Die Dächer der Grundschule Gütenbach müssen dringend saniert werden. (Archivfoto) Foto: Stefan Heimpel

Die Dächer der Grundschule sind undicht, es dringt Wasser durch das Dach. Das Gebäude muss dringend saniert werden. Der Gemeinderat beschäftigte sich in der jüngsten Sitzung mit Kosten, Planungen und Vergaben von Aufträgen.

Der Kindergarten sowie die Schule nahmen etwas breiteren Raum in jüngster Sitzung des Gütenbacher Gemeinderats ein. Unter anderem standen Innendecken und Dächer im Fokus.

 

In der Klausurtagung des Gremiums habe man den Vorschlag entwickelt, im aktuellen Haushaltsjahr sämtliche Deckenbeläge einschließlich der künstlichen Mineralfaserdämmstoffe zu entfernen, um anschließend den Neuaufbau festzulegen und zur Ausführung im kommenden Jahr ausschreiben zu können.

Vorteile überwiegen

Für den Rückbau wurden zwei Unternehmen angefragt, zudem wurde mit dem Brandschutzbüro Steppacher geklärt, was aus brandschutztechnischer Sicht zu beachten sei. Dabei erwuchs die Erkenntnis, dass beim Rückbau auch die Lattung weichen müsse, beim Neuaufbau der abgehängten Decken sollte die Brandschutzklasse F30 erreicht werden.

Allerdings werde im Bereich des Atriums, wo die Deckenhöhe sowieso eingeschränkt sei, durch die dann sechs anstelle bisher fünf Zentimeter Deckenaufbau die Raumhöhe noch etwas niedriger, was aber laut Verwaltung durch die Vorteile in Form von hellen, modernen Decken unter Einhaltung der Brandschutzbestimmungen mehr als aufgewogen werde.

Günstigster Zeitraum für den Rückbau wären die Sommerferien, was auch beide angeschriebenen Unternehmen garantieren würden. Den Zuschlag erhielt einstimmig das Unternehmen Exakt aus Köndringen, das auf Rückbau mit Asbest- und Schadstoffsanierungen spezialisiert ist, zu einem Angebotspreis von 8264 Euro für rund 370 Quadratmeter Fläche.

308 000 Euro für Dächer eingeplant

Doch nicht nur die Innendecken waren Thema: Auch mit den Dächern des Kindergartens und der Schule beschäftigte sich der Gemeinderat– für die Sanierung der Dächer stehen 308 000 Euro im Haushaltsplan. Zunächst sollen die Dächer drei, vier und fünf angegangen werden, dafür waren 130 000 geplant. Die Dächer seien im Jahr 2004 saniert worden, bei einer Begehung durch den Technischen Ausschuss im Jahr 2021 eine Nutzungsdauer von 20 bis 25 Jahren festgestellt worden – was allerdings durch die genutzten Sanafil-Folien relativiert werde. Die Folie ziehe sich mit der Zeit zusammen. Bei zeitnaher Reaktion seien diese Dächer dann aber kostengünstig durch Überschweißen reparabel.

Wassereintritt festgestellt

Gemeinsam mit dem Dachdeckerbetrieb Kammerer und Bauamtsmitarbeiter Mike Brugger habe Architektin Eva Schwär die Dächer in Augenschein genommen. Dabei wurde festgestellt, dass bei Dach drei bereits eine deutliche Undichtigkeit bestehe und auch schon die Dämmung betroffen sei. Bei Dach zwei sei ein einmaliger Wassereintritt mit einer nassen Stelle an der Decke feststellbar. Für beide Dächer könne man Zuschüsse aus der Städtebauförderung beantragen.

An Dach fünf über der Schulküche und der Treppe gebe es bislang keine Schäden, zudem unterliege dieses Dach der Schulbauförderung, die ein Jahr im Voraus beantragt werden müsse.

Markterkundung geplant

Die Kosten lägen für Dach drei – dieses Gebäude enthält die Kindergartengruppe zwei und das Büro – bei brutto 67 509 Euro, für Dach vier bei brutto 75 160 Euro – womit die veranschlagte Summe von 130 000 Euro bereits überschritten ist. Wenn man beide Dächer zusammen sanieren würde, sei die Baustelleneinrichtung nur einmal zu bezahlen, sodass man am Ende bei 135 000 Euro läge. Daher wolle man diese beiden Dächer ausschreiben.

Lorenz Wiehl (WiG) schlug zunächst eine Markterkundung vor, um dann in der kommenden Sitzung eine Entscheidung zu treffen – dem schloss sich auch Ralf Pfaff (WiG) an. Fraktionskollege Jörg Markon brachte eine weitere Möglichkeit ins Spiel – Dach drei komplett zu sanieren und Dach vier nur mit einer neuen Folie zu überziehen. Letztlich schloss man sich einstimmig der von Wiehl vorgeschlagenen Markterkundung an.