Die Guldenbrücke muss saniert werden. Foto: Bernd Mutschler

Voraussichtlich 15 Monate bleibt die Guldenbrücke zwischen Bad Wildbad und Enzklösterle gesperrt. Wann es losgeht und wie Autofahrer umgeleitet werden.

Eine lange dauernde Straßensperrung kommt auf die Bürger aus Bad Wildbad und Enzklösterle sowie viele Touristen zu, die die Landesstraße 351 zwischen der Bäderstadt und Enzklösterle befahren wollen. Weil die Guldenbrücke beim Lautenhof saniert werden muss, muss die Straße komplett gesperrt werden.

 

Ursprünglich hätten die Arbeiten bereits 2025 beginnen sollen. Doch bereits im März war klar, dass sich die Bauarbeiten verzögern und erst 2026 starten sollen. Nach einer Anfrage unserer Redaktion informiert das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe über den aktuellen Stand. So ist mittlerweile klar, wie die Umleitung verlaufen soll.

Über neue Brücke beim Vergrat’nen Wirtshaus

„Nach Prüfung verschiedener Varianten für die Behelfsumfahrung fiel Ende letzten Jahres die Entscheidung zugunsten einer Lösung mit einstreifiger Behelfsumfahrung östlich der großen Enz mit Ampelregelung und einer Behelfsbrücke über die Enz, circa 70 Meter südlich der Guldenbrücke“, antwortet Irene Feilhauer, Pressesprecherin des RP. Die neue Brücke dürfte dann also etwas weiter in Richtung Enzklösterle, etwa auf Höhe des Vergrat’nen Wirtshauses über die Große Enz führen.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, seien die für die Behelfsumfahrung und Behelfsbrücke erforderlichen Baugrunderkundungen vorgenommen worden, „außerdem mussten ergänzende Vermessungen insbesondere im Bereich der Behelfsbrücke durchgeführt werden“, so Feilhauer weiter. Die Planung der Behelfsumfahrung einschließlich der Behelfsbrücke habe dann auf Grundlage des Baugrundgutachtens und der Vermessungsergänzung im Sommer abgeschlossen werden können.

„Anschließend wurden die betroffenen öffentlichen Stellen und Fachbehörden sowie Versorgungsunternehmen beteiligt und um Stellungnahme gebeten, sodass in Kürze mit der Ausführungsplanung für den Straßenbau sowie der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen begonnen werden kann“, teilt die RP-Sprecherin mit.

Der Baumwipfelpfad in Bad Wildbad lockt jedes Jahr zahlreiche Gäste an. Wer ihn aus Richtung Enzklösterle ansteuert, muss während der Sanierung der Guldenbrücke die Umfahrung nehmen. (Archivfoto) Foto: Alexander Groß

Sofern keine unvorhergesehenen Verzögerungen auftreten, soll der Baubeginn laut der RP-Sprecherin „voraussichtlich im späten Frühjahr des kommenden Jahres erfolgen“. Das klingt nach einer weiteren Verzögerung. Im März war noch von einem Start im Frühjahr die Rede. „Spätes Frühjahr“ klingt aber eher nach Juni als nach April.

Bau der neuen Brücke dauert 15 Monate

Die Bauzeit soll dann voraussichtlich rund 15 Monate betragen – einschließlich der Herstellung und des Rückbaus der Behelfsumfahrung.

Nach aktueller Kostenschätzung im Zuge der Entwurfsplanung ist mit Gesamtkosten von 3,8 Millionen Euro zu rechnen.

Die Sanierung ist nötig, weil die im Jahr 1886 erbaute Bogenbrücke aus Buntsandstein nicht mehr den aktuellen Richtlinien entspreche, teilte das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe bereits im vergangenen Jahr mit: „Die Absturzsicherung ist unzureichend und es wurden Defizite in der Standsicherheit des Bauwerks festgestellt, die zu Setzungen des Bogens führen können.“

Ersatzneubau nicht möglich

Im Zuge der geplanten Sanierungsarbeiten soll deshalb die Oberbaukonstruktion einschließlich der Kappen und Schutzplanken erneuert und den heutigen Richtlinien angepasst werden.

Gleichzeitig werde durch eine Verbreiterung der Kurven vor und hinter dem Bauwerk die Verkehrssicherheit erhöht.

Ein Ersatzneubau der Guldenbrücke sei geprüft worden, „ist aber aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht möglich“.

Dass die Brücke saniert werden muss, ist bereits seit 2019 bekannt, als Prüf- und Erkundungsarbeiten vorgenommen wurden.