Christian Streich hofft beim SC Freiburg auf die Genesung seiner verletzten Spieler. Foto: Eibner/Memmler

Beim SC Freiburg geht es momentan nicht sorgenfrei zu. Die Länderspielpause soll zum Wundenlecken genutzt werden. Am 8. Spieltag will die erfolgsverwöhnte Mannschaft von Trainer Christian Streich dann wieder angreifen. 

Das 0:3 beim FC Bayern war kein Beinbruch. Doch war deutlich zu spüren, dass der Sportclub derzeit nicht vor Kraft strotzt. Die Liste der angeschlagenen und verletzten Spieler ist besorgniserregend. 

Keine Zeit zum Jammern

Michael Gregoritsch (Wade), Yannik Keitel (Adduktoren), Daniel Kofi-Kyereh (Aufbau nach Kreuzbandriss), Matthias Ginter (krank) und Kapitän Christian Günter (Infektion nach Armbruch) fielen zuletzt aus. Maximilian Eggestein, Lukas Höler, Lukas Kübler und Neuzugang Maximilian Philipp liefen nicht rund, kämpften sich aber durch. Chefcoach Christian Streich sagte: „Es ist so, wie es ist. Wir jammern nicht rum, sondern nehmen es an. Wir haben nach der Pause ein ganz wichtiges Spiel gegen Bochum. Ich hoffe inständig, dass alle gesund zurückkommen. Damit wir wieder mit besseren personellen Möglichkeiten kommen.“ Terminiert ist die Partie gegen den VfL Bochum auf Samstag, 21. Oktober (15:30 Uhr).

Wenig Torgefahr

Doch die Analyse der bisherigen sieben Bundesligaspiele offenbart auch weitere Herausforderungen. So haben die Freiburger erst sieben Tore erzielt. Kein Spieler im Kader hat mehr als einmal getroffen. Ohne Kapitän Christian Günter ist die linke Schokoladenseite mit Vincenzo Grifo bisher flügellahm. Die Abhängikeit des Freiburger Spiels vom Kapitän wurde offensichtlich. Hinzu kommen Schwierigkeiten in der Defensive, die durch die personellen Umstellungen zu erklären sind. Der SC hat hier zwei Gesichter. Es gab bereits 13 Gegentore - fünf gegen den VfB Stuttgart, vier gegen Borussia Dortmund und eben drei gegen den FC Bayern. Nimmt man die anderen vier Partien, gab es nur ein Gegentor - und das am ersten Spieltag in Hoffenheim.  

Günters Rückkehr wird ersehnt

Drei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen sind keine schlechte Bilanz. Zehn Punkte bedeuten momentan Platz neun in der Tabelle. Nun gilt es weiter fleißig Punkte zu sammeln, um sich langsam wieder an das Niveau der Vorsaison heranzuarbeiten. 

Auf dem Weg der Besserung

Im Heimspiell gegen den FC Augsburg war Christian Günter das erste Mal wieder im Stadion. Die komplette Mannschaft wärmte sich in Trikots mit Günters Namen und seiner Rückennummer 30 auf. "Ich glaube, das ist das Mindeste, was wir für ihn machen können", sagte Vincenzo Grifo im Anschluss an die Partie. "Er hat eine schwierige Zeit jetzt hinter sich und ist auf dem Weg der Besserung. Wir sind für ihn da." Damit aber nicht genug: Nach Abpfiff skandierten die Fans minutenlang "Christian Günter, du bist der beste Mann" von den Rängen.

Das Warten auf den Kapitän

Der 30-Jährige ist eben auch ein Mentalitätsspieler, Antreiber, Stabilisator und unangefochtener Leader im Breisgau. In den vergangenen Jahren hat Christian Günter so gut wie kein Spiel verpasst, jetzt fehlt er den Freiburgern schon seit dem zweiten Spieltag und wird auch in den kommenden Wochen fehlen. Eine Infektion im zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit gebrochenen Unterarm des 30-Jährigen machte eine längere medizinische Behandlung und eine weitere Operation notwendig.

Bis zur Rückkehr des Kapitäns muss Christian Streich improvisieren. 14 Spiele in Bundesliga und Europa League stehen bis Weihnachten noch auf dem Spielplan. Vor allem an der Torausbeute gilt es zu arbeiten.