und seine Klasse im Aufbauspiel. Auf der Linie zeigte er wichtige Paraden. Note: 2,0

Christian Günter: Das war kein leichtes Spiel für den Kapitän. Immer wieder musste sich der gebürtige Tennenbronner in Zweikämpfen mit dem dynamischen Hamburger Jatta beweisen. Mit Glück und Geschick trug der 29-jährige Leader der Breisgauer dazu bei, dass die Freiburger Defensive stabil stand. Vor allem in der kritischen Phase Mitte der zweiten Halbzeit strahlte Günter Ruhe und Erfahrung aus. Note: 2,5

Philipp Lienhart: Der 25-jährige Österreicher machte an der Seite von Nico Schlotterbeck ein klasse Spiel. Souverän und mit Übersicht erfüllte er seine Aufgaben im Spielaufbau und als es in den zweiten 45 Minuten mehr ums Verteidigen ging, stellte er einmal mehr seine Zweikampfstärke unter Beweis. Note: 2,0

Nico Schlotterbeck: Der umworbene Neu-Nationalspieler köpfte gefühlt 100 Kopfbälle aus dem Strafraum. Immer da, wo es brennt, sah der 22-Jährige nicht in jeder Situation glücklich aus, doch Schlotterbeck übernahm Verantwortung und organisierte die Freiburger Defensive. Kurios war seine Rolle beim vorentscheidenden 3:0. Nachdem er ausgerutscht war, wurde er sitzend am Hinterkopf von seinem Gegenspieler getroffen. Es gab Elfmeter. Note: 2,5

Jonathan Schmid: Der 31-Jährige musste kurzfristig für Lukas Kübler als rechter Verteidiger einspringen. Mit enormer Ruhe am Ball und gutem Stellungsspiel gelang es ihm über die gesamte Spieldauer, diese rechte Seite dichtzumachen und so den linken Flügel des HSV aus dem Spiel zu nehmen. Einzige Ausnahme war die Flanke beim Ehrentor für den HSV. Note: 3,0  

Nicolas Höfler: Es war vielleicht das beste Spiel des 32-jährigen defensiven Mittelfeldspielers in dieser Saison. In den ersten 45 Minuten setzte er offensiv Akzente und wurde mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 belohnt. In Halbzeit zwei schien er sich von Minute zu Minute zu steigern. Er gewann Zweikampf um Zweikampf und symbolisierte so den unbedingten Willen der Freiburger, unbedingt ins Pokalfinale einziehen zu wollen. Note: 1,0

Maximilian Eggestein: Der 25-Jährige ist eher der stille Arbeiter im Hintergrund. Taktisch klug und immens laufstark gelang es ihm immer wieder, die vom HSV aufgerissenen Lücken im Mittelfeld zu schließen. Besonders in Halbzeit zwei hielt er voll dagegen und verhinderte so, dass die Hamburger wieder zurück ins Spiel fanden. Note: 2,5

Woo-yeong Jeong: Der 22-jährige Südkoreaner rechtfertigte seine Aufstellung mit einem leidenschaftlichen Auftritt. Jeong ließ immer wieder seine Stärken im Spiel gegen den Ball aufblitzen und sorgte so dafür, dass die Pressingmaschine der Freiburger in den ersten 45 Minuten auf Hochtouren lief. Bei seinen Abschlussaktionen blieb der Südkoreaner aber glücklos. Note: 2,5

Vinzenzo Grifo: Der italienische Meister des ruhenden Balls sorgte immer wieder mit seinen Echbällen von der linken Seite für Gefahr. Grifo setzte auch spielerische Akzente, doch erwies sich der HSV als der erwartet schwere Gegner. Nach der deutlichen 3:0-Zwischenführung musste auch Grifo immer mehr Defensivarbeit verrichten. Note: 2,5

Nils Petersen: Der 33-jährige Edeljoker durfte von Beginn an ran und traf bereits nach wenigen Minuten per Kopf zum 1:0 für die Freiburger. Auch in der Folge strahlte Petersen neben Erfahrung auch Torgefahr aus. Auch Läuferisch warf er alles in die Waagschale. Dieser Petersen ist für den Sportklub Gold wert. In der 64. Minute wurde Petersen ausgewechselt, Ermedin Demirovic kam für ihn in die Partie. Note: 2,0

Roland Sallai: Was für ein Auftritt des 24-jährigen Ungarn. Sallai eroberte vor dem 2:0 auf der rechten Seite den Ball von HSV-Linksverteidiger Vagnoman und bereitete so den Treffer von Höfler zum 2:0 vor. Sallai glänzte durch Laufstärke und Aggressivität. Er war ein wichtiger Faktor im Freiburger Spiel und wurde nach 64 Minuten durch Lucas Höler ersetzt. Note: 1,5

Ermedin Demirovic: Frische Kräfte für die Offensive in der 64. Minute. Demirovic stellte sich in den Dienst der Mannschaft und traf in der Schlussphase den Pfosten. Note: 2,5

Lucas Höler: Höler kam ebenfalls in der 64. Minute und arbeitete auffällig viel nach hinten mit und eroberte wichtige Bälle. Leider blieben die Freiburger Konter ohne Vollendung. Note: 2,5

Noah Weißhaupt: In der 79. Minute für Vincenzo Grifo eingewechselt. Mit einigen guten Aktionen und einer Gelben Karte auffällig. (ohne Bewertung)

Janik Haberer: In der 79. Minute für Woo-yeong Jeong eingewechselt. Hatte das 4:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes. (ohne Bewertung) 

Kiliann Sildillia: In den Schlussminuten für Jonathan Schmid eingewechselt. Ihm könnte die Zukunft auf der Position des Rechtsverteidigers gehören. (ohne Bewertung)

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