Die nächsten Großprojekte in Sachen Schulsanierungen rücken näher: Bereits 2023 sollen die Arbeiten sowohl an der Realschule in Calw als auch an der Grundschule Altburg beginnen. Kostenpunkt: insgesamt mehr als zwölf Millionen Euro.
Calw - Knapp vier Wochen ist es her, da befasste sich der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Calw mit einer Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Haffnerbaus des Hermann-Hesse-Gymnasiums. Im besten Fall wird dort ab 2024 gebaut, die Kosten werden auf rund sechs Millionen Euro geschätzt.
Dieses Planungsstadium haben die Grundschule Altburg sowie die Heinrich-Immanuel-Perrot-Realschule längst hinter sich gelassen; bereits vor etwa einem Jahr standen für die beiden Schulen Machbarkeitsstudie und Sanierungskonzept auf der Tagesordnung. Nun erfolgte der nächste Schritt: Der Ausschuss empfahl – unter Vorbehalt einer gesicherten Finanzierung – die Architekten- und Ingenieursleistungen zu vergeben sowie Planungsbeschlüsse zur Umsetzung zu fassen.
In einer Woche entscheidet der Gemeinderat, ob er dieser Empfehlung folgt. Vorgesehen ist, noch in diesem Jahr auch die Baubeschlüsse zu fassen, damit die Maßnahmen ab 2023 beginnen können.
Ausgangslage
Bei der Bohnenberger-Grundschule in Altburg hatte indes alles ganz anders begonnen. Denn eigentlich sollte nur der Brandschutz (unter anderem Flucht- und Rettungswege) auf den neuesten Stand gebracht werden. Klar war aber auch: Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit langem sanierungsbedürftig. Und so kam die Überlegung auf, wenn ohnehin gebaut wird, dies gleich "richtig" anzupacken.
Seit Langem sanierungsbedürftig ist auch der Ostflügel der Realschule (Baujahr 1965). Hier waren in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere bauliche Mängel ausgebessert worden. Im Laufe der Zeit stellte sich aber immer mehr heraus, dass Kleinmaßnahmen auf Dauer nicht ausreichen und das Gebäude von Grund auf einer Sanierung bedarf.
Maßnahmen
Bei beiden Schulen steht eine Erneuerung von Dach, Fassaden und Fenstern auf dem Programm, außerdem die komplette Sanierung der Haustechnik und Brandschutzmaßnahmen. Auch Barrierefreiheit zu schaffen ist ein wichtiges Thema, unter anderem durch einen Aufzug, mindestens im Fall der Grundschule aber unter der Voraussetzung, dass "dies mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln möglich ist und die räumlich-geometrischen Voraussetzungen gegeben sind", heißt es in den Unterlagen.
Kosten und Fördermittel
Während sich an der Realschule bislang noch nichts Größeres getan hat, wurde in Altburg bereits einiges erledigt – und zwar zwingende Maßnahmen im Bereich Brandschutz (unter anderem ein zweiter Rettungsweg). Die anhand von Untersuchungen im August 2020 prognostizierten Kosten von rund 4,25 Millionen Euro reduzieren sich damit auf knapp 3,9 Millionen Euro. Fließen alle beantragten Fördergelder (Schulbauförderung sowie Mittel aus dem Ausgleichsstock) von insgesamt 2,35 Millionen Euro, bleiben noch gut 1,5 Millionen Euro an der Stadt hängen.
Die Generalsanierung der Realschule wird laut Machbarkeitsstudie (Stand Februar 2021) mit rund 8,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Erhält die Stadt die erhoffte Schulbauförderung (etwa 3,26 Millionen Euro) sowie die gewünschten Mittel aus dem Ausgleichstock (rund 2,77 Millionen Euro) beläuft sich der Anteil, den die Stadt zu finanzieren hat, noch auf etwa 2,4 Millionen Euro.
Die Bewilligung der beantragten Fördermittel steht derzeit noch aus. Und ob die genannten Kosten so bleiben wie veranschlagt, ist angesichts der immer weiter steigenden Baupreise fraglich.
Unterricht
Herausforderungen warten aber nicht nur beim Bezahlen der Rechnungen sondern auch im Alltag der Bildungsstätten. Denn angesichts der umfangreichen Arbeiten werden viele davon nur während des laufenden Betriebs erledigt werden können. An provisorischen Unterrichtsräumen führt insofern vermutlich kein Weg vorbei. Die Einzelheiten sollen noch mit den Nutzern – also unter anderem den Schulleitungen – besprochen werden.