Die Zukunft der Kita Stuhlberg steht zur Diskussion. Foto: Stadler

Ausführlich widmete sich der Gemeinderat Ebhausen einem möglichen Umbau des Kindergartens "Stuhlberg". Die Ideen reichen von einer Sanierung bis zur Aufgabe des Standorts.

Ebhausen - Vorausgegangen war zu Jahresbeginn eine Untersuchung durch die kommunale Energieberatung "enaktiv" zur Optimierung des Kindergartens. Auf Grundlage der hierbei dargestellten Mängel wurde das Architekturbüro Hauser mit der Aufstellung verschiedener Umbauvarianten beauftragt.

Diese unterscheiden sich in der Größe des Umfangs und dem Eingriff in die Substanz. Variante 1 beinhaltet die reine Sanierung. Sie wurde mit 400 bis 450 000 Euro kalkuliert und aufgrund der fehlenden energetischen Maßnahmen seitens der Gemeinde ausgeschlossen. Die Verwaltung empfahl dem Gremium, zwischen den Varianten 2 und 3 zu entscheiden.

Die zweite Variante beinhaltet zusätzliche energetische Sanierung der Wände, Fenster sowie Dachflächen und wurde mit 800 bis 900 000 Euro kalkuliert. Die dritte Variante beinhaltet die Maßnahmen der ersten beiden Varianten plus den Anbau eines zusätzlichen Schlaf- und Ruheraumes für die U3-Kinder und wurde mit 950 000 bis 1,1 Millionen Euro beziffert. Alle Varianten beinhalten auch 25 Prozent Nebenkosten.

Bürgermeister Volker Schuler sagte vor Eintritt in die Diskussion, dass das Gebäude aus den 1970er Jahren seit nunmehr drei Jahrzehnten nicht saniert wurde und aufgrund der Grobuntersuchung energetische Maßnahmen anstehen. Seitens des Altensteiger buerohauser stellte Werner Schleh die Varianten für den Umbau des verwinkelten Gebäudes dem Gremium vor und ergänzte, dass das Gebäude nicht dem heutigen gesetzlichen Standard entspricht. Dies werde auch nicht mit der von Ratsmitglied Thomas Wiedemaier favorisierten Variante 1 erreicht.

Schuler stellte mehrere Fragen in den Raum: soll das Gebäude, das in 1993 umgebaut wurde, saniert werden oder soll dieser Standort aufgelöst werden, um künftig nur zwei Kindergartenstandorte weiter zu betreiben oder soll ein neuer Standort gesucht werden? Ratsmitglied Bernd Krebs erkundigte sich nach energetischen Zuschüssen, die es laut Schleh für gesetzliche Standards nicht gibt. Krebs wünscht die Prüfung von Fördermöglichkeiten.

Ein Neubau am alten Standort?

Laut Ratsmitglied Simone Viehweg ist in der Kita Stuhlberg mit zehn U-3-Kindern und 12 notwendigen Betten alles sehr eng, was nach einer "Variante 4" schreit. Damit sieht sie ein neues Bauwerk am jetzigen Standort. Bürgermeister Schuler bezweifelt dies, da das dortige Grundstück mit seinen 2000 Quadratmetern zu klein sei, um der Barrierefreiheit und einem großen Außenbereich gerecht zu werden. Viehweg warf die Möglichkeit eines zweistöckigen Baus ein, dem sich auch Tobias Rauser anschloss. Dieser wäre nur mit Aufzug realisierbar. Rudi Feuerbacher plädierte ebenfalls für einen Neubau, aus Angst vor einem 50-prozentigen Preisanstieg bei einer Sanierung. Auch Jessica Kohler steht hinter Variante 4. Ratsmitglied Wiedmaier appellierte aufgrund der finanziellen Situation, die Haushaltslage im Blick zu halten, Wünsche zurückzuschrauben und erachtete den Bestand als vordergründig.

Laut Bürgermeister Schuler muss über die möglichen Optionen nachgedacht werden. Alle Sanierungen sind notwendig, fraglich sei, welcher Standard ist leistbar. Falls sich das Gremium jedoch für Variante 4 und damit einen Neubau entscheiden würde, sei er bislang noch von keinem anderen Standort überzeugt. Fraglich sei für ihn weiterhin: zwei oder drei Standorte und dazu brauche es mehr Informationen.

Zuschusshöhe klären

Ratsmitglied Immanuel Deuble stellte die Frage, was zukunftssicher sei und welcher Standort der richtige wäre? Ratsmitglied Krebs will keine Abstimmung, bevor nicht die Zuschusshöhe geklärt sei. Schließlich diskutiere man über Summen zwischen Sanierung ab 400 000 und 2,5 Millionen Euro für einen Neubau. Er erkundigte sich nach einem möglichen Abriss der Kita Stuhlberg. Laut Bürgermeister Schuler sind bei einem Abriss 40 bis 50 Prozent Förderung und bei einem Neubau 15 bis 20 Prozent zu erwarten. Außerdem müsse, so der Rathauschef bei einem Neubau über den Standort diskutiert und die erforderlichen baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. In diesem Fall, so Schuler, könnten zwei Standorte ausreichend sein. Zudem bedarf es einer Übergangslösung für die Kinder, da auch eine rund einjährige Sanierung bei laufendem Betrieb undenkbar sei. Jessica Kohler war der Auffassung, dass die Kinder für diese Zeit in einem Wagen im Waldkindergarten übergangsweise untergebracht werden könnten.

Ratskollege Jochen Hammann sieht das Thema Neubau aufgrund möglicher Kosten in Höhe von etwa 2,5 Millionen bei 20 Prozent Zuschuss kritisch. Er schlug eine Begehung des Gemeinderates zusammen mit Werner Schleh vom buerohauser vor. Ratsmitglied Heinz Hinsche sah sich außerstande, in der Dezembersitzung eine Entscheidung zu fällen. Aus seiner Sicht sei die Variante 3 lediglich eine "Verschlimmbesserung" und nicht nachhaltig. Man sollte innehalten und mit Blick auf den Kindergarten-Bedarfsplan die Möglichkeiten beleuchten. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Schuler für die gute Diskussion. Er ergänzte, dass es keine Kfw-Mittel für eine sogenannte "Light-Sanierung" gibt und ein Zuschuss bei einem Neubau nur für zusätzlich geschaffene Kita-Plätze möglich sei. Er will sich mit den Eltern und den Trägern der Einrichtungen kurzschließen, um weitere Vorbereitungen zu dem angestoßenen Thema auf den Weg zu bringen. Damit war der Gemeinderat ohne Gegenstimmen einverstanden.