Zur feierlichen Einweihung der Stadthalle kamen 350 Gäste. Foto: Kern

Bei der Modernisierung der Hornberger Stadthalle ist die Einheit von kulturellem Fortbestand und zeitgemäßer Runderneuerung gelungen. Das zeigte die Premiere am Freitag, bei der 350 geladene Gäste die offizielle Einweihung feierten.

Hornberg - Ein Sahnehäubchen obendrauf gab es mit der Verleihung der Bronzeplakette des Landes Baden-Württemberg, mit der besonders herausragende Projekte der Stadterneuerung ausgezeichnet werden. "Unsere Stadthalle ist nun wieder ein Kleinod, auf das wir alle gemeinsam stolz sein können", stellte Bürgermeister Siegfried Scheffold in seiner Ansprache fest.

Zum festlichen Empfang begrüßte der Bürgermeister die beiden Landtagsabgeordneten Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne) sowie Johannes Dreier, Abteilungspräsident des Regierungspräsidiums. In einem kurzen Abriss stellte der Bürgermeister die Baumaßnahme vor.

Auszeichnung mit der Bronzeplakette des Landes Baden-Württemberg

Die Feststellung der Denkmaleigenschaft für das einmalige Bauwerk sei Herausforderung und Chance zugleich gewesen. Nach anderthalbjähriger Bauzeit könne nun ein positives Fazit gezogen werden. Baulich und technisch sei die Stadthalle wieder auf aktuellem Stand und präsentiere sich in frischer Optik bei gleichzeitigem Erhalt der denkmalgeschützten Substanz. "Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine durchgehende Barrierefreiheit und die Einhaltung der Brandschutzvorgaben gelegt", ergänzte der Bürgermeister. Keiner habe seinerzeit geahnt, wie vorausschauend die Entscheidung für eine Hackschnitzel-Heizzentrale und damit für regenerative Energie aus dem Stadtwald war.

In einem langen Dankesreigen würdigte Scheffold die Unterstützung von politischen Vertretern, allen am Bau Beteiligten sowie den städtischen Mitarbeitern.

"Holzwurmhalle" als Sinnbild der Baukultur des Schwarzwalds

Ausschließlich lobende Worte fand Johannes Dreier: "Hornberg hat seine Chancen wahrgenommen und die städtebauliche Erneuerung nachhaltig und zukunftsfähig vorangebracht." Davon zeuge unter anderem die Erhaltung ortsbildprägender Gebäude bei der Umgestaltung der Stadtmitte und nun auch die Stadthalle als Sinnbild Schwarzwälder Baukultur.

In Anerkennung dieser Leistungen überreichte Dreier die Bronzeplakette des Landes, mit der herausragende Projekte der Stadterneuerung gewürdigt werden.

Ministerin Gentges gratulierte zur Auszeichnung. Das 80-jährige Gebäude sei mit viel architektonischem Gespür modernisiert worden und die Hornberger haben nun ihre "Holzwurmhalle" – wie sie liebevoll genannt werde – als Schatzkästchen wieder. Staatssekretärin Boser schloss sich den Glückwünschen zum neuen "Schmuckstück" im Herzen der Stadt an. Ein Erfolgsfaktor dabei sei die Beteiligung aller und die Identifikation mit der Halle gewesen. "Gemeinschaftsgefühl ist heutzutage wichtig und dafür einen Ort zu haben, um zu feiern, ebenfalls", so Boser.

Zu den Gästen zählte auch der Rathauschef der Partnerstadt Bischwiller Jean-Luc Netzer, der in seinem Grußwort die Vorfreude auf viele zukünftige Treffen betonte. Vereinssprecher Rolf Hess ließ in seinem Rückblick die aktive Begleitung und Mitgestaltung der Vereine bei der Planung Revue passieren.

Nach den Ansprachen wurde dem Gebäude der kirchliche Segen durch den evangelischen Pfarrer Thomas Krenz und katholischen Pfarrer Jürgen Grabetz erteilt. Letzter Höhepunkt der Einweihung war die symbolische Übergabe des Hausschlüssels in Form eines delikaten Zopfkuchens durch Architekt Werner Schmid. Musikalisch festlich umrahmt wurde der Festakt von der Stadtkapelle Hornberg unter der Leitung von Klaus Dietrich.

Info: Die Kosten

Die Gesamtkosten aller Maßnahmen zur Modernisierung der Stadthalle Hornberg liegen bei rund fünf Millionen Euro. Aufgrund der Förderung von Bund und Land beziffert sich der Eigenanteil der Stadt auf etwa 2,25 Millionen Euro. Sowohl Kosten- als auch Zeitrahmen konnten bei dem Großprojekt eingehalten werden.