Jens Götze, Leiter der Bauunterhaltung Hochbau bei der Stadt, zeigt die neuen Bodenhülsen, welche für Gestänge wie Reck notwendig sind, da sich die Vorschriften verändert haben. Diese werden im Zuge der Bodenbelagsarbeiten in der Realschulturnhalle ausgetauscht. Foto: Strohmeier

Turnhalle: Fundament ist gegen Feuchtigkeit von außen zu schützen / Neue Hülsen für die Aufnahme von Gerätehalterungen

Einen komplett neuen Bodenbelag bekommt die Turnhalle der Realschule. Zusätzlich wurde noch eine Drainage im nördlichen und westlichen Teil entlang der Halle verlegt. Bis zum Schuljahresstart soll alles fertig sein.

Bad Dürrheim. Der Sportbodenbelag war an manchen Stelle schon so rissig und Ecken sind abgestanden, dass es nach Angaben von Jens Götze, dem Leiter der Bauunterhaltung Hochbau bei der Stadt, höchste Zeit war, etwas zu tun. Teilweise drang schon das Putzwasser durch die Risse in die Betonplatte und blieb in der einen oder anderen Bodenhülse stehen, wo es dann den Beton des Fundaments angriff.

Drainage verlegt

Bei den Voruntersuchungen zu dem Projekt stellten die Fachleute zudem fest, dass die Feuchtigkeit von Norden her in das Fundament drückt. Aus diesem Grund wurde im Zuge der Bodenbelagsarbeiten an der langen Fensterfront an der Nordseite und an der Westseite gut 80 Meter Drainagenrohr verlegt. Zusätzlich gibt es noch eine Dämmung im Bereich des Sockels.

Taupunkt berücksichtigen

Ein Punkt, den es bei dem ganzen Projekt – speziell bei der Dämmung – zu beachten galt, ist der so genannte Taupunkt, dieser durfte sich nicht in das Gebäude verlagern. Er wird mit einer Formel ausgerechnet, welche die vorhandenen Baumaterialien berücksichtigt, in diesem Fall ist es der Betonsockel und die Aluriegelkonstruktion der Fensterfassade, zusätzlich zu berücksichtigen waren die Deckenstrahlerplatten an der Decke der Halle. Vereinfacht gesagt, ist der Taupunkt der Punkt, an dem die Luftfeuchtigkeit zwischen der warmen und der kalten Zone zu Wasser kondensiert. Dieser Punkt kann in der Bauphysik rechnerisch nachgewiesen werden. Desweiteren wird eine Schotterschicht an der Nord- und an der Westfassade eingefüllt, um das Wasser abzuhalten für eine langfristige Verbesserung. Und während man außen auf den nächsten Schritt der Arbeiten wartet, dröhnt im Innern die Hilti, mit der die Löcher für die neuen Hülsen gebohrt werden. In dem großen leeren Raum hallt es mehrfach, und die Männer tragen alle ihren Lärmschutz.

Alter Boden entsorgt

Es gibt nicht ganz so viele Firmen, die Böden für Sporthallen verlegen, und in den Sommerferien haben sie oftmals viel zu tun, führt Götze aus. Am 16. August begannen die Demontagearbeiten des alten Bodens, innerhalb von einem Tag war der draußen, die Firma Remondis entsorgte diesen. 17 Bodenhülsen müssen ersetzt werden. Mit einem Bohrer – vom Prinzip gleich wie einer, mit dem man Löcher für Steckdosen bohrt, nur viel größer, setzt einer der Kollegen an, um das Betonfundament zu durchstoßen.

Mit der Hilti wird dann das Material herausgehauen. Die Hülse wird gesetzt und in einem so genannten Köcherfundament – der Name kommt von der Form – ausgegossen. Um Unebenheiten rund um das so gegossene Fundament zu vermeiden, wird die Oberfläche am Schluss noch glattgeschliffen.

Wenn die Fläche dann soweit vorbereitet ist, kommen die Bodenleger. 408 Quadratmeter müssen verlegt werden. Dies wird in der kommenden Woche der Fall sein. Am Schluss werden die einzelnen Bahnen des Bodenbelags noch miteinander verschweißt. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, kommt noch der Linierer, sprich derjenige, der die Linien für Basketball, Volleyball und Fußball sowie für alle anderen Sportarten ziehen muss.

Erneuert wird nur der Boden in der Halle, der in den Geräteräumen und in den Umkleidekabinen bleibt bestehen.