Marianne Martin, temperamentvolle Sängerin mit brasilianischen Wurzeln, ist auch im Schwarzwald wohl bekannt. Foto: B. Schwarz

Sängerin Marianne Martin kann sich ein Leben ohne Musik nicht vorstellen. Am Freitag steht die Sängerin, die in Baiersbronn lebt, bei „Kultur am Dobel“ auf der Bühne. Im Gespräch mit unserer Redaktion gibt sie Einblicke in ihr Leben mit der Musik.

„Ein Leben ohne Musik kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagt Marianne Martin, Sängerin aus Baiersbronn. Sie eröffnet am Freitag, 22. September, um 20 Uhr im Freudenstädter Stadthaus das Herbst- und Winterprogramm von „Kultur am Dobel“.

 

Marianne Martin kommt nicht allein, sie ist Frontfrau der Gruppe „Patchwork“, ein Herrenquintett aus erfahrenen Musikern an Trompete, Piano, Bass, Gitarre und Schlagzeug. Es ist eine muntere Truppe, die gern brasilianische Musik spielt.

Das ist kein Wunder, Marianne Martin ist Tochter einer brasilianischen Mutter und eines deutschen Vaters und hat von ihrer Mutter brasilianisches Temperament und die Liebe zur Musik geerbt. „Meine Mutter hat immer gesungen“, erinnert sich Marianne Martin an ihre Kindheit in Karlsruhe. Dort ist sie geboren und aufgewachsen, dort hat sie als junge Cellistin in zahlreichen Orchestern musiziert und in Kinder- und Schulchören gesungen.

Mit südamerikanischen Melodien aufgewachsen

Aber erst als sie ihre Kleinmädchen-Schüchternheit abgelegt hatte und ihr Abitur machte, erkannte sie ihr Talent als Solistin. Sie entdeckte ihren Spaß an der Bühne, an der Lust, vorn an der Rampe zu stehen, zu singen und zu moderieren. „Dazu bereite ich mich schon vor, versuche aber auch immer, spontan auf die Zuhörer einzugehen“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Marianne Martin ist mit dem Bossa Nova, dem Samba, den südamerikanischen Melodien und Rhythmen aufgewachsen.

„Das lag an meiner Mutter, sie kommt aus Salvador, dem schwarzen Herz Brasiliens“, sagt die gerade 48 Jahre alt gewordene Sängerin. Sie singt diese Lieder am liebsten in der Originalsprache.

Musik als Quelle der Kraft und Energie

„Die oft poetischen Texte klingen fließender, runder und melodischer als im Deutschen. Und wenn ich singe, ist immer ganz tiefe Seele mit dabei.“ Ihre volle, warme, ausgebildete Stimme und natürlich ihre „ganz tiefe Seele“ berühren immer wieder die Besucher ihrer Konzerte. Ihr Anspruch an sich selbst ist hoch, sie genießt ihre Auftritte, versucht alles, um ihre Freude an der Musik an ihre Zuhörer weiterzugeben, vor allem, wenn sie mit Freunden auf der Bühne steht und spürt, dass diese mit der gleichen Freude musizieren. „Musik ist für mich eine Quelle, die mir Kraft und Energie und zugleich Entspannung gibt“, sagt Marianne Martin.

Ihre Freude an der Musik versucht sie auch Kindern zu vermitteln. Ausgebildet als Musikpädagogin, gibt sie Stunden in musikalischer Früherziehung an den Musikschulen Altensteig und Baiersbronn, nicht weniger engagiert als auf der Bühne. Die kennt sie seit jungen Jahren, ging mit der KIT, der Universitätsband Karlsruhe, auf Afrika-Tournee und internationale Jazzfestivals, sang Latin, Jazz und Pop mit verschiedenen Gruppierungen und bekannten Musikern.

2007 der Liebe wegen nach Baiersbronn gekommen, ist sie in der Region mit Auftritten unter anderen mit „Cabanaz“, „Jazzfaktor 18“, „Trio de Janeiro“, beim Rudert-Festival und zahlreichen anderen Events bekannt geworden. Jetzt freut sie sich auf ihr erneutes Engagement bei „Kultur am Dobel“, diesmal mit „Patchwork“, eine Formation erfahrener Musiker. „Schon die Probe hat gezeigt, dass das was Tolles wird. Die Musiker waren top vorbereitet, haben total Lust auf das Konzert“, erzählt Marianne Martin.

Vergangenes Wochenende hatte sie ein freudiges Wiedersehen mit der Freiburger Sängerin Cécil Verney, die einen viel gefeierten Auftritt im F 23, dem früheren Jugendzentrum Freudenstadts, hatte. „Cécil war über zwei Jahre meine Gesangslehrerin. Sie war immer mein großes Vorbild, als Sängerin und als Persönlichkeit. Wir haben uns nie aus den Augen verloren.“