Der Salpeter sitzt in den Wänden der ehemaligen Salinengebäude. Foto: Strohmeier

Die Pfadfinder, der Turnerbund und der Schwarzwaldverein haben ihre Vereinsdomizile im alten Salzmagazin mit dem Torbogen. Doch am Gebäude nagt der Zahn der Zeit aufgrund der ursprüngliche Funktion. Aus dem Sockel bricht das Mauerwerk.

Bad Dürrheim - Das Fachwerkgebäude steht quer zum Haus des Gastes und wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut. Generationen von Salzpackern arbeiteten darin und Tonnen von Salz wurde im Laufe von rund 150 Jahren Salinenbetrieb darin gelagert, bis es für den Verkauf verladen wurde.

Zunächst gingen die Salzlieferungen der Saline mit Fuhrwerken in Richtung Villinger Bahnhof, später dann wurden die Bahngleise direkt vor den Salzmagazinen verlegt, und man konnte die Fracht per Güterwaggon abtransportieren. Das über Jahrzehnte gelagerte Salz hat sowohl in den Magazinen als auch im Haus des Gastes und Haus des Bürgers zu Salpetereinlagerungen in den Wänden geführt, die das Mauerwerk bröseln lassen.

Zwischen 15.000 und 20.000 Euro an Kosten

Das gesamte Gebäude, welches unter Denkmalschutz steht, blieb zunächst im Besitz der Stadt Bad Dürrheim. Es fanden jedoch verschiedene Vereine darin Platz. Im nördlichen Teil der Schwarzwaldverein, in der Mitte der Turnerbund und im Süden die Pfadfinder St. Georg. Im Mai 1981 weihte beispielsweise der Turnerbund laut Vereinschronik seinen Teil ein.

Im Frühjahr 2006 fanden die ersten Gespräche mit der Stadtverwaltung statt. Den drei Vereinen wurde das Angebot gemacht, jeweils seinen Teil des Gebäudes zu kaufen. Alle nahmen mit Zustimmung ihrer Mitglieder das Angebot an, und somit konnte im November 2006 ein Vertrag über das Erbbaurecht für 99 Jahre unterzeichnet werden.

Nach den Sanierungen, als es die drei Vereine als Vereinsheime übernahmen, war einige Jahre nichts an den Gebäuden zu richten. Doch jetzt bröselt es im Sockel, vor allem in dem Teil, in dem die Pfadfinder ihr Domizil haben. Da es jedoch im Grund das gesamte Gebäude mehr oder weniger stark betrifft, muss komplett saniert werden, pro Verein kommen laut TB-Vorstandsmitglied Reiner Günther zwischen 15.000 und 20.000 Euro an Kosten zu.

Mittlerweile hat die Stadt die Bauleitung übernommen, da man sinnvollerweise ein Gesamtangebot einholen will. In diesem Zuge wurden nun sogenannte Sondierungsgrabungen gemacht. Danach ein Gutachten, beziehungsweise das Sanierungskonzept erstellt und die Arbeiten ausgeschrieben. Im Moment wartet man im Bauamt nun auf den Rücklauf. Als nächster Schritt soll die Kostenübernahme mit den einzelnen Vereinen abgestimmt werden.