Die Gemeinde Dunningen setzt die mit Landesmitteln geförderte städtebauliche Sanierung in der Haldenstraße, Grabenstraße und Liebigstraße fort. Foto: Weisser

Seit 2017 läuft in Dunningen die vom Land bezuschusste städtebaulichen Sanierungsmaßnahme "Alte B 462". Nach der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt steht nun der Ausbau des Bereichs Haldenstraße, Grabenstraße und Liebigstraße an.

Dunningen - Der Gemeinderat hat kürzlich der Entwurfsplanung von Ingenieur Rainer Christ von der BIT Ingenieure AG zugestimmt. Frühzeitig – so wurde betont – sollen die Anwohner gehört und an der Sanierungsmaßnahme beteiligt werden. "Wir sprechen mit jedem Anlieger", versicherte Christ. Die Angrenzer hätten die Möglichkeit, im Rahmen der Arbeiten eigene Baumaßnahmen auf ihren Grundstücken mitmachen zu lassen. So kämen sie zu günstigeren Preisen. Die erste Anliegerversammlung findet am 15. Dezember statt.

Erschließungsbeiträge fallen keine an. "Diese Befürchtung können wir nehmen, es handelt sich um einen historischen Bereich", betonte Bürgermeister Peter Schumacher. Kosten fielen für die Grundstückseigentümer nur an, sofern Hausanschlüsse oder Hofanlagen erneuert würden.

Gestalterische Elemente

Um in den Genuss von Fördermittel zu kommen, müsse die Gemeinde bei der Sanierung gestalterische Elemente umsetzen, erklärte der Planer. So sei eine optisch deutlich wahrnehmbare Neuordnung mit dem Ziel einer städtebaulichen Aufwertung und einer Wohnumfeldverbesserung Förderkriterium und Voraussetzung für die Bezuschussung des Projekts.

Im Sommer hatte die Gemeinde vom Regierungspräsidium die Förderzusage bekommen. Für die Baumaßnahme kann sie einen Zuschuss bis zu 402 900 Euro einkalkulieren – sofern die Vorgaben eingehalten werden. Das Förderprogramm laufe nur noch bis 2025, erinnerte der Mitarbeiter der BIT Ingenieure AG. Er forderte: "Wir müssen deshalb dranbleiben". Zum Sanierungsgebiet zählt auch die Dorfbachstraße. Diese könnte eventuell auch noch mit Landeszuschüssen saniert werden.

Große Schäden am Kanal

An die Sanierung der Straßenzüge Haldenstraße, Grabenstraße und Liebigstraße wie auch der Dorfbachstraße hätte man nach Maßgabe der Eigenkontrollverordnung in nächster Zeit "so oder so rangehen müssen", äußerte der Schultes. Im Kanalbereich seien in diesen Straßen Schäden festgestellt worden. Schumacher warb dafür, die Sanierung der Dorfbachstraße bis 2025 ebenfalls anzupacken. "Wenn wir sie jetzt machen, bekommen wir Fördermittel".

Das Einzugsgebiet der Halden-, Graben- und Liebigstraße wird bisher im Mischsystem entwässert. Häusliches Abwasser und eher unverschmutztes Regenwasser werden in einer Kanalleitung abgeführt. Der Planer plädierte aus wasserwirtschaftlichen Gründen für die Einführung eines Trennsystems.

In der Dorfbachstraße sei mit dem verdolten Dorfbach ein Vorfluter für das abzuleitende Dach- und Oberflächenwasser in der Nähe vorhanden. Die Ortskanalisation könnte dadurch erheblich entlastet und die Prozesskosten auf der Kläranlage aufgrund geringerer Abflüsse gemindert werden.

Beleuchtung wird auf den neuesten Stand gebracht

Eine Umstellung auf das Trennsystem – so Christ – werde aufgrund der Bestandssituation sicher nicht vollumfänglich gelingen. Doch jeder Hofraum oder jede Dachhälfte mache sich bei den Abflussmengen bemerkbar.

Die Fahrbahnbreiten sind in der Planung zwischen vier und fünf Meter ausgewiesen. Die gesamte Trassenlänge der auszubauenden Straßen beträgt 480 Meter. Der Ausbau erfolgt barrierefrei. Die Straßenbeleuchtung wird in diesem Zuge auf den neuesten Stand gebracht.

Der anstehende Sanierungsabschnitt soll als Mischverkehrsfläche ausgebaut werden und weiterhin Tempo-30-Zone bleiben. 13 öffentliche Stellplätze soll es geben, wobei man sich in der Ratsrunde einig war, dass diese in erster Linie wohl von den Anliegern genutzt würden.

Mehr Grün

Die Sanierung bringt mit 14 neuen Baumstandorten auch wesentlich mehr Grün in die drei Straßen. Die Wasserleitungen müsse man aufgrund ihres Zustands im gesamten Ausbaubereich ersetzen und teilweise aufdimensionieren.

Die Gesamtkosten wurden mit 2,1 Millionen Euro ermittelt. Im Haushalt 2022 sind dafür rund 1,8 Millionen Euro ausgewiesen. Der Mehrbetrag von 291 000 Euro entfällt vor allem auf den Kanalisationsbereich und ist durch die Änderung des Plankonzeptes mit Einführung eines Trennsystems verursacht. Gleich Anfang 2023 sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Im September könnte die Maßnahme abgeschlossen sein.