Mit einigen Panoramablicken bietet der Sauschwänzleweg den Wanderern einmalige Natureindrücke. Foto: /Matthias King/Stadtverwaltung Blumberg

Der Weg ist erneut als Premiumweg zertifiziert worden. Am 1. Mai ist offizieller Saisonstart. Wo es besonders urig ist, wissen Lothar und Monika Recktenwald.

Der nostalgische Sauschwänzleweg vom Bahnhof Blumberg-Zollhaus bis zum Bahnhof Lausheim wurde vom Deutschen Wanderinstitut erneut zertifiziert und mit der Auszeichnung Premiumweg prämiert. Aufgrund der Bestätigung dieses Wandersiegels genießt diese Route in Kombination mit einer Fahrt mit der Sauschwänzlebahn bundesweit einen guten Ruf.

 

Mittendrin bei den Wanderungen sind die Blumberger Wanderführer Lothar und Monika Recktenwald, die auf den Touren vielseitige Informationen über Weg und Landschaft bieten. Sie geben Aufschluss über den Ursprung, die Botanik und die Geschichte der Route.

Für Lothar Recktenwald nimmt dieses erneute Wandersiegel einen besonderen Stellenwert ein. Als Wanderwart des Schwarzwaldvereins ist er für die Markierungen bis zum Einstieg in die Wutachflühe bei Fützen sowie die Begehbarkeit der Strecke in der Pflicht und schaut bei regelmäßigen Kontrollgängen nach dem Rechten.

Wanderführer kennen jeden Winkel auf der Tour

Er und seine Schwester Monika, als Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Blumberg sowie Bezirksvorsitzende des Bezirks Schwarzwald-Fohrenbühl, sind auf diesem unvergleichlichen Wanderweg seit Jahrzehnten zu Hause und kennen jeden Winkel. Wenn es am Donnerstag, 1. Mai, mit der ersten Wanderung um 10 Uhr am Bahnhof-Zollhaus losgeht, sind die beiden bestens vorbereitet.

Neben diesem Auftakt nehmen diese geführten Wanderungen inklusive Rückfahrt mit der Sauschwänzlebahn am 15. Juni, 12. Juli, 16. August und 21. September einen festen Platz im Terminkalender der Museumsbahn ein. Auf die Frage, warum diese Strecke so einzigartig ist, kommen die beiden Experten förmlich ins Schwärmen: „Die Wegstrecke ist in ihrer Vielfalt ein reines Naturwunder und an Abwechslung kaum zu überbieten.“

Die erfahrenen Wanderführer Lothar und Monika Recktenwald Foto: Hans Herrmann

Nach dem Start am Bahnhof Zollhaus in Richtung Blumberg taucht man für sie in eine eigene Welt ein. Erste Berührungspunkte, wie die Schinkenstation Richtung Wanne/Epfenhofen sowie der Anstieg auf die Ottilienhöhe, wo man mit dem Naturkino inklusive aufgebauter Ruheliegen ein einmaliges Panorama bis zu den Schweizer Alpen genießen kann, sind für sie bereits eindrucksvoll. Über die Bielwasen-Hütte geht es dann Richtung Fützen. Mit dem Einstieg in die Wutachflühe wird der absolute Höhepunkt dieser Wanderroute erreicht. Hier geben die Wanderführer einen Einblick in diese einzigartige Geschichte und Pflanzenwelt.

Wutachflühe mutet fast wie ein Urwald an

Die Wutachflühe steht für steil aufragende Felstürme, gigantische Farne, bemooste, uralte Steingebilde oder knorrige Wurzeln. Fast urwaldähnlich geht es hier auf dem schmalen Pfad in eine Welt, in welcher die Zeit förmlich stehen geblieben zu sein scheint. „Dieser Felsweg ist allerdings nur bei gutem Wetter begehbar“, so Monika Recktenwald. Man könne auch auf einen einfacher zu bewältigenden Streckenabschnitt ausweichen. Echte Naturwunder, wie ein löwenähnliches Steingebilde oder ein sprudelnder Wasserfall erzeugen für sie nachhaltige Erinnerungen.

Vor Millionen von Jahren entstanden

Über vier Stunden ist man mit Pausen auf den Rastplätzen auf der 10,5 Kilometer langen Strecke unterwegs. Mit fundiertem Wissen klärt hier Monika Recktenwald von der Entstehung der Wutachflühe vor Millionen vor Jahren bis zu dem heutigen Stand der Natur auf. Am Endpunkt Bahnhof Lausheim wird dann im Gasthof zusammen eingekehrt. Auch auf der Rückfahrt ab 15.45 Uhr mit der Sauschwänzlebahn gibt es für die Teilnehmer noch viel zu entdecken und sie können ihre Wanderung aus einer anderen Perspektive nochmals so richtig genießen.

Neben den offiziellen Terminen mit geführten Wanderungen wird dieses Naturerlebnis auch als Sauschwänzle-Aktiv-Weg von unterschiedlichen Gruppen, Firmen oder Vereinen für Ausflüge genutzt. Lothar und Monika Recktenwald sind hier jährlich rund 15 Mal auf dieser Strecke unterwegs.

Geschwister Recktenwald

Wandern als Leidenschaft
Das Blumberger Geschwisterpaar Lothar und Monika Recktenwald hat sich ganz dem Wandern verschrieben. Schon vor ihrem Ruhestand brachten sich die beiden intensiv für den Blumberger Schwarzwaldverein ein. Der 67-jährige Lothar Recktenwald wurde 1990 vom unvergessenen Vorsitzenden Gustav Wiggert von einer Mitgliedschaft überzeugt. Seitdem ist er mit großem Engagement eine treibende Kraft. Als Kassierer sowie als Wanderwart übernimmt er seit über 20 Jahren Verantwortung. Seine zwei Jahre jüngere Schwester Monika Recktenwald ist seit 2010 Vorsitzende. Als Bezirksvorsitzende steht sie seit 2012 weiter in der Pflicht und ist hier für insgesamt 18 Vereine von Blumberg bis Schiltach verantwortlich. Mit einem ansprechenden Jahresprogramm bieten sie mit dem Schwarzwaldverein Blumberg allen Interessenten viele Möglichkeiten, um sich in der freien Natur zu bewegen.