Seit Oktober spielt der SC Freiburg in seinem neuen Stadion. Freitagabendspiele sind bisher aber verboten. Kurz vor der entscheidenden Gerichtsverhandlung gibt es neue Gespräche.
Freiburg - Im Streit um Abendspiele im neuen Freiburger Europapark-Stadion zeichnet sich überraschend doch noch ein Kompromiss zwischen Anwohnern und Verein ab. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim sagte einen für Mittwoch in Freiburg geplanten Verhandlungstermin am Dienstagmorgen ab. Hintergrund seien „kurzfristig wieder aufgenommene Einigungsbemühungen der Beteiligten, die sehr konkret und weit fortgeschritten sind“, teilte der VGH mit.
Es bestünden begründete Hoffnungen auf eine vergleichsweise Einigung in dem Lärmschutzstreit, so das Gericht. Details nannte es nicht. Sollte es doch nicht zu der angestrebten Verständigung kommen, werde der Fall allerdings am Donnerstag streitig verhandelt.
Langer Rechtsstreit
Auf die Klage von sieben Anwohnern des benachbarten Wohngebiets Mooswald im Freiburger Westen hin hatte der VGH im September 2020 entschieden, dass vorläufig normale Ligaspiele in dem neuen Stadion nur stattfinden dürfen, wenn sie allenfalls geringfügig in die Ruhezeiten am Abend hineinreichen. Damit wären Spiele am Freitagabend ausgeschlossen. Das gleiche gelte für den Sonntagmittag zwischen 13 und 15 Uhr, was vor allem bei einem Abstieg in die zweite Liga relevant wäre. Pokal- und Europapokalspiele nahm das Gericht von dem Verbot aus. Sie gelten als „seltene Ereignisse“. Eine endgültige Entscheidung sollte dem jetzt anstehenden Hauptsacheverfahren vorbehalten bleiben.
Zunächst hatte der VGH sogar noch stärkere Einschränkungen gemacht. Das Freiburger Regierungspräsidium, das Bau und Betrieb des Stadions zuvor ohne große Einschränkungen genehmigt hatte, konnte den Richtern allerdings nachweisen, dass sie auf der Grundlage einer veralteten Lärmschutzverordnung geurteilt hatten. Der VGH hatte daraufhin sein Urteil wieder kassieren müssen.
Altes Stadion nutzen die Frauen
Der SC Freiburg hatte sein neues, 76 Millionen Euro teures Stadion im vergangenen Oktober bezogen. Es fasst knapp 35 000 Zuschauer. Das alte Schwarzwaldstadion, das jetzt wieder Dreisamstadion heißt, wird weiterhin vom Frauen-Bundesligateam genutzt.