Nach Erfolgen in der Halle startet für Elena Burkard in Pliezhausen in die Saison.Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Leichtathletik: Saisonstart in Pliezhausen

Nachdem die Olympischen Spiele auf diesen Sommer verschoben wurden, geht es mit dem Meeting in Pliezhausen am Samstag für die Deutsche Elite der Leichtathletik endgültig los mit der Olympiasaison. Mit dabei auch Elena Burkard aus Baiersbronn.

Unter strengen Auflagen und einem differenzierten Hygienekonzept gab das Landratsamt Reutlingen am vergangenen Montag die Freigabe zur Durchführung des Meetings der krummen Strecken.

Das Meeting in Pliezhausen mauserte sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu dem Event, um in die Saison einzusteigen. Nahezu alle Sprinter und Läufer aus dem Süddeutschen Raum und auch weit darüber hinaus standen in den vergangenen Jahren im Schönbuch-Stadion an der Startlinie. Dieses Jahr allerdings werden nur rund 300 Kader-Athleten zu einem Start in Pliezhausen zugelassen, dazu nur ein Betreuer je Verein, drei Pressevertreter und ein Fotograf. Dass das Meeting überhaupt in diesen Zeiten stattfinden kann, ist vor allem Meetingdirektor Thomas Jeggle und seinem Organisationsteam zu verdanken, das die letzten Wochen alle Hebel in Bewegung setzte, um das Event unter den gesetzlichen Vorgaben über die Bühne zu bringen.

Aus Sicht des Spitzensports ist das Meeting am Samstag ein echter Leckerbissen. Unter anderem hat die amtierende Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo gemeldet, um nur einen der Topnamen zu nennen. Traurig nur, dass es keine Zuschauer in diesem Jahr geben wird.

Mit Elena Burkard schickt die LG farbtex Nordschwarzwald ihr derzeitiges Aushängeschild als mehrfache Deutsche Meisterin ins Rennen. Vor genau drei Jahren feierte die Baiersbronnerin an gleicher Stelle ihre Premiere im Hindernislauf, auch damals über die 2000 Meter Hindernis. Im gleichen Jahr qualifizierte sich die in Tübingen studierende 29-Jährige für die Europameisterschaften über 3000 Meter Hindernis, wo sie später zum sensationellen sechsten Platz stürmte. So ähnlich stellt sich Burkard das auch dieses Jahr vor. Nur dass sie in diesem Jahr statt der EM mit Olympia plant.

Nach einem ersten Tempotest über 2000 Meter im Rahmen eines Männer-Rennens in Freiburg Ende April, bei dem sie mit 5:43 Minuten ihre starke Form eindrucksvoll unter Beweis stellte, will die aktuelle Deutsche Meisterin über die 3000 Meter Hindernis gleich mal zu Beginn der Saison ein Ausrufezeichen setzen. Mit Lea Meyer vom VfB Lönningen steht die Vizemeisterin des vergangenen Jahres ebenso in der Startliste wie eine ganze Reihe starker Französinnen und der Niederländerin Irene van der Reijken, die eine ähnlich schnelle Bestzeit wie Burkard aufzuweisen hat. Die bereits erwähnte Lea Meyer dürfte aber nach ihren starken Auftritten in der Halle momentan der härteste Brocken im Feld der 14 Läuferinnen aus fünf Nationen sein.

In der ewigen Pliezhausener Bestenliste steht Elena Burkard mit 6:20,82 Minuten von ihrem Premiererennen 2018 auf Platz sechs. Nach ihrer Freiburger Vorleistung und dem vierwöchigen Trainingslager in Herxheim dürfte diese Zeit am Samstag nur Makulatur sein.

Das Rennen am Samstag wird vor allem ein Fingerzeig auf die anstehenden Wettkämpfe in Karlsruhe, das Pfingstsportfest in Rehlingen und die Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Braunschweig sein. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich Burkard jedenfalls schon bestens gerüstet. "Pliezhausen ist als erster Test über die Hindernisse ungemein wichtig. Zwar sind die 2000 Meter Hindernis keine Meisterschaftsstrecke, aber im ersten Rennen ist das oftmals auch ganz gut, um sich ein gutes Gefühl zu holen. In Karlsruhe und Rehlingen geht es dann wirklich zur Sache in Richtung Olympianorm. Meine Form ist jedenfalls richtig gut und ich freue mich richtig, in die Olympiasaison zu starten. Wenn jetzt noch das Wetter hoffentlich mit etwa 20 Grad mitspielt, sollte einer schnellen Zeit nichts im Wege stehen."