Straßen in Alleen aufwerten, leerstehende Gebäude sanieren, Neues bauen – das hat der Kurort vor. Das Land fördert diesen Plan mit einer hohen Summe. Hier ein Überblick, was ansteht.
Ein Blick in die Rotwaldstraße in Königsfeld lässt nur schwer übersehen, dass große Umbauarbeiten nötig sind. Im ehemaligen Chinarestaurant, welches nun seit Jahren leer steht, hängt die Haustür ausgehangen im Türrahmen, und die eingefallenen Fenster zeigen sich präsent – es ist offensichtlich, dass in dem Kurort manche Gebäude und Straßen saniert werden müssen.
Auch das Land stimmt den Sanierungsplänen und -zielen zu. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen sprach Königsfeld 500 000 Euro Städtebauförderung zu. Bürgermeister Fritz Link erzählt, wofür die Förderung konkret genutzt werden soll.
Wohnraum schaffen
„So eine große Summe an Fördergeld war nicht unbedingt zu erwarten“, sagt Link zu Beginn. „Es war unser erster Anlauf, uns um die Förderung zu bewerben. Das Geld ermöglicht es uns, ohne Unterbrechung im südlichen Teil Königsfelds weiterzuarbeiten.“ Wofür das Geld nämlich genutzt werden soll, steht schon grob fest. Das erste Projekt, welches Link plant anzugehen, sind Sanierungen im südlichen Ortskern, wie etwa die Freilegung im früheren Chinarestaurant. Derzeit wird über den Kauf verhandelt, Link sieht in dem Gebäude Potenzial für einen neuen barrierefreien Wohnraum. Link hofft daher auf die Mitwirkungsbereitschaft von Investoren und den jeweiligen Eigentümern. Gleiches gilt für das leerstehende Gebäude „Augenweide“, Ecke Mönchweiler- und Stellwaldstraße. Auch diese Immobilie soll künftig in einen barrierefreien Wohnraum umgebaut werden.
Alleen für Kurflair
Eine weitere Baustelle, die angegangen werden soll, sind die Straßen. Speziell sollen die Haupterschließungsstraßen neugestaltet werden, erklärt der Bürgermeister. Dazu gehören die Rotwaldstraße, Veilstraße, Gnadenfreier-Straße, Jahnstraße, Theodor-Heuss-Straße, Danzinger Straße und die Ostlandstraße. Alleen sollen die 50er-Jahre-Straßen ergänzen und aufwerten, Platzbereiche sollen besser verbunden und erreichbar sein, etwa zur Friedrichstraße oder zum Nahversorgungszentrum. Allgemein sollen die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßen für den Fuß- und Radwegeverkehr gestärkt werden, um auch so sichere Fuß- und Schulwege vom Erneuerungsgebiet in das Schulzentrum anbieten zu können.
Klimaneutrale Ziele
Auch für den Klimawandel wappnet sich die Kommune. Zwischen der Friedrichstraße und Jahnstraße, insbesondere im Bereich der Nord-Süd-Achse in der Rotwaldstraße, sollen Pflanzenbeete den grünen Charakter stärken. Link berichtet, es würde über ein geeignetes Nahwärmenetz nachgedacht. Derzeit steht eine große Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage im Raum. Ziel ist eine klimaneutrale, nachhaltige Wärmeversorgung über die Zwischenetappen 2030, 2035 und 2040, ausgehend von der aktuellen Lage.
Neubau für Feuerwehr
„Wir möchten ein neues Feuerwehrgerätehaus bauen lassen“, erzählt Link von weiteren Plänen. Hinkommen soll dieses neben die Grundschule in Richtung Kreisverkehr. Das Gerätehaus soll für die Feuerwehrabteilung in Burgberg, Erdmannsweiler und Königsfeld ein nützlicher Stauraum sein, bei dem die Kommune auch auf weitere Fördergelder hofft.
In den nächsten zehn Jahren plant die Gemeinde mit Bebauungs- und Sanierungskosten in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro. Jährlich sind das in etwa Kosten 700 000 bis 800 000 Euro. Davon werden 60 Prozent gefördert, 40 Prozent muss Königsfeld cofinanzieren. Mehr als die Hälfte dieser Kosten sollen in Ordnungsmaßnahmen wie Straßenplanungen einfließen.
Bevor all diese Vorstellungen jedoch umgesetzt werden, muss zunächst eine Sanierungssatzung im Gemeinderat festgelegt werden. Zudem müssen bestimmte Aufgaben vergeben werden, wie ein Nutzungs- und Leerstandsmanagement geben, das sich gezielt Nachnutzungen für leerstehende Gebäude überlegt, zum Beispiel in der Friedrichstraße.
Ein solches hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Motivation ist spürbar. „Zügig und mit Vollgas“, sagt Link, „möchten wir in die Sanierung.“