Aus einer Industriebrache ist in Haslach ein stimmiges Quartier entstanden: Das ehemalige Hukla-Areal ist seit Mitte der 2000er-Jahre saniert worden. „Ein Paradebeispiel für Stadtentwicklung“, fasste es Gemeinderat Joachim Prinzbach (FW) zusammen.
Auf eine Vielzahl von kommunalen und privaten Erschließungs-, Bau und Ordnungsmaßnahmen blickte Stadtbaumeister Clemens Hupfer in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend zurück. Er stellte den Abschlussbericht in Vertretung für die erkrankte Kämmerin Gisela Ringwald vor.
Insgesamt wurden im Sanierungsgebiet „Hukla-Areal“ Städtebaufördermittel in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro abgerufen (siehe Info). Aber was wurde auf dem „Hukla-Areal“ überhaupt getan? Kurz und knapp: Ziel der Sanierungsmaßnahme war die Umnutzung des ehemaligen Betriebsgeländes der Firma Hukla. Dazu sollten Modernisierungen erfolgen, um das Quartier aufzuwerten.
Hupfer ging im Detail auf einige der Maßnahmen ein. Zunächst hatte die Stadt die ehemaligen Hukla-Werke gekauft, das Gelände freigelegt und die Lagerhallen abgebrochen. Ein Gebäude blieb stehen: Der Turm, der unter Denkmalschutz steht. Lange habe man sich mit der Frage beschäftigt, was im „Gerberturm“ angesiedelt werden sollte. 2007 wurde er dann verkauft. Den privaten Investoren, die dort schließlich den „Fitnessturm“ realisierten, zollte Hupfer Respekt und Anerkennung für Kreativität und Mut.
Ein Teil des Grundstücks wurde an das DRK verkauft, direkt daneben wurde das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut. Im Frühjahr 2007 wurden diese Gebäude ihrer Bestimmung übergeben. An zentraler Stelle hat Haslach so ein modernes „Blaulichtzentrum“ bekommen. Denn das Polizeirevier befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Und war im Rahmen einer Umbaumaßnahme des entsprechenden Gebäudes ebenfalls Teil des Sanierungsprogramms. 2006 konnte die Polizei das Haus beziehen.
Auch Parkplätze wurden auf dem Gelände geschaffen. Entlang der Gerbergasse wurde ein Geschäftshaus neu gebaut, in dessen Zuge eine Tiefgarage realisiert wurde. Dort gibt es 35 öffentliche Stellplätze. Die Zufahrt erfolgt über den „Gerberturmparkplatz“, der in den Jahren 2017 und 2018 realisiert wurde. Zuvor hatte es dort ein Provisorium gegeben, auf dem Parken zwar auch möglich war, aber eher ungeordnet.
Es folgte die Neugestaltung eines Teils der Neuen Eisenbahnstraße, in deren Zuge weitere 15 Parkplätze hergerichtet wurden. Letztlich wurde auch das Haslacher Bahnhofsgebäude energetisch saniert. Dies wurde nötig, um es zu erhalten und weiter nutzen zu können. Auch dieses Gebäude steht unter Denkmalschutz – als Teil der „Sachgesamtheit Schwarzwaldbahn“.
„Mit den zur Verfügung gestellten Fördermitteln von Bund und Land konnte in Haslach sehr viel bewegt, neugestaltet und im Rahmen der Städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme ,Hukla-Areal’ umgesetzt werden“, zieht die Stadt ihr Fazit.
Bürgermeister Philipp Saar kommentierte die Neuordnung des Areals als „wirklich gelungenes Stück.“ Viel davon sei unter der Arbeit der Vorgänger von Hupfer und Saar passiert, die gut gehandelt hätten: „Man staunt, wie schnell sich eine Stadt verändert und wie viel passiert.“ Es sei „toll, wie wir uns weiterentwickelt haben und wo wir heute stehen“, befand Saar.
Ohne die privaten Investoren gehe es aber nicht. „Ich bin froh, dass wir hier Menschen haben, die Mut und Mittel haben“, lobte Saar. Er hoffe, dass es solche Projekte auch in Zukunft gebe. Mit Blick auf das nächste Projekt, „Flächenentwicklung im Innenbereich“, machte er deutlich, dass die Stadt den nächsten Schritt gehe.
Joachim Prinzbach (FW), als einer der „alten Hasen“ im Stadtrat langjähriger Begleiter der Maßnahmen, nannte sie „ein Paradebeispiel für Stadtentwicklung“. Gerade die Bündelung von Dingen wie der Blaulichtfraktion sei sehr weitsichtig gewesen. Andreas Isenmann (CDU) schloss sich dem an und meinte: „Man muss mutig denken und groß handeln.“
Zahlen
Insgesamt wurden seitens der Stadt Haslach rund 6,4 Millionen Euro in die Maßnahme investiert: In Grunderwerb, Ordnungs- und Teilmaßnahmen sowie Vergütungen. Abzüglich einer Summe von rund 470 000 Euro auf der Einnahmenseite waren 3,6 Millionen Euro der Ausgaben förderfähig. Rund 2,2 Millionen Euro an Fördermitteln haben Bund und Land ausgeschüttet.