Immer wieder muss in der Brückenstraße aufgegraben werden, um Rohrbrüche zu reparieren. Foto: Stiegler

Die Anwohner der Geislinger Brückenstraße müssen sich im kommenden Jahr auf Bauarbeiten einstellen: 2022 sollen dort parallel die Fahrbahn und die Wasserleitungen erneuert werden.

Geislingen - 2022 soll die Fahrbahndecke der Brückenstraße saniert werden. Da es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Landesstraße handelt, fällt dies in die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums (RP) Tübingen.

Diese Erneuerung ist aus Sicht von Autofahrern und Anwohnern überfällig: Der Asphalt ist brüchig und an vielen Stellen ausgebessert. Es holpert und rumpelt, und nicht mehr eben in der Straße eingebaute Gullydeckel sind eine zusätzliche Lärmquelle bei Tag und Nacht. Glücklich schätzen können sich die direkten Anlieger, die bereits über schallisolierende Fenster verfügen.

60 Jahre alte Rohre

Die vielen ausgebesserten Stellen sind die Folgen eines anderen Problems: Die unter der Straße verlaufenden rund 825 Meter Wasserleitungen sind mehr als 60 Jahre alt und entsprechend ramponiert. Seit Jahren gibt es daher in der Brückenstraße immer wieder Rohrbrüche, bei denen kurzfristig die betroffene Stelle aufgegraben und repariert werden muss. Beide Aspekte sollen im kommenden Jahr behoben werden, wie Geislingens Bauamtsleiter Markus Buck in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch beschrieb: Das RP will die Fahrbahndecke in der Ortsdurchfahrt zwischen der Kirche und dem Kreisverkehr erneuern.

Die Leitungen sind schlecht

Bereits vorher aber sollen die Wasserrohre in diesem Abschnitt instandgesetzt werden – nicht dass die Straße bereits gerichtet sei und nachher komme die Stadt an und wolle sie wieder aufreißen, verdeutlichte Buck. "Die Leitungen in dem Bereich sind schlecht", beschrieb er anhand einer Karte, in der alle Rohrbrüche der vergangenen Jahre eingezeichnet sind.

Geschehen soll die Leitungserneuerung mit dem sogenannten "Close Fit Inliner"-Verfahren. Dabei wird ein gefalteter Kunststoffschlauch durch das bestehende Rohr gezogen und mit Druckluft aufgeblasen, was die Leitungen abdichtet.

Günstiger und weniger aufwändig

Diese Methode hat zum einen den Vorteil, dass dafür nur an wenigen Stellen die Straße aufgegraben werden muss; aufwändige Bauarbeiten und lange Straßensperrungen sollen dadurch möglichst vermieden werden. Zum anderen ist das Inliner-Verfahren durch den weitgehenden Wegfall von Aushubarbeiten auch kostengünstiger: Die offene Bauweise würde bis zu 45 Prozent mehr kosten.

Der Geislinger Gemeinderat stimmte diesem Plan zu und beauftragte auch gleich ein Architekturbüro mit den Planungen. Dieser erste Schritt kostet rund 42 000 Euro.