Badespaß im Solara – das ist für dieses Jahr vorbei. Die Winterpause hat begonnen. Rund 55 000 Besucher haben über den Sommer ihren Weg in das Königsfelder Freibad gefunden. (Archivfoto) Foto: Schuster

Eine "sehr gute Saison" liegt hinter dem Freibad "Solara", sagt Alina Broghammer von der Gemeindeverwaltung – trotz der Erhöhung der Eintrittspreise vor dem Saisonstart. Noch ist offen, wie sich die steigenden Energiekosten auswirken.

Königsfeld - Die Becken des Solara sind wieder menschenleer, die Liegewiese ist verlassen. Das Freibad ist in die Winterpause gegangen, nachdem es am Sonntag, 18. September, letztmals in diesem Jahr geöffnet war. Auf Anfrage unserer Redaktion bilanziert Alina Broghammer, Mitarbeiterin im Bauamt der Gemeindeverwaltung Königsfeld, die vergangene Sommersaison. Ihr Fazit fällt positiv aus – auch wenn eine wichtige Frage bislang noch offen ist.

Es ist eine ziemlich große Spanne, die aus den Solara-Besucherzahlen spricht: 2932 Menschen kamen am 19. Juni in das Freibad – so viele wie an sonst keinem anderen Tag im vergangenen Sommer. Doch nicht an jedem Tag strömten solche Massen ins Solara: Nur einige Wochen zuvor, am 29. Mai, dem Tag mit den wenigsten Besuchern, waren es gerade einmal vier.

Positives Fazit – besonders nach zwei Corona-Jahren

Die Gesamtbilanz fällt aus Sicht der Gemeindeverwaltung trotzdem positiv aus: Etwa 55 000 Besucher haben in diesem Sommer ihren Weg ins Freibad "Solara" gefunden – eine Zahl, mit der man durchaus zufrieden ist. "2022 war eine sehr gute Saison, insbesondere im Vergleich zu den beiden Corona-Jahren, in denen unter anderem die Saison erst später starten konnte und sich die Gäste vor dem Besuch registrieren mussten", berichtet Broghammer.

In Zahlen spiegelt sich das wie folgt wider: Rund 22 400 Besucher hatte das Solara in den Sommermonaten des vergangenen Jahres. Schuld war neben Corona auch das schlechte Wetter gewesen. Und dass Verwaltungsmitarbeiterin Angelika Scherzinger damals davon sprach, dass es "noch viel schlimmer" hätte sein können, zeigt sich, wenn man in der Statistik ein weiteres Jahr zurückblättert: Gerade einmal 16 000 Besucher hat die Gemeindeverwaltung im Jahr 2020 registriert.

Keine Einschränkungen und schönes Wetter

Corona-Einschränkungen gab es in der kürzlich beendeten Sommersaison keine – und auch das Wetter war deutlich besser als im Vorjahr. Mit diesen beiden Faktoren, die Broghammer als Haupteinflüsse auf die Besucherzahl identifiziert, im grünen Bereich, befindet sich die Zahl von 55 000 Besuchern etwa auf einem normalen Vor-Pandemie-Niveau. Das zeigen Broghammers Äußerungen zum Vergleich mit 2019: Damals konnte man ihr zufolge "ähnliche Besucherzahlen wie 2022 verzeichnen".

Besucher nehmen höhere Preise in Kauf

Kaum einen Einfluss auf die Zahl der Badegäste hatte Broghammer zufolge die Erhöhung der Eintrittspreise, die der Gemeinderat kurz vor dem Saisonstart beschlossen hatte. Wegen steigender Kosten müssen die Besucher seitdem bis zu 20 Prozent mehr zahlen. "Das Bad war trotz der Erhöhung gut besucht", antwortet Broghammer auf die Frage unserer Redaktion nach den Auswirkungen dieses Schritts.

Wie geht es mit den Energiekosten weiter?

Offen ist noch, was die allgemein steigenden Energiekosten für das Freibad bedeuten. "Eine Aussage über die Entwicklung der Energiekosten ist noch nicht möglich, da die Kostenabrechnungen aktuell noch nicht vorliegen", erklärt Broghammer. Fest steht, dass der Betrieb des Solara für die Gemeinde ohnehin ein Verlustgeschäft ist. Strom wird im Freibad unter anderem für Attraktionen im Wasser, Umwälzpumpen oder Bodensprudler benötigt. Zwischen 2019 und Anfang 2022 stieg der Stromverbrauch um 36 Prozent, hatte Ortsbaumeister Gregor Schenk im Mai in einer Gemeinderatssitzung berichtet. Die Stromkosten erhöhten sich im selben Zeitraum um 79 Prozent.