Christine Benne sorgt dafür, dass ständig genug Waren im Hofladen sind. Foto: Marzell Steinmetz

Der Schweine-& Geflügelhof Maier aus Remmingsheim hat im ehemaligen Rathaus in Wachendorf einen SB-Hofladen eröffnet. Die Kunden können hier jeden Tag rund um die Uhr einkaufen.

Christine Benne räumt gerade neue Produkte in die Regale ein. Die ersten Kunden waren schon da. „Wir sind sehr zufrieden, wenn es so bleibt“, sagt sie.

 

Bereits vor einem Jahr hat der landwirtschaftliche Betrieb in Remmingsheim einen Selbstbedienungsladen aufgemacht, allerdings mit einem etwas anderen Konzept. An drei Tagen in der Woche wird dort die Kundschaft auch bedient, an den anderen vier Tagen in der Wochen ist Selbstbedienung angesagt. „Da hat es sich sehr bewährt“, sagt Christine Benne.

In Wachendorf ist dagegen nur Selbstbedienung möglich. Das hängt auch damit zusammen, dass es schwierig ist, Personal zu bekommen. Andererseits kann der Kunde flexibel einkaufen.

Die Waren scannen die Kunden am Terminal selbst

Was er allerdings dazu braucht, ist eine EC-Karte. Wenn er die Rathaustür öffnet, schließt sie sich hinter ihm wieder. Der Kunde stellt seine Waren zusammen, um sie am Terminal zu scannen. Auf jeder Verpackung befindet sich ein Bar-Code. Der Preis wird am Bildschirm angezeigt, dann muss nur noch mit der Karte bezahlt werden. Um wieder rauszukommen, drückt man auf den Türöffner. Falls das nicht klappen sollte, gibt es Notfallnummern.

So wird gescannt und am Terminal bezahlt. Foto: Marzell Steinmetz

„Bei einem Anruf können wir von Remmingsheim aus online reagieren und im System Einblick nehmen, wo das Problem ist“, erklärt Christine Benne. Sie ist im Familienbetrieb für die Hofläden zuständig ist, während ihr Bruder Markus Maier in dritter Generation den Hof und Martin Maier die Metzgerei führt. Insgesamt hat das landwirtschaftliche Unternehmen, einschließlich der Familienmitglieder, 25 Beschäftigte.

Im neuen Wachendorfer SB-Laden ist alles für den täglichen Bedarf erhältlich. Ein Teil der Waren kommt vom Hof Maier in Remmingsheim, wo sich auch der Schlachtraum befindet. Die eigenen Hauptprodukte sind Fleisch und Wurst vom Schwein sowie Geflügel. „Wir ziehen die Küken selber groß“, erzählt Christine Benne. Gewählt werden kann zwischen Bodenland- und Freiland-Eiern.

In der Gefriertheke sind Weckle und Baguettes zum Aufbacken, in einer anderen Truhe Dosenwurst, Soßen und Fertiggerichte. Der Käse kommt aus dem Allgäu, das Mehl aus Unterjesingen und Nudeln vom Betrieb der Familie Hiller aus Bondorf, mit der die Maiers verwandt sind. Weiter in den Regalen stehen Marmelade, Öl aus Empfingen oder Honig aus Remmingsheim. Auch einige Floristik-Artikel gehören zum Sortiment.

Räume im Rathaus seien ebenerdig

„Wir sind auf Empfehlung nach Wachendorf gekommen“, verrät Christine Benne. Mit Starzach habe man aber bereits geliebäugelt, auch weil die Gemeinde weit genug von Remmingsheim entfernt ist, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen. Die Räume im Rathaus seien ebenerdig und von daher ideal. Dass Supermärkte ein Problem sind, glaubt sie nicht: „Wir fahren auf einer anderen Schiene.“ Mit den Produkten aus eigener Herstellung und aus der Region werde eine andere Kundschaft angesprochen. Sie ist überzeugt: Der SB-Laden hat Zukunft.