Kaum von Timo Wagner einzufangen: Thomas Kunz (links) bejubelt die 1:0-Führung des FC 08 Villingen gegen den SV Oberachern. Foto: Marc Eich

Auf zur Bahlinger "Ponderosa"! Die Nullachter lösten am Sonntag durch einen 5:3-Halbfinalsieg nach Elfmeterschießen gegen Oberliga-Rivale Oberachern das Ticket für das Cup-Endspiel.

Das Endspiel

Gegner im Kaiserstuhlstadion ist dann ab 15 Uhr Oberligist Freiburger FC, der sich im zweiten Semifinale gegen die SpVgg F.A.L. knapp mit 3:2 durchsetzte. Der Sieger des Endspiels vertritt die Farben Südbadens im DFB-Pokal.

Die Personalien

Es wunderte nicht, dass 08-Coach Marcel Yahyaijan im Vergleich zum hart erkämpften Viertelfinalsieg nach Elfmeterschießen am Freitagabend gegen Rielasingen drei Veränderungen in der Startelf vornahm. Patrick Peters, Nico Tadic und Kamran Yahyaijan bekamen nach den intensiven 120 Minuten eine Pause verordnet, die eher frischen Volkan Bak (keine Spielminute am Freitagabend), Thomas Kunz (36) und Timo Wagner (63) sollten dafür für frischen Schwung sorgen. Bei Oberachern durfte sich der künftige Villinger Jonas Busam erst ab der 111. Minute in seinem baldigen Wohnzimmer präsentieren.

Die erste Halbzeit

Bei 27 Grad waren die Nullachter schnell auf Betriebstemperatur. 3:0 Ecken, zwei frühe gelbe Karten für Oberachern: Villingen bestimmte das Geschehen. Doch wie gegen Rielasingen blieben echte Chancen Mangelware. Nur Volkan Bak (10.) nach einem Schuss von Anthony Mbem-Som und Nedzad Placvi (15.), der einen Schritt zu spät kam, hatten für die überlegenen Nullachter in den ersten 45 Minuten echte Möglichkeiten. Auf der anderen Seite tauchten lediglich Rayan Ghrieb (4.) und Marvin Ludwig (30.) halbwegs gefährlich vor 08-Torwart Andrea Hoxha auf.

Die zweite Halbzeit

Als Ludwig nach 50 Minuten gegen Leon Albrecht an der Mittellinie unnötig einstieg, blieb dem umsichtigen Schiedsrichter Hafes Gerspacher nichts anderes übrig, als dem Gästeakteur die Ampelkarte zu zeigen. Sieben Zeigerumdrehungen später sprach alles für einen Sieg der Nullachter: Thomas Kunz war es, der auf Vorlage von Bak mit einem präzisen Flachschuss die 1:0-Führung erzielt hatte. In Überzahl sollte dies die Entscheidung sein. War es aber nicht: Oberachern bekam plötzlich Oberwasser. Bei den Villingern merkte man deutlich, dass das Rielasingen-Spiel viel Kraft gekostet hatte. Die Nullachter fanden in der Offensive kaum noch Lösungen – und kurz vor dem eigenen Strafraum ließen sie Rayan Ghrieb (68.) zu viel Platz, der mit einem satten Schuss Hoxha keine Chance ließ. Als ein Schlenzerversuch des eingewechselten Kamran Yahyaijan (90.) nicht im Netz landete, ging es in die Verlängerung.

Die Verlängerung

Auch in der Extrazeit fiel kaum auf, dass der FC 08 einen Spieler mehr auf dem Platz hatte. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, das vom großen Kampfgeist und der Spannung lebte. Die beste Chance in der Verlängerung vergab der spät für Leon Albrecht gekommene Damian Kaminski (120.), der völlig freistehend SV-Keeper Corentin Schmittheissler den Ball in die Arme schoss.

Das Elfmeterschießen

Hier avancierte Andrea Hoxha zum Matchwinner. Der 08-Goalie parierte die Strafstöße von Nico Huber und Evans Erius. Nach 08-Treffern von Kamran Yahyaijan, Kapitän Dragan Ovuka und Mauro Chiurazzi war es der ebenfalls eingewechselte Patrick Peters, der um 17.46 Uhr den entscheidenden Elfmeter souverän verwandelte. Wenig später stützten sich nahezu alle Nullachter auf Hoxha.

Das Fazit

Der 08-Sieg ging aufgrund der besseren Chancen und einem Plus in Sachen Ballbesitz in Ordnung. Beide Teams gaben keine 48 Stunden nach ihren Viertelfinals kämpferisch alles. Schließlich war es ein großer Vorteil für die Nullachter, dass sie 70 Minuten lang in Überzahl spielten. Am Ende waren es sichere Elfmeterschützen und Torwart Hoxha, die den Traum vom DFB-Pokal weiterleben lassen.