Der SAP-Konzern hat in dem neuen Standort am Jungfernsee 17,3 Millionen Euro investiert. Bis zu 150 Angestellte sollen hier einmal arbeiten. Foto: dpa

Der IT-Standort Potsdam wächst weiter. Software-Riese SAP hat sich am Jungfernsee niedergelassen und will dort neue Wege gehen.

Der IT-Standort Potsdam wächst weiter. Software-Riese SAP hat sich am Jungfernsee niedergelassen und will dort neue Wege gehen.

Potsdam - Der Software-Konzern SAP hat am Mittwoch sein Entwicklungszentrum für neue Computertechnologien in Potsdam eröffnet. Insgesamt wurden nach Unternehmensangaben 17,5 Millionen Euro investiert. Brandenburg hat die SAP-Ansiedlung mit 2,7 Millionen Euro unterstützt. Bis zu 150 Angestellte sollen an dem Standort einmal arbeiten. „Das Innovation Center Potsdam wird eine Schnittstelle zwischen Forschung und Kunden“, sagte Firmensprecher Hilmar Schepp.

Die IT-Zukunftsschmiede setzt auch auf die Kooperation mit dem in Potsdam ansässigen Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI). Zudem gebe es in der Hauptstadtregion bis zu 150 000 Studenten. SAP plane von Potsdam aus, viele junge kreative Köpfe anzusprechen und die Besten ins Unternehmen zu holen. „Potsdam ist hierfür ein guter Ort, denn kluge Köpfe kommen nicht unbedingt in die SAP-Zentrale nach Walldorf“, erklärte der SAP-Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner.

„Somit sind HPI und das Innovation Center ein zentraler Akteur für den Technologietransfer in der Region und weit darüber hinaus. Denn Innovationen, die in Brandenburg entwickelt wurden, kommen weltweit zum Einsatz“, unterstrich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei der Eröffnung. Technologisch soll in Potsdam auf Basis der SAP-Datenbank-Plattform „Hana“ neuartige Software-Anwendungen entstehen. In Kooperation mit Start-up-Unternehmen würden viele neue Prototypen entwickelt, kündigte Plattner an.

Ein Schwerpunkt in der Anwendungsentwicklung soll in der medizinischen Informatik liegen. So ist beispielsweise zusammen mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg eine Applikation entwickelt worden, mit deren Hilfe Ärzte schnell geeignete Patienten für klinische Studien finden können. Auf diese Art und Weise sollen neue Behandlungsmethoden im Kampf gegen den Krebs entstehen. Weitere Projekte zum Beispiel mit der Berliner Charité seien bereits in Vorbereitung, hieß es.

Der Software-Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit aktuell 66 500 Mitarbeiter. Sein Umsatz betrug im vergangenen Jahr 16,9 Milliarden Euro.