Die Sanierung der Heilig-Geist-Kirche schreitet voran. Ab diesem Dienstag wird sie komplett ausgeräumt. Foto: Frey

Die Heilig-Geist-Kirche ist derzeit geschlossen. Nicht wegen Corona, sondern weil im Innern alles neu gestaltet wird. Neben der brandneuen Orgel, deren Einbau im Oktober beginnen soll, können sich Kirchengänger noch auf viele weitere Neuerungen freuen.

Balingen - Die Arbeiten sind in vollem Gange: Seit diesem Montag wird in der Heilig-Geist-Kirche in Balingen fleißig angepackt. Anstoß der Sanierungsarbeiten war die 1967 installierte Späth-Orgel, die nach der Meinung von Sachverständigen in einem inakzeptabeln Zustand war. Eine Reparatur lohnte sich aufgrund der hohen Kosten nicht, daher wurde sie im vergangenen August bereits vollständig abgebaut und nach Polen verschickt. Dort wird sie von einem Orgelbaumeister repariert und in der dortigen Kirche eingesetzt.

Doch zurück nach Balingen: Bevor die neue Orgel eingebaut werden kann, soll die gesamte Kirche rundum erneuert werden. "Wir beginnen heute mit dem Ausräumen: Die Figuren, beweglichen Teile, Bücherregale, Schriftstangen – alles wird abgebaut", berichtet Karl Maier, der Vorsitzende des Bauausschusse, vor Ort. Einrichtungsgegenstände, die nicht abgebaut werden können, sollen eingehaust werden.

An diesem Dienstag sollen dann alle Bänke in den hinteren Teil der Kirche verschoben werden. Parallel dazu ist das Denkmalamt vor Ort und sorgt für die sichere Verwahrung der Gemälde. Darunter befindet sich beispielsweise das Werk "Die Ölbergnacht", eine Leihgabe des Landratsamtes. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter des Denkmalamts dafür zuständig, die ursprüngliche Farbgebung festzustellen, damit die Kirche nach den Sanierungsarbeiten weiterhin originalgetreu aussehen kann, so Maier weiter.

Ab dem 19. April soll dann ein fahrbares Gerüst aufgestellt werden – um die Beleuchtung azumontieren. Anfang Mai werden dann mit Hilfe eines großen Gerüst die Malerarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus ist im Juni geplant, die Leuchmittel zu verbauen. Gute Nachrichten gibt es auch für Träger von Hörgeräten: Neben einem erneuerten Lautsprechersystem werden auch die Induktionsschleifen verbessert und neu verlegt.

"Wir hoffen, dass wir bis Weihnachten in einer frischen, neuen Kirche Gottesdienste feiern können – bis dahin hoffentlich auch ohne Corona", meint Pfarrer Wolfgang Braun.

Für die Sanierungsarbeiten gibt es einen Zuschuss vom Bistum Rottenburg, "sodass wir in der Lage sind, die Renovierungsmaßnahmen zu schultern", sagt Maier.

Da die Kirche während der Bauarbeiten nicht genutzt werden kann, wolle man die Gottesdienste bei wärmeren Temperaturen im Freien auf dem Kirchenvorplatz abhalten, berichtet Braun. Für Veranstaltungen wie Taufen habe sich außerdem die evangelische Friedhofskirche bereits angeboten.

Braun betont, dass die Finanzierung der neuen Orgel noch nicht vollständig finanziert ist und man sich daher über Spenden in Form von Orgelpatenschaften freuen würde.