Teresa und Benjamin Sigrist mit Anton und Franz in der neuen Wohnküche Foto: Siegmeier

Bauen im Bestand hat seinen Reiz und bietet Vorteile. Teresa und Benjamin Sigrist haben sich in der Rottweiler Au ihren Traum vom eigenen Heim verwirklicht.

„In der Innenstadt zu wohnen, ist einfach schön“, schwärmt Teresa Sigrist. Gemeinsam mit ihrem Mann Benjamin hat sie lange in der Suppengasse gewohnt. Aus Überzeugung. Ein eigenes Haus in der historischen Kernstadt war ihr Traum. „Vor einem ganz alten Haus in der Innenstadt hatten wir aber viel Respekt. Und wir haben uns einen Garten gewünscht, was in der historischen Kernstadt dann doch etwas schwierig ist“, erzählt Benjamin Sigrist.

 

So gingen sie auf die Suche nach einer Immobilie. Die Mutter von Teresa Sigrist wohnt in der Au. Gleich nebenan stand 2022 ein Haus zum Verkauf. Teresa kannte es bestens, ist sie doch hier unten aufgewachsen. Über die Jahre war es allerdings mit Bäumen und Büschen völlig eingewachsen. Vom Haus selbst sah man nur wenig. Die Immobilie aus den 1960er-Jahren erwies sich für die junge Familie, mit damals noch einem Kind, mittlerweile sind es zwei, als optimal. Sie kauften das Haus im September 2022 mit sämtlichem Inventar und stürzten sich ins Abenteuer.

Da alles stadtnah war, verzichteten sie auf ein zweites Auto und legten los. „Das erste, was ich gekauft habe, war eine Kettensäge...“, sagt Benjamin Sigrist und lacht. Bäume wurden gefällt, Hecken gerodet und das Haus somit aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst.

Schnell stellte sich heraus, dass die junge Familie aus dem Inventar noch so manchen „Schatz“ sichern konnte, und dass die Raumaufteilung des Hauses optimal war. Wände mussten also kaum herausgebrochen oder versetzt werden. Lediglich zwei Wände haben sie herausgenommen, den Parkettboden abgeschliffen und weiß geölt, die Decke isoliert und im Wohnzimmer bodentiefe Fenster einbauen lassen. „Wir haben ein dreiviertel Jahr mit Vollgas renoviert und sind dann eingezogen. Im Anschluss haben wir aber erst mal eine Pause gebraucht“, erzählen sie. Teresa und Benjamin Sigrist haben die meisten Arbeiten selbst erledigt – mit Hilfe von Familien und Freunden.

Bauen im Bestand hat seinen Charme

Ein besonderes Schmuckstück ist das Gartenhaus, das zwischen ihrem Elternhaus und ihrem eigenen Haus steht. „Wir konnten hierfür die alten Fenster aus unserem Haus und dem meiner Familie nebenan verwenden“, freut sich Teresa Sigrist, dass es ihnen gelingt, ressourcenschonend und nachhaltig zu bauen. „Einen Neubau konnten wir uns nie vorstellen. Altbau, oder Bauen im Bestand, hat seinen ganz eigenen Charme“, sind die beiden überzeugt.

Als ihr Sohn Anton zwei Jahre alt war, ist die Familie umgezogen, glücklich, endlich einen eigenen Garten zu haben. „Im Sommer leben wir fast draußen, Anton ist den ganzen Tag im Garten“, freuen sich die beiden. Der Sommer sei im Haus in der Stadt ohne eigenen Garten zäh gewesen. „Wir waren dann eben auf dem Spielplatz oder im Café. Aber das hat jetzt schon eine andere Qualität“, sind sie froh.

Nähe zur Innenstadt

Auch wenn der Berg hinauf in die Stadt abschreckend erscheint: „Ich brauche bis zum Straßenkreuz gerade mal sieben Minuten“, macht Teresa Sigrist auf Vorteile vom Wohnen in oder nahe der Innenstadt aufmerksam. „Man brauche nicht lange einen Parkplatz suchen, ist einfach mitten im Geschehen, etwa auf dem Wochenmarkt oder bei Veranstaltungen. Wir lieben die Atmosphäre in der Innenstadt und Rottweil ist Heimat für uns“, schwärmt das Ehepaar.

Von Vorteil sei zudem, dass die Au im Sanierungsgebiet liegt, und sie Sanierungsmittel in Anspruch nehmen können. „Das ist klasse, entspannt und sehr unkompliziert“, loben sie das Prozedere. Der städtische Ansprechpartner sei sehr hilfsbereit. „Es lohnt sich auf jeden Fall, sich hier rechtzeitig zu informieren“, rät Benjamin Sigrist.

Nach und nach folgt der Rest

Fertig mit den Bauarbeiten sind sie noch nicht. Die Fassade und das Untergeschoss sind noch dran. „Wir haben noch viel vor, aber wir machen das nach und nach“, sind sie entspannt, denn gerne nutzen sie freie Zeit, um etwas mit ihren beiden Jungs zu unternehmen.