Der Gemeinderat hat den ersten Bauabschnitt für die Sanierung des Vöhrenbacher Rathauses auf den Weg gebracht. Foto: Eich

Die Stadt Vöhrenbach bringt das Rathaus auf Vordermann. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, gilt es, besondere Vorschriften zu beachten.

Vöhrenbach - Beschlossen wurde vom Vöhrenbacher Gemeinderat ein erster Bauabschnitt für die Sanierung des Vöhrenbacher Rathauses: die Fenster sollen erneuert und der Dachboden gedämmt werden. Aufgrund der aktuellen Lage und vor allem wegen der enormen Kostensteigerungen auf dem Energie- und Bausektor hat der Gemeinderat beschlossen, diesen Abschnitt anzugehen.

Geplant sind Holzfenster mit Dreifachverglasung

Es geht vorrangig um eine energetische Sanierung. Geplant sind Holzfenster aus Fichte oder nordischer Kiefer mit Dreifachverglasung. Der U-Wert der neuen Fenster mit Rahmen liegt bei 1,0 und kennzeichnet damit den Wärmeverlust durch die Fenster. Der Wert 1,0 ist ein Spitzenwert bei der Wärmedämmung, die aktuellen Fenster verlieren dreimal so viel Wärme. Verbessert werden soll auch die Dichtigkeit des Anschlusses an die Fenster, weshalb unter anderem die vorhandenen Naturstein-Fensterbänke im Inneren gegen Holz ausgetauscht werden.

Denkmalamt verbietet Verwendung von Kunststoff

Bei dieser Fenster-Sanierung spielt die Einordnung des Rathauses als Denkmal eine wichtige Rolle. Denn das Denkmalamt fordert, dass die Fenster wieder als Holzfenster hergestellt und wie in den mittleren Geschossen ursprünglich vorhanden mit Doppelflügeln, Oberlicht und Sprossenteilung ausgebildet werden, wie dem Gemeinderat auch mit historischen Aufnahmen des Rathauses belegt wurde. Susanne Dorer, CDU, fragte an, ob nicht doch pflegeleichter Kunststoff möglich wäre. Doch "Kunststoff geht gar nicht" bei den Fenstern laut Denkmalamt. Ihr Fraktionskollege Detlef Schuler hakte nach, ob es für die Fenster dann auch eine Förderung durch das Denkmalamt gebe. Doch Kämmerer Armin Pfriender machte deutlich, dass die Einordnung als Denkmal so berücksichtigt werde, dass grundsätzlich der Zuschuss-Satz bei der Sanierung des Rathauses statt normal 60 Prozent dann 85 Prozent beträgt.

Kostenschätzung für beiden Projekte beträgt 275 000 Euro

Albert Schwörer von der Bürger- und Wählervereinigung (BWV) machte auf die Folgekosten aufmerksam. Es sei wesentlich, die Fenster regelmäßig und rechtzeitig zu streichen, damit sie lange halten. Die Dämmung des Speicherbodens ist geplant als nicht brennbare 140 Millimeter dicke Mineralfaserdämmung mit Spanplattenbelag und wird direkt auf den vorhandenen Bretterboden aufgebracht.

Die Kostenschätzung für diese beiden Projekte beläuft sich auf 275 000 Euro. In diesem Zusammenhang machte die Verwaltung deutlich, dass die energetische Sanierung der Fenstern und des Dachbodens für den Zuschussgeber der Rathaussanierung zwingende Voraussetzung sind und daher unabhängig von den anderen, sehr kostenintensiven Arbeiten wie Umbauten und Aufzug ausgeführt werden können. So könne der Baubeginn noch in diesem Jahr erfolgen.

Die Architekten wurden daher vom Gemeinderat beauftragt, zeitnah eine beschränkte Ausschreibung in die Wege zu leiten.