Mit einem tollen Auftritt begeisterte der Männergesangverein Vogelbach-Malsburg bei seinem jüngsten Konzert in der Stockberghalle. Rechts der junge Solist Nils Wetzel, der ein überzeugendes Debüt abgegeben hat. Foto: Dorothee Philipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Mai-Konzert des Männergesangvereins Vogelbach-Malsburg / Vollbesetzte Halle

Malsburg-Marzell (do). Satte Klangfarben, klare Artikulation, saubere Intonation, schöne Lieder - alles, was ein gutes Chorkonzert auszeichnet, war in der vollbesetzten Marzeller Stockberghalle zu hören beim traditionellen Maikonzert des Männergesangvereins Vogelbach-Malsburg unter der Leitung von Günther Enßle. Dieser fungierte nicht nur als Dirigent, sondern bewies seine Entertainer-Qualitäten auch mit einer lockeren Moderation und als Gesangssolist mit sonorem Bariton.

Seine Mannen konnten ihrer Sangesfreude freien Lauf lassen, denn die intensive Probenarbeit hatte ein solides technisches Fundament gelegt, was vom ersten Takt an zu hören war. Am Klavier begleitete versiert und einfühlsam Gergana Schneider.

Im ersten Programmblock ging es um die Freude am Leben und an der Heimat. Es erklang auch das beliebte „Lied vom Chandertal“ aus der Feder des Heimatbarden Frank Dietsche. Den anspruchsvollen Chorsatz „Pferde zu vieren traben“, ein romantisches Lied aus dem Tessin, bewältigten die Sänger mit Bravour. Enßle hatte zuvor in seiner Ansage den italienischen Schmalz des Textes zur großen Heiterkeit des Publikums auf Kandertäler Pragmatismus zurückgestutzt.

Beim Lied von der kleinen Kneipe, dessen Text auf den Tischen ausgelegt war, nahmen die Zuhörer die Aufforderung mitzusingen, gerne an und stimmten freudig in den Refrain ein, den Peter Alexander als Hymne auf die kleinbürgerliche Gemütlichkeit unsterblich gemacht hat. Für Abwechslung im Bühnenbild sorgten „Die munteren Hallodrie's“, ein siebenköpfiges Mundharmonika-Ensemble mit Musikern aus der ganzen Region, die sich mit gelungenen Potpourris aus Volkslied, Shanty und Countrymusik sofort in die Herzen der Zuhörer spielten. Die in lustigen Reimen gehaltene Moderation tat ein Übriges zur guten Unterhaltung. Man mochte kaum glauben, dass hier keine gedruckten Noten im Spiel sind, so versiert geht die „Boygroup aus älteren Semestern“, die auch schon im Fernsehen aufgetreten ist, zu Werke. Die Verwendung von Mundharmonikas verschiedener Größen verleiht dem Gesamtklang des Ensembles eine orchestrale Wirkung.

Den Abschied nach dem zweiten Block, als die „Hallodrie's“ mit einer Hand winkend, die „Schnurregiege“ in der anderen „Muss i denn“ spielten, ließ das Publikum nicht gelten und forderte mit energischen „Nonemol“-Rufen eine Zugabe. In ihrem weiteren Programm reisten die Sänger um die ganze Welt. Im „Slowenischen Weinstrauß“ debütierte der junge Bariton Nils Wetzel mit einem hervorragend gemeisterten Solo, das mit brandendem Applaus bedacht wurde. Die Reise dieses Programmteils endete in der Sonne Jamaicas, wobei Günther Enßle so ganz nebenher das Kunststück vorführte, wie man gleichzeitig dirigiert und die Bongos schlägt. Unterstützt wurde dieses Klangbild auch durch die Rumba-Rasseln von Nicole Enßle im Hintergrund.

Im dritten Teil wurde es wieder heimatlich gemütlich. Hebels „Schwarzwälder im Breisgau“, neu aufgenommen ins Repertoire, gelang vorzüglich, der anspruchsvolle, souverän gestaltete Satz brachte den unsterblichen Text schön zur Geltung. Beim „Feierabend“ zum Ausklang zeigte der Chor noch einmal, dass er auch bei beschaulichen Tönen die interpretatorische Spannung halten kann. Bei der lautstark geforderten Zugabe ging es dann mit Reinhard Mey nochmals auf und davon über die Wolken und mit Hebels „Ne Gsang in Ehre“ wieder zurück in die Heimat.

Vorsitzender Markus Schleith bedankte sich bei allen Beteiligten für das gelungene Konzert und beim Musikverein Edelweiß für die ansprechende Bewirtung. Über zwei Ehrungen berichten wir noch.