Der Putz am geschichtsträchtigen Alten Kaufhaus wird abgeschlagen und ersetzt. Foto: Otto

Nanu, was ist denn da los? Da wurde das Alte Kaufhaus am Rottweiler Hauptstraßenkreuz vor Weihnachten nach langer Bauzeit frisch saniert "enthüllt" – und jetzt wird im Erdgeschoss der Putz abgeschlagen? Wie wir auf Nachfrage bei der Stadt erfahren, hat damit alles seine Richtigkeit.

Rottweil - Beim Anblick der Fassade blutet einem schier das Herz. Fast ringsum ist der Putz entfernt oder wird gerade mit dem Hammer bearbeitet. Dabei erstrahlte das Alte Kaufhaus seit der Entfernung des großen Gerüsts seit Dezember in neuem Glanz.

Doch der Glanz, er umfasste bei näherem Hinschauen eben nicht das Erdgeschoss, wie Peter Hauser von der Stadtverwaltung erklärt. Dass die Fassade dort jetzt zum Abschluss an die Reihe kommt, sei von Anfang an geplant gewesen. Die Arbeiten gehen laut Hauser derzeit planmäßig auf der Rückseite des Gebäudes – dort schon seit einigen Wochen – und insgesamt im Erdgeschossbereich beziehungsweise im Sockelbereich weiter. Er betont: Dies sind keine Nachbesserungen oder neue Bauschäden, wie es etwa von außen den Anschein haben könnte.

Endrechnung steht aus

"Uns war wichtig, das Hauptgerüst mit der Netz-Abhängung vor Weihnachten weg zu bringen. Es handelt sich nun um die geplante Fortsetzung der Maßnahme im Frühjahr", so Hauser. Leider hätten die vielen kalten Tage im April die Malerarbeiten und die noch notwendigen Putzarbeiten nicht unterbrechungsfrei zugelassen. "Wir werden jetzt partiell im Erdgeschossbereich ein Gerüst stellen und die restlichen Arbeiten in einigen Wochen planmäßig abschließen." Der schlechte Putz des alten Gebäudes muss runter und die schadhaften Steine müssen ersetzt werden, erklärt er. "Die Baustelle läuft im Plan und sieht ihrem Ende entgegen", zeigt sich Hauser zuversichtlich.

Das im Jahr 1802 fertig gebaute und 1856 aufgestockte Gebäude im Herzen der Stadt war unter strengen Denkmalschutzvorgaben von Sommer 2019 an aufwendig saniert worden. Die Baumaßnahme wird durch die Städtebauförderungsrichtlinien mit 51 Prozent bezuschusst. Im Haushalt 2019 waren 450 000 Euro eingestellt. Im Laufe der Baumaßnahme hatte sich gezeigt, dass die Schäden größer sind als erwartet. Die Gesamtabrechnung steht laut Peter Hauser noch aus.