Ein Bürger regt eine Spendensammelaktion zur Sanierung des Grenzacher Freibads an. Bürgermeister Tobias Benz hat einen anderen Vorschlag.
Das Grenzacher Freibad leckt: 60 bis 100 Kubikmeter Wasser verschwinden an jedem Öffnungstag im Nichts. Vor allem das Nichtschwimmerbecken weist die größten Wasserverluste auf. Mehr als Notreparaturen sind jedoch nicht zu erwarten, weil für eine Badsanierung kein Geld vorhanden ist. Der Wasserverlust kostet die Kommune im Schnitt bis zu 350 Euro pro Tag. Jahr für Jahr ist dies spätestens, wenn die Saisonbilanz vorgelegt wird, wieder mal ein Thema. Jahr für Jahr wird eine Sanierung jedoch aufgrund leerer Gemeindekassen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Idee: Crowdfunding
Im Rahmen der jüngsten Bürgerfragestunde hatte Stamm-Zuhörer Willi Halfter den Gemeinderat dazu aufgefordert, über die Initiierung einer sogenannten Crowdfunding-Aktion nachzudenken. „Bei so etwas käme doch sicherlich etwas zusammen, und man könnte damit zumindest mal ein Becken sanieren“, dachte Halfter laut nach.
Benz: „Lieber Jahreskarten kaufen“
Bürgermeister Tobias Benz zeigte sich zwar grundsätzlich offen gegenüber einer Spendenkampagne zugunsten des Freibads. Er könne eine solche jedoch eher dann vorsehen, „wenn die Sanierung ein Thema wird“. Bis dahin habe er einen ganz anderen Vorschlag: „Alle, die das Bad mögen und gerne besuchen, sollten sich eine Saison- oder eine Jahreskarte kaufen. Das wäre der beste Beitrag zur Erhaltung des Bades.“ Er staune manchmal, hielt der Rathauschef fest, wie viele Bürger „gegenrechnen“, wie oft sie ins Freibad gehen müssten, dass sich der Preis der Saisonkarte gegenüber dem Einzelticket rechne, „selbst wenn es bloß zwei oder drei Euro sind, die die Leute am Ende gespart haben“. Und schob nach: „Wir haben hier halt leider keinen Mäzen.“
Weitläufige Anlage
Die auch „Strandbad“ genannte Einrichtung wurde 1958 eröffnet. Zwar liegt das Bad direkt am Rheinufer, ein Zugang zum Fluss ist jedoch heutzutage nicht mehr möglich. Besonders Familien schätzen die Einrichtung ob ihrer weitläufigen, parkartigen Anlage mit großem Baumbestand und entsprechend vielen Schattenplätzen.