Der Meißenheimer Alexander Velz gibt am Wochenende sein Zweitliga-Debüt für die SG BBM Bietigheim. Foto: Wendling

Während die südbadischen Amateurhandballer noch etwas Zeit bis zum Saisonstart haben, geht es für fünf Ortenauer Handball-Profis wieder los. Der Meißenheimer Alexander Velz gibt dabei in Bietigheim sein Debüt in der zweiten Bundesliga.

Sein Pflichtspiel-Debüt für seinen neuen Verein hätte sich der Meißenheimer Alexander Velz wohl kaum besser vorstellen können. In der ersten DHB-Pokal-Runde gewannt der Zweitligist SG BBM Bietigheim gegen die SG Leutershausen aus Liga drei mit 34:27. Velz, der im Sommer vom TV Willstätt zu den Schwaben gewechselt ist, steuerte direkt sieben Treffer bei und stellte damit unter Beweis, wieso er auf dem Radar von so manchem Zweitligisten war.

"Alex hat großes Talent und bringt trotz seines jungen Alters schon enorme Erfahrung mit. Er ist ein Instinkt- und Straßenhandballer und beweist in der dritten Liga, was in ihm steckt. Alex ist ein kompletter Spieler und hat noch immer großes Potenzial, sich weiterzuentwickeln", sagte der sportliche Leiter der Bietigheimer Jochen Zürn schon bei der Verpflichtung des torgefährlichen Rückraumspielers. Beim ambitionierten Zweitligisten, der von der spanischen Handball-Legende Iker Romero trainiert wird, scheint Velz keine großen Startschwierigkeiten zu haben.

Das dürfte auch Romero erfreuen, schließlich hat die SG nach einer durchwachsenen Vorsaison in dieser Runde durchaus Ambitionen. Das Auftaktspiel, in dem Velz sein Zweitliga-Debüt geben wird, hat es dabei direkt in sich. Denn es geht zum Neuling 1. VfL Potsdam, der alles andere als ein gewöhnlicher Aufsteiger ist. Die von Bob Hanning trainierte Mannschaft ist so etwas wie der Unterbau des Bundesligisten Füchse Berlin und will sich langfristig in der zweiten Liga etablieren.

Es dürfte also direkt ein echter Gradmesser werden für die Bietigheimer, bei denen mit Jonathan Fischer auch ein zweiter Meißenheimer im Kader steht. Der Kreisläufer wechselte bereits 2018 ins Schwabenland und hat sich seitdem zu einem Leistungsträger bei der SG entwickelt. Auch in der vergangenen Saison schien es, als hätte er nochmals einen Leistungssprung gemacht, 124 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Von nun an hat er zudem seinen Meißenheimer Kumpel Velz als Vorlagengeber. "Es könnte ein geiles Gespann werden", hatte Velz schon im März gesagt. Von nun an können die beiden Meißenheimer das in der zweiten Liga unter Beweis stellen.

Altenheimer Cousins treffen sich nun in der zweiten Bundesliga

Neben den beiden Meißenheimer Kumpels Velz und Fischer spielen auch zwei weitere Ortenauer in der zweiten Bundesliga. Die Cousins Moritz (HBW Balingen-Weilstetten) und Peter Strosack (TuS N-Lübbecke) sind in der vergangenen Saison mit ihren Teams abgestiegen, gehen nun im Unterhaus auf Torejagd und werden zweimal gegeneinander spielen. Ob es dann auch in der Saison danach ein Duell der beiden Altenheimer Cousins geben wird, ist offen. Denn für Moritz Strosack ist die am Freitag beginnende Saison die letzte im HBW-Trikot. Der Rechtsaußen schließt sich danach dem Bundesligisten SC DHfK Leipzig an.

Dort wurde seine Entwicklung, die ihm sogar schon eine Lehrgangseinladung des Bundestrainers einbrachte, genau beobachtet, weshalb man sich ab Sommer 2023 die Dienste des Linkshänders gesichert hat. Wie die Zukunft seines Cousins Peter aussieht ist noch offen, der Kapitän der Lübbecker hat beim TuS noch einen Vertrag bis 2023. In der kommenden Saison werden beide Strosacks auf jeden Fall alles für ihre Vereine geben, als Absteiger zählen beide Teams zum großen Kreis der Favoriten.

Die Ortenauer Fahnen in der ersten Bundesliga hält nun Frederik Simak hoch. Der Friesenheimer geht mit dem TBV Lemgo Lippe an den Start, bereits am Donnerstag startet für Simak und Co. die Saison. Zu Hause geht es gegen den Aufsteiger aus Gummersbach, bereits am Samstag steht dann in Spanien das Rückspiel in der European-League-Qualifikation an.

Interessant wird es, wenn es um Simaks Position in Lemgo geht. In der Vorsaison wurde der gelernte Rückraumspieler oft als Kreisläufer eingesetzt, zudem war er in wichtiger Pfeiler der TBV-Abwehr – auch im Final Four des DHB-Pokals, für das sich Lemgo zum zweiten Mal in Folge qualifiziert hatte. Gegen einen dritten Auftritt auf der größtmöglichen deutschen Handballbühne hätte der Friesenheimer Handball-Profi Simak sicher nichts.