Guido Wolf (MdL) verschaffte sich gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Irion einen Überblick über die Sanierungspläne des Familienzentrums Jolberg-Kindergarten. Foto: Ingrid Kohler

In Trossingen sind Sanierungen möglich dank des Landessanierungsprogramms.

Trossingen sei im Landkreis Tuttlingen Schwerpunkt der Förderung des Landessanierungsprogramms für städtebauliche Erneuerung und Entwicklung betonte Guido Wolf (MdL). Diese Aussage traf er bei einem Rundgang mit Bürgermeisterin Susanne Irion im Bereich des Sanierungsgebietes Löhrstraße, zu dem auch das Familienzentrum Jolberg-Kindergarten und die Hans-Neipp-Anlage zählen.

 

Aktuell sei die nächste Tranche mit 500 000 Euro aus dem Landesanierungsprogramm bewilligt worden, freute sich die Bürgermeisterin, wobei das Geld mit Rechnungslegung ausbezahlt werde. Genutzt werde diese erneute Tranche vorrangig für den Rathaus-Neubau und im Anschluss dann für den angestrebten Generationenpark in der Hans-Neipp-Anlage, die seit vier Jahren Eigentum der Stadt Trossingen sei.

Dabei sollen Fitnessgeräte für die ältere Generation angeschafft und der bereits bestehende Spielplatz soll ein Spielplatz für „Menschen mit Behinderung“ werden.

500 000 Euro Förderung

Mit diesen 500 000 Euro hat die Förderung für Trossingen aktuell eine Höhe von 3,859 Millionen Euro erreicht. Es sei wichtig, dass wenn das Land Gelder zur Verfügung stelle, die Projekte auch umgesetzt und die Gelder somit abgerufen werden, waren sich Guido Wolf und Susanne Irion einig.

Eines dieser Förderobjekte ist das Familienzentrum Jolberg-Kindergarten. Das im Jahr 1928 erbaute Gebäude habe noch den Grundcharakter, erläuterte die Bürgermeisterin. Der viergruppige Kindergarten habe eine hohe Migrationsquote und als Familienzentrum arbeite man eng mit den Eltern zusammen. Für diesen Austausch sei aber räumlicher Bedarf vorhanden. Auch die sanitären Anlagen seien in die Jahre gekommen, so dass jetzt ein Anbau geplant sei.

Neue Fenster und Dämmung

Die Planung des Architekturbüros MKS - Möller, Klockow, Scherlitz werde in der nächsten Gemeinderatssitzung vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen dreigeschossigen Anbau an der rückwärtigen Seite mit neuem Eingangsbereich, barrierefrei mit Aufzug und neuen Sanitärräumen auf zwei Etagen.

Es gibt neue Fenster, eine Dämmung und zu guter Letzt wird das Dach mit einer PV-Anlage versehen. Die bisherige Wohnung im Dachgeschoss bleibe, so Susanne Irion bestehen.

2,4 Millionen für Kita

Im Anbau dieser Etage befindet sich künftig ein großer Besprechungsraum. Das Investitionsvolumen für die gesamte Maßnahme beträgt 2,4 Millionen Euro, davon kommen rund 1,65 Millionen Euro aus dem Förderprogramm und 400 000 Euro aus dem Ausgleichsstock. Der Baustart soll im Frühjahr 2026 erfolgen, es werde mit einer Bauzeit von rund einem Jahr gerechnet.

Der Jolberg-Kindergarten hat einen schönen Garten, der direkt an das ehemalige City-Kino und das ehemalige Obst-Hauser-Gebäude angrenzt, wo sich heute der Bio-Brummer-Laden befindet. Noch sei das Kino nicht in städtischem Besitz und die Denkmalschutzfrage nicht geklärt, doch die Bürgermeisterin blickt hoffnungsvoll in die Zukunft, denn an dieser Stelle, wie auch mit dem in städtischen Besitz befindlichen Obst-Hauser-Gebäude könne man die städtebauliche Entwicklung voranbringen.

Bis 2030 mehrer neue Betreuungsgruppen

Immerhin werden bis 2030 insgesamt zehn weitere Kindergarten- und Kindertagesstätten-Gruppen benötigt. Sie könne sich vorstellen, Kitaplätze statt des ehemaligen Kino zu schaffen und statt des Obst-Hauser-Gebäudes eine Mischung aus Gewerbe, Wohnungen und Kita, um somit eine städtebauliche Überbauung zu entwickeln für übermorgen.

Doch jetzt steht erst einmal das Rathaus auf der Agenda. „Die Baufreigabe für das Rathaus muss im Gemeinderat in der Juli-Sitzung vor der Sommerpause gefasst werden“, so die Bürgermeisterin. Sobald die Interims-Räume im ehemaligen NKD-Gebäude fertig sind, kann das Bürgerbüro, sowie die Ämter für Soziales und Finanzen nach den Sommerferien umziehen, so dass mit dem Abriss des Rathausanbaus begonnen werden kann.

Neue Stadtmitte

Die neue Gestaltung des Hans-Neipp-Parkes als Generationenpark sei dann aber erst als Abschluss des neuen Rathausanbaus im Plan „Das wird dann unsere neue Mitte“, erläutert Susanne Irion die Planung.