Pfarrer Rüdiger Kocholl zeigt die Fortschritte bei der Sanierung in St. Maria. Foto: Fritsche

St.-Maria-Kirche: Dezentrale Heizungsanlage im Boden installiert / Nun geht es an die Elektrik

Die Innenrenovierung der St.-Maria-Kirche kommt gut voran. Mit dem Einbau der neuen Heizungsanlage ist ein wichtige Etappe geschafft.

Schramberg. "Wir befinden uns generell im Zeitplan, auch wenn den Baufirmen die zeitweise Vollsperrung der Innenstadt Schwierigkeiten bereitet hat", berichtet Stadtpfarrer Rüdiger Kocholl. Das Material musste in dieser Zeit händisch über die Fußgängerbrücke zur Kirche transportiert werden.

In den vergangenen Wochen, so Kocholl weiter, konzentrierten sich die Arbeiten der Innensanierung auf die Heizungsanlage. Ein Kircheninnenraum stellt dafür besondere Anforderungen: Im Fußboden des Kirchenschiffs wurden dezentrale Wärmestationen eingebaut, die nach dem Umluftprinzip arbeiten. "Die Luft wird angesaugt, gefiltert, durch ein sogenanntes Warmwasserregister auf die gewünschte Temperatur gebracht und wieder in den Raum zurückgeleitet", erläutert Andreas Kiefer vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Kirchheim unter Teck, der ausführenden Firma.

Zurzeit wird mit Gas geheizt, aber auch die Nutzung regenerativer Energie wäre möglich und ist für die Zukunft geplant. "Die Nutzungsdauer einer Wärmestation beträgt 50 Jahre, wenn sie regelmäßig und vorschriftsmäßig gewartet wird", versichert Kiefer. Sein Unternehmen installiert solche Lösungen nicht nur, sondern hat Kirchheizungskonzepte dieser Art in der Vergangenheit mitentwickelt. Kiefer verweist auf die Nachhaltigkeit der Systeme, die auch vom Geräuschpegel her optimiert seien. Beim Gottesdienst liefen sie im "Ecobetrieb": leise und ohne Zugluft.

"Die Firma Kiefer ist ein großes Glück für uns, denn sie sind Fachleute für die technische Ausstattung der Kirche", lobt Stadtpfarrer Kocholl. Und zwar nicht nur für die komplexe Heizungsanlage, sondern auch für den Ton und die Lichtgestaltung des großen Raums. In Zukunft werde es sogar möglich sein, mit dem Tablet-PC das Licht im Kirchenschiff so zu steuern und zu verändern, dass die gewünschte Stimmung entsteht. "Das wird eine große Bereicherung, auf die ich mich freue", erklärt Kocholl.

Nach dem Einbau der Komponenten der Heizungsanlage begannen als nächster Schritt die Arbeiten an der Elektrik der Kirche. Am Mittwoch wurde zum Beispiel an den elektrischen Fensterhebern zur Belüftung gearbeitet. "Und dann machen sich natürlich auch die Maler ans Werk", berichtet Kocholl. Zusammen mit einem Experten bestimmen sie zunächst mit verschiedenen Mischversuchen die passendste Farbgebung. Wenn weiter alles planmäßig verläuft, rechnet Kocholl damit, dass im Februar oder März 2022 wieder Gottesdienste in St. Maria gefeiert werden.